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Unterkunft für Flüchtlinge

Große Hilfsbereitschaft für ukrainische Flüchtlinge in Pforzheim

Bei einem Besuch in der Flüchtlingsunterkunft in der Paul-Löbe-Straße informierte sich der Staatssekretär des Justizministeriums in Baden-Württemberg über die Situation in Pforzheim.

Staatssekretär Siegfried Lorek (rechts) informierte sich am Montag bei OB Peter Boch über die Situation in Sachen ukrainischer Flüchtlinge in Pforzheim
Staatssekretär Siegfried Lorek (rechts) informierte sich am Montag bei OB Peter Boch über die Situation in Sachen ukrainischer Flüchtlinge in Pforzheim Foto: Stefan Friedrich

In Pforzheim wird in Sachen Aufnahme von Flüchtlingen aus der Ukraine Bemerkenswertes geleistet. Das bestätigte der für Migrationsfragen zuständige Staatssekretär im Landesjustizministerium, Siegfried Lorek (CDU), am Montag bei seinem Besuch in der Flüchtlingsunterkunft in der Paul-Löbe-Straße.

Den Zuschnitt der Unterkünfte dort bezeichnete er als gut: „Die Größe mit einem oder zwei Zimmern, und jeder hat ein eigenes Bad und eine Kochzeile, das passt zu dem was kommt“, dankte er Oberbürgermeister Peter Boch (CDU) stellvertretend für das Engagement von Stadt und Bevölkerung.

In diesen Tagen ist Lorek viel im Land unterwegs, um sich die Flüchtlingsunterkünfte anzusehen und zu eruieren, wo der Schuh gegebenenfalls noch drückt und wo Optimierungsbedarf besteht.

Lage in der Ukraine lässt längeren Aufenthalt der Flüchtlinge vermuten

Deshalb sei Siegfried Lorek auch gerne nach Pforzheim gekommen, um sich vor Ort ein Bild zu machen, zumal die Stadt die Quote an Flüchtlingen, die hier bereits untergebracht worden sind, übererfüllt habe. 1.108 Ukrainer sind aktuell registriert, die meisten sind privat untergekommen.

„Das zeigt, dass es hier ein großes Engagement der Bevölkerung zur Aufnahme gibt“, zeigte sich Lorek beeindruckt. „Wir müssen hoffen, dass dieses private Engagement möglichst lange trägt“, räumte der Staatssekretär allerdings ein.

„Wir haben keinen 100-Meter-Lauf, sondern einen Marathon vor uns.“ Die Lage in der Ukraine lasse derzeit vermuten, dass die meisten Geflüchteten noch länger bleiben werden.

Ukraine-Flüchtlinge kommen in Pforzheim dank eines „Glücksfalls“ unter

In der Flüchtlingsunterkunft in der Paul-Löbe-Straße selbst leben aktuell 160 Menschen. 147 kommen aus der Ukraine. Aus Sicht des Oberbürgermeisters Peter Boch sei es ein „Glücksfall“ gewesen, dass die oberen Stockwerke im Gebäude nicht genutzt wurden und zügig ausgestattet werden konnten.

Zur Verfügung stehen nun 47 Einzimmerwohnungen mit jeweils rund 40 Quadratmetern Fläche, respektive 23 Zweizimmerwohnungen mit rund 50 Quadratmetern Fläche. Eigentlich hätte das Gebäude auch schon abgerissen werden sollen.

Davon hatte man allerdings abgesehen, nachdem die Zahl der Flüchtlinge bereits 2020 und 2021 wieder anstieg. Ein Trend, den auch Lorek sieht. „Die Migrationslage ist deutlich intensiver als noch vor einem Jahr“, gab er zu bedenken.

In der Jahnhalle in Pforzheim werden Flüchtlinge aus der Ukraine untergebracht

Aus anderen Regionen der Welt kommen Menschen vermehrt nach Deutschland und suchen Asyl. Auch sie brauchen also eine Unterkunft. „Das ist etwas, was wir nicht aus dem Blick verlieren dürfen“, wenngleich die ukrainischen Flüchtlinge zumindest den Vorteil haben, dass sie schnell eine Arbeitsgenehmigung bekommen, so Lorek.

Im Zuge seines Besuchs richtete sich der Blick auch in die Innenstadt zur Jahnhalle. Dort sind aktuell 71 Menschen untergebracht. Auch das sei ein gutes Beispiel für die enorme Hilfsbereitschaft in der Stadt.

„Jeder hat mit angepackt“, versicherte der OB. Das zeige alleine der Blick in drei Kellerräume des Theodor-Heuss-Gymnasiums nebenan, die dank vieler Sachspenden in kürzester Zeit mit Hygieneartikeln, Spielsachen und Produkten des täglichen Bedarfs gefüllt waren, mit denen die ukrainischen Flüchtlinge unterstützt werden können.

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