Skip to main content

Knochenmarkspender gesucht

Kampf gegen Leukämie: Viele kamen, um Birgit Lutz aus Hohenwart zu helfen

Birgit Lutz hat Leukämie. Retten kann sie nur eine Knochenmarkspende. Um einen Retter zu finden, steckten sich zahlreiche Menschen Stäbe in den Mund.

Personalien aufnehmen, Stäbchen rein, fertig. Benjamin Kenter aus Hohenwart lässt sich registrieren. Dagmar Dischinger, Helferin von der Feuerwehr, nimmt die Daten auf.
Personalien aufnehmen, Stäbchen rein, fertig. Benjamin Kenter aus Hohenwart lässt sich registrieren. Dagmar Dischinger, Helferin von der Feuerwehr, nimmt die Daten auf. Foto: Heinz Richter

Der 17. Juli 2023, ein Montag, ist der Schicksalstag von Birgit Lutz (58) aus Pforzheim-Hohenwart. An diesem Tag bekam sie die niederschmetternde Nachricht, dass sie Blutkrebs, Leukämie, hat. Die DKMS, die Deutsche Knochenmarkspenderdatei, hat zu zwei Registrierungsaktionen aufgerufen. Die erste fand in der Hohenwarter Mehrzweckhalle statt, die zweite am Samstag in der Kramski-Arena. Birgit Lutz braucht dringend eine Knochenmarkspende, um geheilt zu werden. Das ist die einzige Möglichkeit.

Alles sah zunächst gut aus, nach einer Speichelprobe vom Bruder der Frau. Hoffnung kam auf. Aber bei einer näheren Untersuchung zerbrach die Hoffnung. Nach einer Coronaerkrankung Anfang vergangenen Jahres fühlte sich Birgit Lutz, die als Schulsekretärin in Pforzheim arbeitete, schlapp und mit wenig Lungenvolumen. Blut wurde untersucht und festgestellt, dass zu wenig Weißblut vorhanden ist.

Wir tappten ein halbes Jahr im Dunkeln über die Ursache.
Hagen Körner
Schwiegersohn von Birgit Lutz

„Wir tappten ein halbes Jahr im Dunkeln über die Ursache“, erzählt Schwiegersohn Hagen Körner. Noch bevor weitere Untersuchungen gemacht werden konnten, brach Birgit Lutz im Bad zusammen. Mit dem Krankenwagen kam sie in die Klinik. Die Ärzte entnahmen eine Rückenmarkprobe, am 17. Juli bekam sie die Diagnose. Sie durfte nochmals kurz nach Hause. Zwischenzeitlich hat sie in einer Karlsruher Klinik eine Chemotherapie begonnen.

Die Familie von Birgit Lutz hofft, dass in den weltweiten Knochenmarkspenderdateien ein geeigneter Spender gefunden werden kann. Vielleicht auch jetzt bei den Aktionen in Pforzheim. Ihr Mann, zwei Töchter, zwei Schwiegersöhne und eine Enkelin hoffen. Die Familie hat 15.000 Flyer mit Helfern verteilt. Die zwei Töchter von Birgit Lutz sind beide schwanger und erwarten Ende des Jahres ihre Kinder.

Die Familie dankt den Sponsoren für die beiden Registrierungsaktionen in Pforzheim, der Bäckerei Wiskandt, der Metzgerei Zorn, der Druckerei Bach und den Getränkehändlern Rapp und Deuschle.

50 Registrierungen nach anderthalb Stunden

In Hohenwart lief die Registrierung gut. Nach eineinhalb Stunden waren schon 50 Personen registriert. „Ich bin seit 15 Jahren typisiert. Erst wenn man betroffen ist, merkt man, wie schlimm diese Diagnose ist“, sagt einer der Schwiegersöhne von Birgit Lutz, Hagen Körner.

Die Registrierung in der Hohenwarter Mehrzweckhalle durch ein Team der DKMS und viele Helfer aus der Familie, der Verwandtschaft, Vereinen und der Feuerwehr verlief unproblematisch: Daten aufnehmen, mit einem Wattestäbchen eine Wangenschleimhautprobe entnehmen, fertig. Auch mit einem Online-Formular über www.dkms.de kann ein Registrierungsset angefordert werden.

11,5 Millionen registrierte Spender weltweit

11,5 Millionen registrierte Spender gibt es in den Karteien weltweit. Über 100.000 Mal ist es bereits gelungen, Menschen mit geeigneten Spenden zu retten. Mehr als siebeneinhalb Millionen registrierte Spender sind aus Deutschland.

Die Geschichte der DKMS begann 1990, als ein Mann für seine an Leukämie erkrankte Frau einen Spender suchte und zusammen mit dem behandelnden Arzt die DKMS gründete. Die Suche nach einer geeigneten Knochenmarkspende für Birgit Lutz läuft noch in den Karteien. Das kann Wochen dauern.

nach oben Zurück zum Seitenanfang