Um die Skater-Anlage im Enzauenpark wurde in den vergangenen Monaten viel diskutiert. Am Dienstagabend gab der Pforzheimer Gemeinderat jetzt mit drei Gegenstimmen und zwei Enthaltungen aus der FW/UB-Fraktion grünes Licht für den Beginn der Planungen.
Das Projekt auf dem ehemaligen Landesgartenschaugelände soll aber nicht nur der neue Anziehungspunkt für die Skater aus Stadt und Enzkreis werden. Dort könnte eine ganze Reihe von Freizeitsporteinrichtungen entstehen. Neben der Skater-Anlage sehen die Pläne ein Calisthenics/Parcours-Angebot ebenso vor wie ein Spielfeld für Streetsoccer oder vergleichbares. Bestandteil der Planung ist auch eine WC-Anlage.
Diesem Vorschlag wurde seit April in allen zuständigen Ausschüssen zugestimmt. Er basiert auf einer Jugendwerkstatt, die die Stadt schon im vergangenen Jahr veranstaltet hatte. Dort konnten sich die Jugendlichen einbringen. Ganz oben auf der Wunschliste: Treffpunkte im Freien und Möglichkeiten zu skaten, ohne die Anwohner zu stören.
Schnell geriet der Fokus der Jugendlichen und der Planer auf den Enzauenpark, der seit Jahren vor sich her dämmert und auf diese Art belebt werden könnte. In den Fachgremien des Gemeinderats hatte man es genauso gesehen.
FW/UB-Fraktion hinterfragt Finanzierung des Parks in Pforzheim
Doch kurz vor der Entscheidung im Gemeinderat meldete die FW/UB-Fraktion Bedenken an. „Unsere Fraktion fragt sich, wie die Planung finanziert werden könnte. Können Sie uns die Lösung aufzeigen?“, fragte FW/UB-Fraktionschef Michael Schwarz. Immerhin gehe es um mehr als 1,3 Millionen Euro. Wegen der angespannten Finanzlage der Stadt sollen alle Investitionen geschoben werden – gleichzeitig beschließe man hier ein Millionenvorhaben. Er kündigte das Nein seiner Fraktion an: „Solange wir die Bäderfinanzierung nicht in trockenen Tüchern haben, können wir dem nicht zustimmen“, sagte Schwarz.
Constantin Heel (CDU) hielt seinem Gemeinderatskollegen entgegen, dass das Projekt ein tolles Beispiel für Jugendbeteiligung in der Stadt sei. Eine Stadt wie Pforzheim benötige einfach so eine Anlage, weil sie nicht nur Skatern die nötigen Sportgeräte biete, sondern auch anderen modernen und ernstzunehmenden Sportarten Raum einräume.
Das sieht auch die Stadt, die in der Beschlussvorlage ausdrücklich darauf hinweist, dass Skateboard und BMX-Radsport inzwischen olympische Disziplinen seien. Heel erinnerte die Stadträte an den Beteiligungsprozess: „Wir haben den Jugendlichen unser Versprechen gegeben.“
Monika Descharmes (FDP) hielt Schwarz entgegen, dass er mit seiner Argumentation falsch liege, wenn er die Bädermisere der Stadt als Grund nimmt, jetzt nicht in den neuen Skaterplatz zu investieren: „Gerade durch die verfehlte Bäderpolitik sind wir jetzt in der Pflicht, etwas für die Jugendlichen zu tun.“
Und Jacqueline Roos (SPD) warnte davor, die Jugendbeteiligung ad absurdum zu führen, indem der Gemeinderat das Projekt ablehnt. „Wir werden nicht gegen die Jugend sein“, erwiderte Carol Braun (FW/UB). Aber man dürfe den Jugendlichen nichts vormachen: „Wir bringen hier etwas auf den Weg, das wir gar nicht bis zu Ende bringen können.“