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Qualität stimmt nicht immer

Gravierende Verstöße: Gesundheitsamt schließt Corona-Teststelle in Pforzheim

Das Gesundheitsamt Pforzheim/Enzkreis rät zur Wachsamkeit: Nicht immer stimmt die Qualität bei Corona-Teststellen. Eine musste jetzt sogar geschlossen werden. Darauf sollten Sie in einem Testzentrum achten.

Ein Aufsteller wirbt für kostenlose Corona-Schnelltests.
Weit mehr als 100: In Pforzheim und im Enzkreis gibt es zahlreiche Teststellen – und nun eine weniger. Foto: Peter Kneffel/dpa

Das Gesundheitsamt hat eine Corona-Teststelle in Pforzheim geschlossen. Es soll Verstöße bei der „Art der Durchführung der Tests“ gegeben haben, wie ein Sprecher des zuständigen Landratsamts Enzkreis dieser Redaktion sagte.

Die Kontrolleure des Gesundheitsamtes gingen offenbar einem Hinweis nach. „Normalerweise sind Betreiber sehr kooperativ und versuchen umzusetzen, was unsere Leute vorschlagen“, erklärt der Sprecher. „Wenn die Verstöße gravierend sind, wird geschlossen.“ Gesundheitsamtschefin Brigitte Joggerst bezeichnet Schließungen als „letztes Mittel“. Zunächst berate man die Betreiber und deren Mitarbeiter, worauf sie achten müssen.

Mehr als 100 Teststellen in Pforzheim und dem Enzkreis

Welche Mängel es bei der Teststelle genau gab, war am Donnerstag nicht in Erfahrung zu bringen. Insgesamt gibt es im Gesundheitsamtsbezirk Pforzheim/Enzkreis weit über hundert Teststellen – nun also eine weniger. Der Vorfall, über den das Gesundheitsamt jetzt am Rande informierte, soll sich bereits Ende vergangener Woche ereignet haben.

Leider stimmt nicht immer die Qualität
Liyin Cai, Gesundheitsamt Enzkreis

„Leider stimmt nicht immer die Qualität“, wird Liyin Cai, die beim Gesundheitsamt für den Bereich Bürgertestungen zuständig ist, in einer Mitteilung zitiert. Immer wieder erhalte sie Beschwerden von Bürgern, dass Hygienevorgaben nicht eingehalten oder die Tests nicht ordnungsgemäß erledigt würden.

Die Expertinnen Joggerst und Cai raten dazu, selbst darauf zu achten, wie eine Teststation arbeitet: Ist der Wartebereich groß genug? Trägt das Testpersonal Schutzausrüstung, wechselt regelmäßig die Handschuhe und desinfiziert die Hände? Wird der Test richtig durchgeführt, um das Ergebnis nicht zu verfälschen? Werden die persönlichen Daten überprüft, um Missbrauch vorzubeugen?

„Wer den Eindruck hat, dass nicht gut gearbeitet wird, darf sich gerne bei uns melden“, sagt Cai – am besten per E-Mail an corona-schnellteststellen@enzkreis.de.

In Baden-Württemberg sind die Regeln für Teststellen lockerer

Joggerst verweist darauf, dass es in Baden-Württemberg im Gegensatz zu anderen Bundesländern nur eine Anzeigepflicht für Teststellen gibt. Eine Prüfung, ob das Personal entsprechend ausgebildet und die Räumlichkeiten geeignet sind, sei nicht vorgesehen. Auch deshalb sei man auf Rückmeldungen angewiesen.

„Zumindest verlangen wir, dass uns die Betreiber Schulungsunterlagen und ein Hygienekonzept vorlegen, wenn sie an den Start gehen“, so Cai. Die Fachfrau hat sich aktuell nochmals mit einem Erinnerungs- und Informationsschreiben an die Teststellen gewandt, um dort für das Thema zu sensibilisieren.

Auch das Land reagiert nun offenbar auf Fälle wie in Pforzheim. Am Donnerstag kündigte das Sozialministerium an, mit der Dekra zusätzlich einen externen Dienstleister für Kontrollen zu beauftragen. Damit wolle man auch die Gesundheitsämter entlasten.

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