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Am 11. September

In Pforzheim steht am Tag des offenen Denkmals die Schmuckindustrie im Fokus

Unter anderem die Baugeschichte mit Bezug zur Schmuckindustrie soll beim Tag des offenen Denkmals in Pforzheim besonders gewürdigt werden. Und auch im Enzkreis gibt es am 11. September manches zu entdecken.

Denkmalgeschütztes Empfangsgebäude: Die Fassade des Pforzheimer Hauptbahnhofs wird außer von Steinen von einer bodentiefen Glasfront bestimmt.
Ein Fall für den Denkmalschutz: Der Pforzheimer Hauptbahnhof gilt als Schmuckstück der 50er Jahre. Beim Tag des offenen Denkmals wird bei einer Führung erläutert, warum das so ist. Foto: René Ronge

Forschergeist, gar kriminalistischen Spürsinn für die Schätze aus vergangenen Tagen soll der Tag des offenen Denkmals in diesem Jahr wecken. Schließlich ist nach dem Willen der Deutschen Stiftung für Denkmalschutz am 11. September eine „Kulturspur.

Ein Fall für den Denkmalschutz“ zu enträtseln. Die Fährte zum Motto führt wie in jedem Jahr seit 1993 auch durch Pforzheim und die Region.

Wer sich allerdings über die offizielle Homepage zur „größten Kulturveranstaltung Deutschlands“ informieren will, was im Nordschwarzwald dazu aufgeboten wird, hat viel Pech.

Lediglich die Verantwortlichen in Schloss Neuenbürg haben sich die Mühe gemacht, dort bundesweit für die „spektakulären Ansichten“ in der St. Georgskirche zu werben. Es geht um die mittelalterlichen Wandgemälde, die ab 14 Uhr in einem zweistündigen Vortrag vorgestellt werden.

Pforzheimer Schmuckmuseum bietet zwei Führungen an

Das heißt natürlich nicht, dass nichts los ist in der Region. Es gibt zwar keine versteckten Kleinode zu entdecken wie in früheren Jahren. Dafür können Besucher bei Rundgängen ihr Wissen vertiefen.

Wer die äußere Hülle anzuschauen, werfen sie zumeist auch einen Blick auf den Inhalt.
Isabel Schmidt-Mappes, Schmuckmuseum

Allein zwei Führungen des Pforzheimer Schmuckmuseums bieten Gelegenheit, Geschichten hinter den Geschichten zu erkunden.

Die stellvertretende Leiterin Isabel Schmidt-Mappes machte keinen Hehl daraus, dass der Fokus auf die Architektur des Kollmar & Jourdan-Hauses (14 Uhr) und des Reuchlinhauses (15 Uhr) einen günstigen Nebeneffekt hat.

„Wenn die Leute schon einmal gekommen sind, die äußere Hülle anzuschauen, werfen sie zumeist auch einen Blick auf den Inhalt“, ist Schmidt-Mappes überzeugt. Entsprechend dürften Technisches Museum und Schmuckmuseum über den Tag hinaus von dem Sonntag zum Denkmalschutz einen Nutzen haben.

Gasometer zeigt Geschichte von der Rußschleuder zum Ausstellungsort

Eine Zeitreise jenseits der Panoramabilder von Yadegar Asisi ist ab 15 Uhr auch beim Gasometer in Pforzheim zu erleben. Ein auf die Architektur spezialisierter Gästeführer erläutert, wie aus der ehemaligen „Rußschleuder ein moderner Ausstellungsort“ geworden ist.

Das Angebot ist ebenso kostenlos wie die meisten anderen Führungen zum Tag des offenen Denkmals.

Der Mehrwert fürs Kerngeschäft in dem privat geführten Gasometer ist, dass „er im Gespräch bleibt“, erläutert Marketingleiterin Angelika Taudien. „So ein Tag bringt einfach die Aufmerksamkeit, die wir brauchen.“

Unterschiedliche Kirchen in Pforzheim öffnen ihre Türen

Kaum anders verhält es sich beim Denkmalschutz selbst. Dass dabei dieser Tage in Pforzheim die 50er Jahre eine große Rolle spielen, markiert eine Führung ab 12.30 Uhr im Hauptbahnhof unter dem Titel „Wiederaufbau“.

Den Bogen zur mittelalterlichen Stadtgeschichte schlägt eine „Highlight-Führung“ ab 11 Uhr durch Schlosskirche, Stiftschor und Museum Johannes Reuchlin. Außerdem gibt es um 15 Uhr in der Schlosskirche sowie um 16 Uhr im dortigen Stiftschor mit Grablege zwei weitere Führungen.

Kirche
Ein kunsthistorischer Hotspot: Die evangelische Altstadtkirche ist die älteste Kirche in Pforzheim. Im Inneren gibt es bedeutende Fresken. Foto: Jürgen Peche

Manches zum Thema Denkmalschutz zu entdecken gibt es auch in der Altstadtkirche. Näheres dazu kann bei Führungen um 15, 16 und 17 Uhr zum Thema „Verlust und Erhalt. Die Grabmale am und im Chor“ kennengelernt werden.

Beim Kloster Maulbronn gibt es am Tag des Denkmals keine Sonderaktionen

Zumindest zur Besichtigung offen sind in Pforzheim auch die Auferstehungskirche und die Matthäuskirche. Keine Sonderaktionen zum Denkmaltag gibt es in diesem Jahr im Kloster Maulbronn. „Wir haben ja ohnehin offen“, begründet eine Mitarbeiterin im Servicecenter die Zurückhaltung.

Kriminalistischer Spürsinn, wenngleich nicht ganz im Sinne des Denkmalschutzes ist dagegen im Faustmuseum in Knittlingen zu entdecken. Die Einrichtung wirbt mit Spannung im Weltall: Ab 16 Uhr gibt es einen Vortrag der Max-Planck-Gesellschaft über „die Geheimnisse der Gestirne“.

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