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Flohmarkt

Gruschtelmarkt zieht Menschen in die Pforzheimer City

Eine positive Bilanz ziehen Verkäufer und Besucher zum neuen und vor allem wieder in der Stadtmitte angesiedelten Pforzheimer Gruschtelmarkt. Zwischen Spielzeug und Klamotten erfüllten sich Träume.

Tausende Besucher stöbern und feilschen auch am Samstag bei sommerlichem Wetter auf dem Pforzheimer Traditionsflohmarkt.
Vertraute Atmosphäre: Tausende Besucherinnen und Besucher stöbern und feilschen bei sommerlichem Wetter auf dem Pforzheimer Traditionsflohmarkt. Foto: Axel Fischer-Lange

Der Gruschtelmarkt ist zurück in der Pforzheimer City. Bei der 46. Auflage des beliebten Flohmarktes kann man am Freitag und Samstag endlich wieder im Herzen der Stadt um Altes und Rares feilschen. Zwei Jahre lang fand der Markt coronabedingt nicht statt.

Bereits in den Jahren davor wurde er an verschiedenen anderen Orten Pforzheims abgehalten. Mit einem neuen Organisationskonzept empfiehlt sich der Gruschtelmarkt jetzt wieder in der Fußgängerzone. Standbetreiber und Besucher äußerten sich überwiegend positiv darüber, dass das Event endlich wieder dahin zurückgekehrt ist, wo Pforzheims Leben pulsiert.

Gut besucht bis zum Schluss ist am Freitagabend bereits Nachtflohmarkt. Auch am Samstag stöbern tausende Besucher bei sommerlichem Wetter an den Ständen auf dem Marktplatz und in der Fußgängerzone.

Zwischen Textilien, Spielzeug, Büchern und Antiquitäten können sich sogar Träume vom Ferrari oder einer Luxusyacht erfüllen – zwar als Modell, dafür aber zum bezahlbaren Preis. Der Pforzheimer Innenstadt-Flohmarkt ist für viele Menschen der Region eine Institution, die sie in der Zeit des Corona-Lockdowns schmerzlich vermisst hatten.

Das war der unproblematischste Flohmarkt von allen.
Katja Sahrbacher, Trödelverkäuferin


„Der Gruschtelmarkt zieht Menschen in die City“, sagt ein Standbetreiber aus Augsburg. Er nimmt an vielen Märkten teil und kam vor der Pandemie über 20 Jahre lang jedes Jahr in die Goldstadt.

Den Pforzheimer Gruschtelmarkt hält er für einen der fünf besten seiner Art in Süddeutschland. „Andere Städte hegen und pflegen solche Märkte wie Kleinode. In Pforzheim hatte ich den Eindruck, dass der Markt platt gemacht werden soll. Es ist schön, dass er nun wieder in der Innenstadt ist.“

Mit der Besucherzahl und den Einnahmen ist der Augsburger zufrieden. Das Konzept des neuen Veranstalters hält er für gelungen. Zwar dürfe man nicht mehr am Stand übernachten, das habe jedoch Vorteile für die Sauberkeit der Innenstadt. „Der Markt muss sich nach Corona und den vielen Standortwechseln erst wieder erholen. Das muss sich herumsprechen. Selbst viele Kollegen wussten nicht, dass der City-Gruschtelmarkt hier überhaupt wieder stattfindet“.

Masken und Lavendel als Geschenk

Constanzes Stand liegt am westlichen Ende der Fußgängerzone. Hinsichtlich der Besucherzahl am Freitagabend sagt sie: „Gegen 21 Uhr hatten wir uns erhofft, dass noch Käufer kommen. Heute ist es etwas besser“.

Dorota Bonislawska verteilt an ihrem Stand Coronamasken, die sie während des Lockdowns mit ihren Mitarbeitern genäht hat. „Dank Umstellung auf Maskenproduktion mussten wir keine Kurzarbeit anmelden“, sagt sie. Nun verschenkt sie die Restlichen inklusive eines Päckchens Lavendel – als Duftaccessoire zu Werbezwecken.

Auf dem Marktplatz verkaufen Markus und Heiner Antiquarisches aus Haushaltsauflösungen. Beide sind Gruschtelmarkt-Veteranen. „Wir waren bei mehr als der Hälfte der Märkte hier dabei“, sagt Heiner. „Der Verkauf läuft super“, so Markus. „Gestern Abend war unser Tisch fast leergefegt“.

Veranstalter will Konzept weiterentwickeln

Veranstalter Bernd Noll organisiert in diesem Jahr zum ersten Mal den Pforzheimer Gruschtelmarkt. Mit dem Verlauf ist er zufrieden: „Wir hatten 155 Platzbuchungen“. Die Anzahl der Einzelstände schätzt er auf rund 250, da sich viele Nutzer Plätze teilen. Der Online-Anmeldemodus, mit dem die Platzvergabe neu strukturiert wurde, sorgte für Entlastung beim ansässigen Einzelhandel. Über die Zukunft des Marktes sagt Noll: „Unser Veranstaltervertrag läuft über drei Jahre“. Er habe durchaus Ideen, das Konzept weiter zu entwickeln. Konkretes gibt es noch nicht.

Auch Händlerin Katja Sahrbacher aus Karlsruhe gefällt der neue Modus: „Das war der unproblematischste Flohmarkt von allen“. Viele Trödler wollen nächstes Jahr wieder am Pforzheimer Gruschtelmarkt teilnehmen.

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