Wegen der deutlich gesunkenen Sieben-Tage-Inzidenz wird nun auch in Pforzheim die nächtliche Ausgangssperre für Ungeimpfte aufgehoben.
Die Aufhebung der Ausgangssperre ist ein Automatismus, wenn die Inzidenz in einem Stadt- oder Landkreis an fünf Tagen in Serie unter 500 liegt. In Pforzheim lag der Wert am Montag nach offiziellen Zahlen des Landesgesundheitsamts bei 220,6.
Dabei sind die zugrundeliegenden Werte in diesem Fall wacklig. Ein Trend, dass es dauerhaft unter 500 gehen könnte, deutete sich vor Weihnachten zwar an. Richtig nach unten gingen die Zahlen aber erst über die Feiertage, als drei Tage lang fast keine neuen Fälle gemeldet wurden.
Gesundheitsamt rechnet mit zahlreichen Nachmeldungen
Das Landratsamt Enzkreis, bei dem das auch für Pforzheim zuständige Gesundheitsamt angesiedelt ist, erklärt: „Das liegt vor allem daran, dass das Robert Koch-Institut an Heiligabend ein Software-Update durchführte und dadurch bundesweit mehrere Stunden lang über das System Sormas keine Infektionszahlen übermittelt werden konnten. Am 25. und 26. legten viele Gesundheitsämter im Land eine kurze Übertragungspause ein, so auch das hiesige. Zudem hatten Arztpraxen als diejenigen, die hauptsächlich PCR-Tests durchführen, vom 24. bis 26. geschlossen und sind jetzt reduziert geöffnet.“
Dadurch sei bei den Fallzahlen in den nächsten Tagen mit einem größeren Schwung an Nachmeldungen zu rechnen.
Pforzheims Oberbürgermeister Peter Boch und Erster Bürgermeister Dirk Büscher (beide CDU) geben keine Entwarnung: „Nehmen Sie die hohe Ansteckungsgefahr durch die neue Omikron-Variante ernst und nutzen Sie die ruhigen Tage zwischen den Jahren, um Ihre Kontakte so weit wie möglich zu reduzieren, bleiben Sie vorsichtig und halten Sie sich an die allgemeinen Hygienevorschriften“, appellieren beide in einer Mitteilung.
Die nächtliche Ausgangssperre für Ungeimpfte würde wieder eingeführt, sollte die Inzidenz zwei Tage in Serie über 500 liegen.