
Damit dürften die 4,3 Hektar jetzt an den in der Sitzung anwesenden Wiener Unternehmer Alexander Degen fallen. Er will dort zirka 300 Wohnungen bauen sowie ergänzend Infrastruktur wie Kindergarten oder Nahversorgung, teilte er vor wenigen Tagen in einem Brief an Oberbürgermeister Peter Boch (CDU) mit.
Der Österreicher hatte damit auch auf eine öffentliche Debatte über seine finanziellen Verhältnisse und das in Teilen insolvent gegangene Firmengeflecht reagiert. Für den Übergang des derzeit in Pforzheim größten potenziellen Wohnungsbaugebiets in seinen Besitz muss er noch den notariell vereinbarten Kaufpreis von 13,5 Millionen Euro an die Firma von Noch-Eigentümer Bernhard Rieser überweisen.
Pforzheim ermittelte Vorkaufsrecht von 1,3 Millionen Euro für alte Papierfabrik in Dillweißenstein
Die Stadt hatte für das Vorkaufsrecht einen Verkehrswert von 1,3 Millionen Euro ermittelt. Klinikbesitzer Rieser hatte im Vorfeld der Sondersitzung des Gemeinderats deutlich gemacht, dass er den Verkauf an Degen rückgängig machen will, wenn die Stadt die Option ziehen sollte.
Auf dem Gelände der von 1861 bis 2001 betriebenen Papierfabrik sind belastende Produktionsabfälle zu erwarten. Außerdem gibt es denkmalgeschützte Gebäude.
Rieser strengte gegen diese Einstufung im Sommer 2021 eine Klage am Verwaltungsgericht Karlsruhe an. Das Verfahren ruht, seitdem die Stadt Pforzheim in Erwägung zog, ein Vorkaufsrecht geltend zu machen.