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Lange Nacht der Museen

Großer Andrang bei Pforzheims Museumsnacht

Schon am frühen Samstagabend wurde es bei der langen Museumsnacht in Pforzheim voll. Gefragt waren Ausstellungen zu Schmuck, Mineralien aber auch das Transferium der Ornamenta zog die Besucher in seinen Bann

Gute Laune bei der Museumsnacht: Claudia Baumbusch (links), Angelika Drescher und Raphael Mürle mit „special guest“ Johannes Reuchlin.
Gute Laune bei der Museumsnacht: Claudia Baumbusch (links), Angelika Drescher und Raphael Mürle mit „special guest“ Johannes Reuchlin. Foto: Stefan Friedrich

Im Zweijahresrhythmus bieten die Pforzheimer Museen und Galerien im Stadtgebiet bei verlängerten Öffnungszeiten ein vielfältiges Programm für alle Altersgruppen an, so auch an diesem Wochenende wieder. Eine erste positive Bilanz zur diesjährigen Museumsnacht zog Kulturamtsleiterin Angelika Drescher am Samstagabend. Pro Station wurden da bereits gegen 20 Uhr etwa 250 Besucher gemeldet.

Die Erwartungen an diese Museumsnacht wurden also mehr als erfüllt. „Man hat gemerkt: Die Leute wollen endlich wieder raus, flanieren und etwas erleben“, analysierte Drescher.

Das konnten sie spätestens am Samstagabend nach Herzenslust tun, doch auch früher war schon einiges geboten. Das Studio Jasmina Jovy Jewelery hatte schon am frühen Nachmittag seine Tore geöffnet. Viele Besucher interessierten sich für die neue Kollektion zeitgenössischen Schmucks, die sich mit Identität und der persönlichen Individualisierbarkeit auseinandersetzt.

Museumsnacht in Pforzheim: Menschen strömen zum Ornamenta Transferium

Von Beginn an war da viel los. „Da war schon gleich eine sehr große Resonanz und eine sehr gute Stimmung, obwohl ja noch schönes Wetter war“, bestätigt Drescher.

Am Abend dann gab es aus praktisch allen beteiligten Museen die Rückmeldung, dass die Museumsnacht erfreulich gut angenommen wird. Nicht nur am Haus der Jugend oder beim Kulturhaus Osterfeld, wo unter dem Titel „Dis-Cover“ eine besondere Ausstellung über das Phänomen Kunstfotografie und Musik gezeigt wurde; auch ins Stadtmuseum zum Ornamenta Transferium 2022 „sind die Leute geströmt“, erklärt Drescher. „Da bin ich natürlich froh drüber.“

Insgesamt 16 Museen waren an diesem Abend beteiligt, eines davon: das Museum Johannes Reuchlin bei der Schlosskirche, aus Sicht der stellvertretenden Kulturamtsleiterin Claudia Baumbusch „ein echtes Juwel“, das meist aber ein Schattendasein hinter der Kirche führt.

Nicht so am Samstagabend: eine eindrucksvolle Illumination rückte es im wahrsten Sinne des Wortes ins rechte Licht. „Wir wollten einfach darauf hinweisen, dass wir dieses Jahr das große 500-Jahre-Jubiläum zu Reuchlins Todestag haben und versuchen, Reuchlin in seiner Bedeutung für die Gegenwart der Stadtgesellschaft und allen, die hierherkommen, zu vermitteln“, erklärte Baumbusch. Das scheint mit Blick auch auf die Resonanz gelungen. Von „bisher nur positiven Stimmen“ wusste sie am späteren Abend zu berichten.

Gefragte Mineraliensammlung im Pforzheimer Turm-Quartier

Ähnlich gut fielen die Rückmeldungen beispielsweise auch im Turm-Quartier aus, wo Mitglieder des Arbeitskreises Mineralienmuseum als Ansprechpartner vor Ort waren. Christel Denninger sprach gegenüber unserer Redaktion von einer guten Resonanz.

„Die Leute, die hier waren, denen gefiel es sehr gut“, sagte sie. Vor allem auch die Kinder seien „sehr angetan von den Steinen“ gewesen und hatten zudem ihren Spaß, weil sie – und auch das gehörte zur Museumsnacht dazu – hier aktiv mitmachen durften, wenn es etwa ums Schmirgeln, Rätsel knacken oder Kratzen ging.

„Das kommt sehr gut an“, bestätigte auch Denninger, was Drescher an Eindrücken zu dieser Museumsnacht gewonnen hat. „Die Museen werden mehr beachtet als in den vorherigen Jahren“, bemerkte die Kulturamtsleiterin. Neben der „Stammkundschaft“ habe sie auch „viele neue Gesichter“ gesehen und vor allem sehr viel positives Feedback erhalten. „Die Leute sind sehr dankbar für dieses Angebot und sagen uns, dass wir so weitermachen sollen.“

Besonders gut kam demnach auch die Verknüpfung aus Museumsbesuch und Rahmenprogramm an, das unter anderem open air vom Figurentheater Raphael Mürle bestritten wurde. Die Stimmung sei hier „tatsächlich ein bisschen anders“ als bei sonstigen Auftritten, räumte Mürle ein - gerade draußen, wo die Vögel zwitschern und man auch mal ein Motorrad vorbeifahren hört. Trotzdem sei es ihm „sofort klar gewesen, dass ich da mitmache“, als die Anfrage kam, versicherte Mürle, der sich mit seiner lebensgroßen Figur von Reuchlin bei dieser Museumsnacht „sehr schnell heimisch gefühlt“ hat.

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