Rund hundert Fahrzeuge waren beim Autokorso angemeldet, so die erste Bevollmächtigte der IG Metall Pforzheim, Liane Papaioannou. Zu ihnen stießen einzelne Beschäftigte aus anderen Betrieben dazu, die den Korso aus Solidaritätsgründen unterstützen wollten.
Die Forderungen, mit denen die IG Metall in die Verhandlungen gegangen ist, bleiben auch weiterhin bestehen: vier Prozent mehr Entgelt zur Stabilisierung der Einkommen und zur Sicherung von Beschäftigung, einen tariflichen Rahmen für betriebliche Zukunftstarifverträge, sowie Perspektiven für Auszubildende und dual Studierende.
Seitens der Arbeitgeber wiederum ist bislang keine Bewegung zu erkennen. Seit letzter Woche hat es laut Papaioannou keine weiteren Verhandlungen mehr gegeben.
Coronakonformer Autokorso startet auf der Wilferdinger Höhe
Grund genug, noch einmal auf die Forderungen der Gewerkschaft aufmerksam zu machen. In diesem Fall in Form eines Autokorso, der am frühen Nachmittag bei der Mapal WWS GmbH auf der Wilferdinger Höhe startete. Über Birkenfeld und Brötzingen ging es bis zum Messplatz, wo der Korso mit einer Kundgebung endete. Diese fand in Form einer Telefonkonferenz statt, während die Teilnehmer in ihren Autos saßen. „Alles wird coronakonform sein“, erklärte Papaioannou diesbezüglich.
Einen ersten Zwischenhalt legte der Korso zunächst aber bei der Karl Scheufele GmbH & Co. KG und der Kienhöfer & Scheufele GmbH & Co. KG in Birkenfeld ein. Dass die Unternehmen ebenso überraschend wie unangekündigt aus der Tarifgemeinschaft ausgestiegen sind, das stieß Arbeitern und Gewerkschaft auf.
„Wir finden das alles andere als toll“, kritisierte die erste Bevollmächtigte. „Dadurch sind die tarifvertraglichen Bedingungen erst mal in Frage gestellt.“ Das wurde bei einer ersten kleinen Kundgebung vor Ort angemahnt. Eine weiteren Zwischenhalt gab es kurz darauf bei der S&G Automobil AG. Gesprochen wurde hier über die Angriffe der Arbeitgeber auf die Tarifverträge in der KFZ-Branche.
„Der Arbeitgeberverband des Kfz-Handwerks hat gerade wichtige Teile des Mantelvertrags gekündigt, wo es um die Arbeitszeiten geht“, bedauerte Papaioannou. Das könne man als Gewerkschaft nicht so stehen lassen. „Wir wollen Klarheit: Was will der Verband?“, fragte sie.