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Social-Media-Kampagne

Jetzt kann jeder mitreden bei der Ornamenta in Pforzheim

Das Pforzheimer Design- und Zukunftsevent Ornamenta steht auf dem Sprungbrett zum Bad in der Menge. Die Verantwortlichen eröffnen eine Social-Media-Kampagne.

Bilder einer Stadt: Medienspezialistin Lisa-Marie Deißmann lässt sich von Calws Kultur- und Tourismusleiterin Isabel Götz das Schaudepot der Stadt zeigen.
Medienspezialistin Lisa-Marie Deißmann lässt sich von Calws Kultur- und Tourismusleiterin Isabel Götz das Schaudepot der Stadt zeigen. Foto: Karolina Sobel.

Mit einem Geschenk aus der Zukunft macht die Pforzheimer Ornamenta am Mittwoch vor Heiligabend auf sich aufmerksam. Auspacken können es Menschen, die in sozialen Medien unterwegs sind. Ob sie bei TikTok, Instagram und Facebook dann tatsächlich auf die Schlagzeile treffen, die sich Lisa-Marie Deißmann vorstellt, ist noch offen. Sicher ist allerdings, dass sie Antworten finden auf die Frage, ob die Ornamenta von Juli bis September 2024 nur eine weitere Kunstausstellung ist – dieses Mal im Nordschwarzwald.

Lisa-Marie Deißmann ist der strategische Kopf hinter dem Versprechen. Seit 1. November gehört die aus Schwäbisch Hall stammende und in München lebende Medien- und Kommunikationswissenschaftlerin zum Team von Ornamenta-Geschäftsführer Christian Saalfrank. Die 28-Jährige hat ihn und das Kuratorentrio am 8. Dezember beispielsweise nach Calw begleitet und dort den Fahrplan für das gesellschaftspolitisch angelegte Schmuck-, Design- und Zukunftsereignis exemplarisch kennengelernt.

Der Besuch auf Einladung des Oberbürgermeisters der Stadt ist eine Schnittstelle mit der nun abgeschlossenen „Konzeptionierung auf offener Bühne“ (Saalfrank). Der Austausch über soziale Medien markiert einen weiteren Übergang zur Umsetzung des Programms, das die Kuratoren über eineinhalb Jahre theoretisch und in kleinen Probeauftritten erarbeitet haben.

„Die Region soll konkret erfahren, was Ornamenta ist und was sie bringt“, sagt Deißmann. „Wir steigen mit einer Vorstellungsrunde ein, erläutern die Hintergründe, stellen die Akteure vor, erklären die Themengemeinden und sagen, wie die Ornamenta in der Region etwas bewegen kann.“

Alle sollen Fragen stellen, Idee einbringen und mitwirken können.
Lisa-Marie Deißmann, Medienwissenschaftlerin

Allein die Auswahl der Einstiegskanäle zeigt, dass die 28-Jährige dabei Generationen, Schichten und Nationen im Blick hat: „Alle sollen Fragen stellen, Ideen einbringen und mitwirken können.“ Ob deshalb noch LinkedIn als Business-Netzwerk neben TikTok (jung), Facebook (älter) sowie den Lieblingskanal der beruflich und familiär aktiven Gruppe der 25- bis 45-Jährigen (Instagram) gestellt wird, sei aber noch nicht entschieden.

Der Knackpunkt für den Start der virtuellen Massenkommunikation über die Ornamenta liegt ohnehin woanders. „Wir wollen in der Region eine aktive Auseinandersetzung mit Zukunftsfragen anstoßen.“ Die Fachfrau, die beispielsweise auch die Social-Media-Kommunikation für eine Anwaltskanzlei verantwortet, setzt deshalb auf lokale Kooperationspartner.

Die Ornamenta soll sich vernetzen

Wenn zum Beispiel die Binder-Gruppe in Mönsheim in ihrem Netzwerk ein Interview veröffentlicht und erklärt, warum sie als Sponsor 100.000 Euro für die Kunstgemeinde „Zum Eros“ lockermacht, kann das anregend wirken. Denn es ist ein Nachdenken über die Zukunft der Region und den Wandel auf dem Weg dahin.

Türen zu einer direkten Auseinandersetzung mit dem Mehrwert einer funktionierenden Ornamenta-Geschichte, die ab 2024 alle fünf Jahre fortgeschrieben werden soll, könnten auch Start-ups öffnen, die auf den Kanälen des EMMA Kreativzentrums über sich und den Nordschwarzwald sprechen.

Ornamenta soll sich vernetzen, damit klar wird, dass Ornamenta da ist.
Christian Saalfrank, Ornamenta-Geschäftsführer

Follower der Hochschule, der Stadt und natürlich der vielen Sponsoren werden früher oder später ebenfalls den fünf Kunstgemeinden begegnen, über die die Ornamenta-Macher die Region ganz neu definieren. Auseinandersetzungen mit dem Schwarzwald-Mythos und der harten Realität, die dahintersteckt, bleiben dabei ebenso wenig aus wie die Hinwendung zur Shisha-Bar als Teil der regionalen Kultur, die eine ebenso multikulturelle wie junge Gesellschaft geprägt hat.

„Ornamenta soll sich vernetzen, damit klar wird, dass Ornamenta da ist“, pointiert Saalfrank. Jeder überzeugende Beitrag führt idealerweise zu vielen Klicks bei den Social-Media-Auftritten der Ornamenta. Deißmann und andere haben seit Anfang November daran gearbeitet, Sprache und Präsentation so zu gestalten, dass dieses Interesse nicht zu einem enttäuschenden Erlebnis wird.

Ornamenta ist anders als die international bekannten Kunstevents

Vorbilder für die Idee, über Instagram und Co. zunächst die 600.000 Menschen der Region und dann in einem zweiten Schritt den Rest der Welt für die Ornamenta zu gewinnen, gibt es so gut wie nicht. Sie habe sich natürlich die klassischen Kanäle angeschaut, sagt Deißmann. „Aber wir machen es anders.“ Das ergebe sich allein schon daraus, dass die Kasseler Documenta oder das Museum of Modern Art in New York schon einen Namen hatten, als Science-Fiction-Filme mit sozialen Medien noch echt beeindrucken konnten.

„Außerdem wollen wir nahbar sein“, grenzt Deißmann die Ornamenta grundsätzlich ab von den Kunstevents dieser Welt. Dazu gehöre, wirklich ins Gespräch zu kommen über das, was sich entwickeln soll.

Erfolg ist für die freiberuflich arbeitende Fachfrau, wenn sie mit ihrem Kommunikationskonzept Menschen erreicht, die nie über eine Zeitung, ein Plakat oder einen Flyer zur Ornamenta finden würden. Deißmann würde am Vorabend der Eröffnung im Juli 2024 gerne die Schlagzeile lesen, dass sie es über soziale Medien geschafft hat, „die Region mitzunehmen und zu begeistern“. Die Analyse dazu liefert das Pforzheimer Unternehmen Compaigners.

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