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Verein ist auf Coronahilfen angewiesen

Pforzheimer Folkclub Prisma beendet vorzeitig die Saison

Nachdem das letzte Konzert mit Beppe Gambetta bereits schlecht besucht war, zieht der Verein für dieses Jahr die Reißleine und will erst im kommenden Jahr wieder neue Konzerte anbieten.

Maren Leicht und Christian Roch, Vorstandsmitglieder des Vereins Folkclub Prisma aus Pforzheim, sehen das vorzeitige Saisonende als Konsequenz der Situation, planen für das neue Jahr aber bereits neue Konzerte
Maren Leicht und Christian Roch, Vorstandsmitglieder des Vereins Folkclub Prisma aus Pforzheim, sehen das vorzeitige Saisonende als Konsequenz der Situation, planen für das neue Jahr aber bereits neue Konzerte Foto: Stefan Friedrich

Vorzeitig beendet der Pforzheimer Folkclub Prisma seine aktuelle Saison. Die ausstehenden Veranstaltungen bis Ende Dezember wurden abgesagt, nachdem die Nachfrage infolge der derzeit geltenden Alarmstufe II zuletzt dramatisch nachgelassen hat.

Wie der Veranstalter mitteilte, werden alle, die Karten über das Internet gekauft haben, bezüglich der Rückabwicklung kontaktiert. Der Verein selbst hat Coronahilfen beantragt. Wie viel am Ende ausbezahlt wird, werde der Verein erst im kommenden Jahr sehen. Klar ist bereits jetzt, dass in diesem Jahr ein „sattes Minus“ unausweichlich ist.

„Das Jahr war desaströs“, fällt das Resümee von Vorstand Christian Roch aus. Die Pandemie habe auch das Vereinsleben geprägt. „Wir waren froh, dass im Sommer und im Herbst ein Fensterchen aufgegangen ist und wir wieder einiges machen konnten“, sagt Roch. Ein Fensterchen, das sich jetzt aber wieder schließen würde, fügt er hinzu. Zuletzt habe sich abgezeichnet, dass das Stammpublikum momentan verunsichert sei und lieber zu Hause bleibe.

Zielpublikum stimmte den Club zuversichtlich

„Dabei waren wir eigentlich ganz zufrieden, wie sich die Herbstsaison angelassen hat“, sagt Roch. Und trotzdem sei allen bereits klar gewesen, dass da womöglich noch etwas kommen würde. „Auch wenn wir natürlich alle gehofft haben, dass es nicht so schlimm wird“, sagt Roch. Ihr Zielpublikum habe sie zuversichtlich gestimmt, denn es sei vollständig geimpft. Das sei bei den Kontrollen immer wieder festgestellt worden. „Trotzdem sind sie eben vorsichtiger“, sagt Roch.

Bereits das vergangene Konzert mit Beppe Gambetta im ArtCafé in Pforzheim sei nur noch überschaubar besucht gewesen: 50 Zuhörer hätten kommen können, nur zehn waren da. Mit dem Künstler hatte das nichts zu tun, so Roch. „Man hat auch da die große Zurückhaltung und die wachsende Verunsicherung gemerkt.“ Und das nicht erst am Konzertabend. Der Veranstalter habe die Besucher bereits im Vorfeld gebeten, sich nicht an der Abendkasse, sondern schon vorab anzumelden, sagt Vorstandsmitglied Maren Leicht.

„Da ging die Resonanz entgegen aller Erwartungen und entgegen aller Gepflogenheiten gegen null.“ Spätestens da sei ihnen bewusst geworden, „dass es schwierig werden könnte.“

Dass das Land dann vor wenigen Tagen auch noch die Alarmstufe II ausgerufen hat, habe letztlich den Ausschlag gegeben, dass man die noch anstehenden Konzerte in diesem Jahr absagt. „Wenn wir acht oder zehn Leute auf der Bühne haben und im Publikum sind es weniger“, das mache dann irgendwann eben keinen Sinn mehr, so Roch.

Wir haben ja auch keine andere Wahl.
Christian Roch, Vorstand

Der Folkclub Prisma plante vorausschauend: Anfang Dezember sollten beim „Prisma Heimspiel“ vereinsinterne Musiker spielen. Ein Weihnachtskonzert war als Singalong geplant.

„Da hätten die Leute miteinander gesungen“, sagt Roch. Beides ließe sich also relativ unkompliziert absagen. Besuchen würden versuchen den Verein in den schwierigen Zeiten zu unterstützen, heißt es weiter. Sei es als Neumitglied oder mit einer Spende. „Das gibt uns Kraft, das durchzuziehen“, sagt Roch. „Wir haben ja auch keine andere Wahl.“

Die Planungen für das kommende Jahr sind bereits angelaufen. Zwei internationale Künstler sollen am Dienstag, 11. Januar 2022, im Folkclub Prisma auftreten. Ob der Termin jedoch stattfinden kann, ist noch fraglich. Optimistischer blicken Roch und Leicht in den Februar, wenn Nadja Birkenstock mit ihrer keltischen Harfe und das Duo Songbird in der Vereinsspielstätte, dem Gasometer, zu Gast sind.

Im April haben sich mit dem Ensemble Symbio zudem „zwei exzellente Musiker, Komponisten und Arrangeure“ angekündigt, so Leicht. Noch im Frühjahr soll es einen Nachholtermin mit den irischen Weltstars John Doyle und Mick McAuley geben. „Wir hoffen, dass es nach 14 Monaten endlich dazu kommt.“

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