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Stadt muss aufnehmen

Flüchtlingsstrom aus der Ukraine: Wie bereitet sich die Region Pforzheim darauf vor?

Immer mehr Menschen fliehen wegen dem Krieg aus der Ukraine, so auch nach Deutschland. Wie bereitet sich die Region Pforzheim auf mögliche Flüchtlinge vor und wie viele Menschen muss die Stadt Pforzheim aufnehmen?

Die Flüchtlingsunterkunft in der Daimlerstraße in Straubenhardt im Enzkreis
Der Enzkreis und die Stadt Pforzheim bereiten sich darauf vor, in ihren Unterkünften wie hier in Straubenhardt Kriegsflüchtlinge aus der Ukraine aufzunehmen. Foto: Herbert Ehmann

Ein Anruf am Montagvormittag bei Lukas Klingenberg kommt mitten bei der Arbeit, wie er sagt. Der Leiter des Amts für Migration und Flüchtlinge im Landratsamt Enzkreis bereitet sich mit seinen Kollegen aktuell auf mögliche ankommende Kriegsflüchtlinge aus der Ukraine vor.

Unter anderem Fragen zur Rechtslage seien aber noch zu klären, so Klingenberg. Im Landratsamt Enzkreis wurde dazu eine „Task Force Ukraine“ eingerichtet, teilte die Pressestelle des Landratsamts am Montag mit. Genauere Informationen will das Landratsamt am Dienstag beantworten.

Im Enzkreis betreibt das Landratsamt elf Unterkünfte, unter anderem in Straubenhardt, Kämpfelbach, Kieselbronn und Mühlacker. In Remchingen diskutiert die Gemeinde zudem darüber, eine weitere Unterkunft in Nöttingen zu bauen.

„Das Land Baden-Württemberg wird in den Landeserstaufnahmestellen etwas über 1.000 Plätze vorbereiten“, so Pressesprecher Jürgen Hörstmann in der Mitteilung. „Wie viele Menschen aus der Ukraine tatsächlich in den Enzkreis kommen werden, lässt sich zum jetzigen Zeitpunkt nicht sagen.“

Flüchtlinge aus der Ukraine könnten auch bei Angehörigen unterkommen

Pressesprecher Philip Mukherjee von der Stadt Pforzheim stimmt Hörstmann zu. „Geflüchtete werden vom Land Baden-Württemberg nach festen Zuweisungsquoten auf die Stadt- und Landkreise verteilt.“ Pforzheim hat eine Aufnahmequote von 1,34 Prozent. „Das heißt, 1,34 Prozent aller im Land zu verteilenden Geflüchteten werden der Stadt Pforzheim zugewiesen“, erklärt Mukherjee.

„Diese Aufnahmeverpflichtung müssen wir erfüllen – unabhängig davon, ob hierfür bereits genügend Kapazitäten vorhanden sind oder nicht.“ Wegen steigender Flüchtlingszahlen reaktivierte die Stadt bereits im vergangenen Herbst eine Unterkunft in der Paul-Löbe-Straße. Diese soll möglichst schnell mit allem Nötigen ausgestattet sein.

Am Montag richtete die Stadt zudem den Stab „Ukraine“ ein, „um die notwendigen Maßnahmen für die erwartete Aufnahme von Flüchtlingen aus der Ukraine koordiniert und schnell umzusetzen“, teilte die Pressestelle mit.

„Insgesamt betreibt die Stadt Pforzheim Geflüchtetenunterkünfte der vorläufigen Unterbringung und der Anschlussunterbringung an rund 30 Standorten im Stadtgebiet“, so Mukherjee. Die Auslastung dieser sei bereits seit dem vergangenen Herbst sehr hoch.

Nicht alle der Kriegsflüchtlinge müssen aber in den Unterkünften untergebracht werden, erzählt Mukherjee. Möglich sei auch, dass die Betroffenen bei Familienangehörigen unterkommen.

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