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Inzidenz über 100

Am Dienstag greift in Pforzheim die Corona-Notbremse

Drei Tage in Folge lag der Inzidenzwert in Pforzheim über der entscheidenden Zahl 100. Nach den Vorgaben der Landesverordnung greift damit am Dienstag die Corona-Notbremse. Das hat gravierende Folgen fürs öffentliche Leben.

Gut angenommen: Viele Kunden nutzen den Abholservice bei Thalia in der Pforzheimer Fußgängerzone. Acht Kunden dürfen gleichzeitig in den Laden.
Ab Dienstag müssen Kunden der Buchhandlung Thalia wie bei anderen Geschäften wieder auf den Abholservice zurückgreifen. Foto: Torsten Ochs

Ab Dienstag wird alles wieder anders sein in den Läden der Stadt. Zum dritten Mal in Folge hat Pforzheim am Sonntag den Inzidenzwert von 100 überschritten. Entsprechend der Corona-Landesverordnung greift am zweiten Werktag danach die Notbremse.

Das bedeutet, dass ab Dienstag wieder strengere Regeln im Einzelhandel gelten und andere Einrichtungen wie Museen und der Wildpark schließen müssen. Dem Enzkreis drohen neuere Schließungen ab Mittwoch.

Die offiziellen Zahlen vom Landesgesundheitsamt brachten am Sonntagabend Gewissheit. Die Inzidenzen betrugen in Pforzheim am Freitag 107,2 und am Samstag 116,7. Am Sonntag ging der Wert auf 123,9 hoch. Das Landratsamt Enzkreis, wo das Gesundheitsamt angesiedelt ist, bestätigte, dass Dienstag die Notbremse gelten wird.

Abhängig von der Entwicklung der Inzidenz dürfe bis auf Weiteres der Einzelhandel in der Stadt Pforzheim kein Click&Meet, also Einkaufen nach vorheriger Terminvereinbarung anbieten, sondern nur noch Click&Collect: das Abholen von vorher online bestellter Ware.

Im Enzkreis gab es vergangene Woche nach fünf stabilen Tagen hintereinander mit Zahlen von jeweils unter 100 ab Freitag Lockerungen: Kunden dürfen mit Termin wieder in die Geschäfte, und das Kloster Maulbronn empfängt auch wieder Besucher.

Corona-Notbremse im Enzkreis ab Mittwoch möglich

Aber es wird ein kurzes Vergnügen sein. Schon am Samstag schnellten die Zahlen im Enzkreis durch offiziell 66 gemeldete Neuinfektionen auf 120,3 hoch und am Sonntag sogar auf 133,3. Rechnerisch ist damit klar, dass die Inzidenz auch an diesem Montag über 100 liegen wird, weil nicht genügend Neuinfektionen aus der Wertung fallen werden. Damit dürfte die Notbremse dort ab Mittwoch wieder gelten.

Die Notbremse hat auch zur Folge, dass Anbieter körpernaher Dienstleistungen wie Kosmetik-, Piercing- oder Sonnenstudios wieder komplett schließen müssen. Ausgenommen sind Friseure und Anbieter medizinischer Anwendungen wie Physiotherapeuten. Museen und Galerien dürfen keine Besucher mehr empfangen.

Keine Museumsbesuche, kein Ausflug zum Pforzheimer Wildpark

Gleiches gilt für den Wildpark. Dort herrschte am Sonntag noch emsiger Betrieb. „Wer hier sein darf, ist hier“, sagte Wildpark-Leiter Carsten Schwarz am Sonntagnachmittag mit Verweis auf den deutlich reduzierten Besuch, der online gebucht werden muss. Seit Tagen stehen die Telefone im Wildpark nicht still. Leute wollen wissen, ob ihr angemeldeter Besuch auch stattfinden kann.

Schwarz konnte ihnen zu diesem Zeitpunkt noch keine sichere Auskunft geben. Nun weiß er, was er am Montag zu tun hat: Die Informationen auf die Homepage stellen. Der Wildpark-Chef leidet mit den kleinsten Besuchern mit. „Das geht alles zu Lasten der Kinder.“

Ihre Pforten schließen müssen Außen- und Innensportanlagen für Amateur- und Freizeitsport. Individualsport auf weitläufigen Anlagen wie Golf-, Reit- oder Tennisplätzen bleibt erlaubt, ebenso Individualsport mit den Angehörigen des eigenen Haushalts plus einer weiteren Person.

Pforzheims Bürgermeister Büscher: Bürger sollen Testangebote nutzen

„Leider konnten wir uns nicht dauerhaft vom Landestrend mit stetig steigenden Fallzahlen absetzen“, wird Pforzheims Erster Bürgermeister Dirk Büscher (CDU) in einer Mitteilung zitiert. Er bedaure die Entwicklung vor allem mit Blick auf den Einzelhandel. Ziel müsse sein, dass die Bevölkerung erhöhtes Bewusstsein zeige und die Testangebote konsequent nutze., um schnellstmöglich wieder unter die Inzidenz von 100 zu kommen.

Landratsvize Wolfgang Herz blickt indessen mit Sorge auf den Enzkreis. Es sei davon auszugehen, dass am Montag auch dort die Inzidenz zum dritten Mal in Folge über 100 liegt und daher ab Mittwoch ebenfalls wieder größere Einschränkungen gelten. Sollte die Sieben-Tage-Inzidenz über 150 hinausgehen, droht zudem eine nächtliche Ausgangssperre von 21 bis 5 Uhr.

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