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Erbseneintopf, Weißwürste und Knackwürste

In der Pforzheimer Amalienstube gibt es an Heiligabend Essen gegen eine Spende

Seit 2015 hat sich diese Veranstaltung im Stadtteil etabliert. Nach zwei Jahren coronabedingter Zwangspause hat Inhaberin Susanne Nikolaus wieder 130 Essen mit ihrem Team für die Besucher vorbereitet.

Otto Eberle und Susanne Nikolaus beim Spendenessen in der Amalienstube
Otto Eberle und Susanne Nikolaus freuen sich, dass das Spendenessen in der Amalienstube wieder normal stattfinden kann. Schon am Mittag bleibt kaum ein Platz frei. Foto: Stefan Friedrich

Seit 2015 ist es zur festen Tradition geworden, dass in der Amalienstube in Brötzingen am Heiligabend Geld für einen karitativen Zweck gesammelt wird. Für das Essen muss an diesem Tag nämlich keiner bezahlen. Jeder spendet stattdessen, so viel er kann.

Susanne Nikolaus betreibt die Amalienstube und hat mit ihrem Team Erbseneintopf, Weißwürste und Knackwürste vorbereitet, „als Kleinigkeit zur Stärkung“, erzählt sie.

Bereits am Mittag ist die Gaststätte gut gefüllt und es sind nur noch sehr wenige Plätze frei. „Ich bin sehr zufrieden damit“, betont sie, zumal es erst der Auftakt war. Bis in die frühen Abendstunden hinein konnten Besucher bei ihr vorbeikommen. Mit deutlich über hundert Gästen rechnet Mitorganisator Otto Eberle schon zu Beginn.

Geld aus Spendenessen geht an Kindergärten und Schulen

„Wir haben uns mit dieser Veranstaltung im Brötzinger Stadtteil etabliert“, erzählt Eberle. Aus der Bevölkerung heraus erfährt das Team der Aamalienstube viel Unterstützung, „weil wir Dinge machen, die jeder anerkennt, und von denen auch jeder versteht, was wir da machen.“

Das Geld, das sie bei diesen Spendenessen in früheren Jahren gesammelt haben, haben sie beispielsweise für Schulen und Kindergärten eingesetzt. Aber auch für die Tafel haben sie gesammelt „und dann spendiert, was gerade so benötigt wurde und im Rahmen der finanziellen Möglichkeiten lag“, so Eberle.

Deshalb sind Susanne Nikolaus und Otto Eberle auch froh, dass sie in diesem Jahr das Spendenessen wieder ganz normal veranstalten können, nachdem dies nun zwei Jahre hintereinander nicht mehr möglich gewesen war. „Wir haben da zwar trotzdem gespendet, aber es war natürlich nicht in dem Umfang möglich, weil die großen Veranstaltungen nicht stattfinden konnten.“

Team will Unterstützung für Bedürftige ausbauen

In diesem Jahr nun haben sie ihre Aktivitäten wieder aufgenommen und laut Eberle sogar noch verstärkt - das Engagement ging über das Spendenessen zu Heiligabend hinaus. Sie haben Mittagessen für Obdachlose angeboten und Spielsachen für Kindergarten im großen Rahmen organisiert.

Rund 2.500 Artikel haben wir an die Tafel geliefert.
Otto Eberle, Mitorganisator

„Wir haben dann auch Pakete für Eltern oder Alleinerziehende von Kindern bereitgestellt, denen es nicht so gut geht, und haben auch rund 2.500 Artikel an die Tafel geliefert“, letzteres in Zusammenarbeit mit einem örtlichen Supermarkt.

Eberle und Nikolaus wissen, wie wichtig solche Aktionen sind und wie dringend diese Unterstützung benötigt wird, deshalb denken sie bereits darüber nach, wie sich das in den nächsten Jahren ausbauen lassen könnte. „Wir sehen da verschiedene Ansatzpunkte, die wir angehen können“, sagt Eberle.

Beispielsweise will Eberle die Obdachlosenhilfe „wesentlich verstärken“. Ziel sei ein gemeinsamer Termin für Obdachlose und Bedürftige, „die wir dann mit einem weihnachtlichen Nachmittag mit allem Drum und Dran auf diese Zeit hinführen wollen.“

Ansatzpunkte sieht er aber auch bei der Unterstützung von Migrationskindern, die mit der deutschen Sprache Probleme haben. „Da wollen wir noch etwas machen, damit sie besser in die deutsche Sprache hinein finden, weil das ja der Schlüssel für den Erfolg ist, den die Kinder später haben können“, so Eberle.

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