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Erfolg für Stadtentwicklung

Ehemalige Sinn-Leffers-Immobilie gehört jetzt der Pforzheimer Stadtbau

Die Pforzheimer Stadtbau ist neue Eigentümerin der seit Jahren fast komplett leerstehenden ehemaligen Sinn-Leffers-Immobilie. Das nährt Hoffnungen, dass das heruntergekommene Eckhaus aus dem Stadtbild verschwindet.

Neue Aussichten: Die Pforzheimer Stadtbau hat das weiße Eckhaus an der Leopoldstraße gekauft. Nach der städtischen Beschlusslage soll es Platz für ein neues Sozialrathaus machen.
Die Pforzheimer Stadtbau hat das weiße Eckhaus an der Leopoldstraße gekauft. Nach der städtischen Beschlusslage soll es Platz für ein neues Sozialrathaus machen. Foto: Edith Kopf

Pforzheims ehemaliges Sinn-Leffers-Gebäude ist vom Markt. Die kommunale Stadtbau hat die große Immobilie im Stadtzentrum aus der Insolvenzmasse der „Pforzheim Leopoldstraße Entwicklungs GmbH“ gekauft.

Damit kann es nach eineinhalb Jahren weiter gehen mit dem Abbruch und dem an der Stelle geplanten Neubau für ein Sozialrathaus mit Edeka-Laden im Erdgeschoss. Ob es dazu in bislang bekannter Form kommt, verhandelt die Stadt jetzt quasi mit sich selbst.

Dies machte allein schon Peter Boch deutlich. Der Unionsmann trat als Oberbürgermeister und Vorsitzender des Aufsichtsrats auf, als er am Donnerstag gemeinsam mit den Stadtbau-Geschäftsführern Oliver Lamprecht und Armin Maisch den aus Pforzheimer Sicht erfolgreichen Abschluss der Insolvenzverhandlungen verkündete.

Insbesondere für Armin Maisch war das in einer Zeit der großen Umstrukturierung ein zeit- und nervenintensives Geschäft. Als er im Oktober 2021 mit dem Frankfurter Insolvenzverwalter Stephan Laubereau wegen der Sinn-Leffers-Immobilie in Kontakt trat, war die der Stadtbau angeschlossene neue Stadtentwicklungsgesellschaft kaum ein Vierteljahr alt.

Zwölf Monate später konnte sich der Stadtbau-Geschäftsführer auf der Erfolgsstraße wähnen. Laubereau und die Gläubiger aus drei Firmen hatten eine Gesprächsbasis gefunden. Außerdem tat der Insolvenzverwalter öffentlich kund, dass er „gute Gespräche mit einem möglichen Investor führt“.

Für Insider hieß das, dass Pforzheim im Geschäft ist. Außerdem machten die Vorgänge deutlich, dass der Mann, der von 2017 bis 2021 dem Pforzheimer Sinn-Leffers erfolglos neues Leben einhauchen wollte, in seiner Rolle als Gläubiger der Pforzheim Leopoldstraße Entwicklungs GmbH offensichtlich eingelenkt hatte.

Ende einer jahrzehntelangen Hängepartie im Stadtzentrum

Details dazu sind angesichts der Zustimmung zum Verkauf der Immobilie an die Stadt Pforzheim eher nicht mehr relevant. Für die Stadt bringt die Investition an einer der zentralen Haupteinkaufsstraßen aller Voraussicht nach das Ende einer jahrzehntelangen Hängepartie.

Das 1977 von der Oberpaur-Gruppe bezogene und 1993 von der Sinn-Leffers-Gesellschaft übernommene Eckhaus stand ab 2009 so gut wie leer. Auf die dafür ursächliche Insolvenz folgte der Verkauf der Immobilie an immer wieder neue Fondsgesellschaften.

Großes Interesse an einer Entwicklung zeigte keine. Lediglich der City-Markt im Untergeschoss verhinderte bis Weihnachten 2020 den weiteren Verfall. Der einzige Lebensmittelvollsortimenter bei der Fußgängerzone war hoch frequentiert.

Noch mehr Passanten soll das neue Sozialrathaus bringen, das bei der Stadtverwaltung seit Mitte 2020 als Idealmieter für die Stelle gesehen wird. Im Mai 2021 diskutierte der Gestaltungsbeirat der Stadt Pforzheim über einen architektonischen Entwurf dafür, kurz darauf begannen die Vorbereitungen für einen Abriss des Gebäudes. Dann war der Projektentwickler insolvent.

Jetzt sieht es so aus, als ob das zweitletzte Kaufhaus der Stadt tatsächlich verschwinden wird. Gekauft ist es jedenfalls schon mal.

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