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Eltern hoffen auf Normalität

Vier von zehn Kindern sind in Pforzheim in der Notbetreuung

Viele Eltern müssen auf die Notbetreuung in den Kindertagesstätten ausweichen. Bei der Auslastung der Einrichtungen gibt es teils deutliche Unterschiede.

Ein Gebäude
Eigentlich geschlossen: Auch der Kindergarten bei der Arcus-Klinik öffnet nur für Kinder, deren Eltern Anspruch auf Notbetreuung haben. Foto: Stefan Friedrich

An den Pforzheimer Schulen wird weiterhin mit Wechselunterricht gearbeitet, die Kindertagesstätten sind geschlossen und viele Eltern müssen weiter auf die eingerichtete Notbetreuung ausweichen.

Rund 40 Prozent der Kinder in Pforzheim werden aktuell sowohl an den städtischen, als auch an den evangelischen Kindergärten betreut. Hinsichtlich der Auslastung gibt es allerdings teilweise große Unterschiede.

Bei den evangelischen Kindergärten etwa lag sie zwischen 19 und 78 Prozent. Letztere Quote wurde im Kindergarten bei der Arcus-Klinik erreicht.

Die Stadt wiederum meldet 817 Schüler der Klassenstufen eins bis vier in der Notbetreuung, weitere 70 aus den Klassenstufen fünf bis sieben.

Anspruch auf die Notbetreuung haben demnach alle berufstätigen Eltern, sowie Eltern, die sich in Ausbildung oder in einer Notfallsituation befinden. Einzelfallentscheidungen sind „im Ermessen des Trägers“ dabei möglich, heißt es seitens der Stadt.

Auch Beschwerden von Eltern, die keinen Anspruch auf Notbetreuung haben

Aus Rückmeldungen von Eltern wissen die Betreiber sowohl im städtischen als auch im kirchlichen Bereich allerdings, dass viele von ihnen nicht nur dankbar und erleichtert sind. Es lasse sich auch feststellen, „dass die Eltern mit der Notbetreuung verantwortlich umgehen und diese auch wirklich nur dann in Anspruch genommen wird, wenn keine anderweitige Betreuungsmöglichkeit für die Kinder besteht“, so Philip Mukherjee, Pressereferent bei der Stadt Pforzheim.

Andererseits gebe es aber auch Beschwerden von jenen Eltern, die die Voraussetzung für eine Notbetreuung nicht erfüllen. Und „häufig bekommen wir die Rückmeldung, dass mehr Planungssicherheit in der Betreuung wichtig wäre“, so Mukherjee.

Kinder kommen mit Notbetreuung gut zurecht

Die Kinder wiederum kommen mit der Notbetreuung weitestgehend gut zurecht. Nur vereinzelt sei es bislang vorgekommen, dass Kinder auch mal unruhiger oder lauter geworden sind. Schwieriger sei es dagegen für jene Kinder, die nicht in die Notbetreuung kommen dürfen. In einzelnen Fällen habe man auffälliges Verhalten registriert, wenn sie „nach langer Zeit zu Hause wieder in den Alltag der Kita zurückkommen“.

Die Mitarbeiter sind zudem weiterhin vor organisatorische Herausforderungen gestellt: zum einen gelte nach wie vor das Kohortenprinzip, erklärt Becker. Geregelt wird genau, welche Kinder und Erwachsenen sich begegnen dürfen und welche nicht.

Zudem muss tagesaktuell erfasst werden, wer die Notbetreuung in Anspruch nimmt, und im Hintergrund laufe auch noch die Umstellung der Kita-Gebühren. „Da liegen immer noch nicht alle Bescheide vor“, weiß Becker.

Hoffen auf Normalität

Zugleich sehnen sich Kindern, Eltern und auch das Personal nach Normalität. Die Hoffnung ruht deshalb darauf, dass eine baldige Rückkehr zum normalen Betrieb möglich ist. Dafür müsste jedoch die Inzidenz von 165 an fünf Tagen hintereinander unterschritten sein. Wann dies eintreten wird, sei „aufgrund der besonderen Dynamik in der Pandemie“ aber nur schwer abzuschätzen, räumt Mukherjee ein. „Wir hoffen, dass dieser Schritt bald erfolgen kann.“

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