Die Lagerhalle eines Entsorgungsunternehmens im Gewerbegebiet Brötzinger Tal in Pforzheim ist am Donnerstagnachmittag komplett ausgebrannt.
Ein Stapel mit Kartonagen war gegen 15.30 in Brand geraten, noch bevor die Feuerwehr aus der nahe gelegenen Wache in der Habermehlstraße eintraf, stand das Gebäude komplett in Flammen.
„Uns war das Ausmaß des Brandes schnell klar“, so Feuerwehrkommandant Sebastian Fischer in einer Stellungnahme vor Ort. Deshalb sei Gesamtalarm für die Wehr ausgelöst worden.
Feuerwehr rückt mit über 100 Einsatzkräften aus
Die rückte schließlich mit insgesamt 103 Einsatzkräften und zahlreichen Fahrzeugen an, darunter auch zwei Drehleitern. Während der Löscharbeiten waren die Bundesstraße 294 und die Enztal-Bahnstrecke zwischen Pforzheim und Bad Wildbad gesperrt, beide liegen unmittelbar neben dem Firmengelände.
Nach Angaben der Einsatzkräfte gab es keine Verletzten. „Der Brand wurde von Mitarbeitern gemeldet, sie konnten sich rechtzeitig in Sicherheit bringen“, sagte Polizeisprecher Jürgen Wagensommer. Danach habe auch die Brandmeldeanlage des Unternehmens automatisch die Feuerwehr alarmiert. Das betroffene Unternehmen Alba bestätigte, dass es keine Verletzten gebe.
Wegen der starken Rauchentwicklung wurde die Bevölkerung über die Warnapp Nina gewarnt. Noch am Abend konnte Kommandant Fischer Entwarnung geben. In der Halle waren ausschließlich Kartonagen gelagert. Ein Übergreifen der Flammen auf das Nachbargebäude konnte verhindert werden. Dort lagern Kunststoffe.
Während der Löscharbeiten war auch ein Polizeihubschrauber im Einsatz, damit sich die Einsatzkräfte aus der Luft ein Bild von der Lage machen konnten.
Papier und Kartonagen lagerten in Halle im Gewerbegebiet Brötzinger Tal
In der rund 30 mal 150 Meter großen Halle wurde vor allem Papier und Kartonagen gelagert. Bis in den Abend waren die Einsatzkräfte damit beschäftigt, die brennenden Ballen aus dem Gebäude zu holen. „Die Kartonagen sind stark gepresst“, erläuterte Fischer das Vorgehen. Um das Feuer zu löschen, müssen die Ballen deshalb geöffnet und auseinandergezogen werden. Dafür kamen Bagger und Radlader des Entsorgungsunternehmens zum Einsatz. Später rückte auch das THW mit einem Bagger an.
Die Feuerwehr schnitt auch Löcher in die Blechfassade der Halle, um von der Seite die Flammen zu bekämpfen. Ein Betreten des Gebäudes sei wegen der Einsturzgefahr zu gefährlich, so Kommandant Fischer.
Zu Beginn der Löscharbeiten kam es zu einem plötzlichen Auflodern der Flammen. Das habe daran gelegen, dass durch berstende Scheiben schlagartig Sauerstoff an das brennende Papier kam, erläutert der Kommandant. Durch die starke Hitzeentwicklung wurden auch mindestens drei Fahrzeuge von Mitarbeitern beschädigt, oder gerieten in Brand.
Rauchsäule über Pforzheim wird erst gegen 17 Uhr kleiner
Die Rauchsäule war bis in den Enzkreis zu sehen. Erst gegen 17 Uhr wurde die Rauchsäule kleiner die Feuerwehr löschte letzte Brände im Inneren mit Schaum.
Die Alba Europe Holding veröffentlichte am Nachmittag ein Statement. Darin heißt es, die Brandursache sei noch unklar. Gegen 15.20 Uhr soll sich angeliefertes Altpapier entzündet haben. Nach Beginn der Löscharbeiten griff das Feuer auf gepresste Papierballen über und setzte die gesamte Halle in Brand, heißt es weiter.
