Groß war die Sorge beim Jugendgemeinderat, dass das Ballspielfeld beim Hauptgüterbahnhof womöglich gar nicht mehr geöffnet wird. So groß, dass die Nachwuchspolitiker sogar eine Pressemitteilung verfasst haben, in der sie ihrer Sorge Ausdruck verleihen, dass die Entscheidung mit Beschwerden von Anwohnern zu tun haben könnte.
Die Stadt gab auf Anfrage dieser Redaktion nun aber Entwarnung: Das ist nicht der Fall. Das Spielfeld sollte seit Dienstag wieder regulär geöffnet sein.
Hocherfreut sei man gewesen, als Mitte vergangenen Jahres das Kleinspielfeld am Pforzheimer Hauptgüterbahnhof freigegeben wurde, teilte der Jugendgemeinderat schriftlich mit. Von Anfang an wäre der Platz gut angenommen worden. Umso größer sei das Unverständnis, „dass der Platz nach immer früheren Schließzeiten nun seit mehreren Wochen komplett geschlossen ist“, kritisierte Jugendgemeinderat Leon Meyer.
Sportler standen vor verschlossenem Tor
Sportler seien deshalb bereits auf Mitglieder des Jugendgemeinderats zugekommen und hätten sich beschwert, dass sie „vor einem verschlossenen Tor standen“. Die Antwort, warum dem so ist, ergibt sich allerdings vor Ort. Der Jugendgemeinderat selbst weist in seiner Erklärung darauf hin, dass „technische Mängel“ der Grund sind. Dies könnte man hinnehmen, hieß es dennoch weiter.
Inakzeptabel sei hingegen, „wenn die Lärmbeschwerden weniger Anwohner wichtiger seien als Sportfläche für Jugendliche.
Zumal der nahegelegene Autoverkehr deutlich lauter ist“, so wurde zumindest Jugendgemeinderat Cosmin Ghiran zitiert. Auch deshalb hatte der Jugendgemeinderat die Stadtverwaltung aufgefordert, „zu den ursprünglichen Öffnungszeiten zurückzukehren“.
Das soll nun tatsächlich geschehen, bestätigte Laura Schaier, Pressesprecherin der Stadt, gegenüber dieser Redaktion. Der Platz sei lediglich temporär und aus Sicherheitsgründen während der Reparatur der defekten Zaunfelder geschlossen gewesen. „Leider hat die Reparatur durch die Hersteller-Firma länger gedauert als gehofft“, räumte Schaier ein.
Schließdienst ist seit Dienstag im Einsatz
Und auch der Schließdienst habe erst ab dem Dienstag wieder seine Arbeit aufnehmen können, „da die beauftragte Schließdienst-Firma zwei Wochen Vorlauf nach der Reparatur benötigt“. Dass es zurückliegend immer mal wieder Beschwerden von Anwohnern gegeben habe, die sich durch Lärmbelästigung gestört fühlen, das bestätigte Schaier zwar. „Diese Beschwerden haben aber nicht zur Schließung geführt“, wie seitens des Jugendgemeinderats befürchtet wurde.
Wie oft das Kleinspielfeld tatsächlich genutzt wird, darüber gibt es bei der Stadt nur begrenzt Erkenntnisse. „Hierzu liegen uns nur mündliche Aussagen der Anwohner vor“, sagte Schaier. Denen zufolge wird der Platz wohl hauptsächlich durch junge Erwachsene und insbesondere in den Abendstunden genutzt.
Soweit es die regulären Öffnungszeiten einschließt, sieht man da allerdings kein Problem. Der Platz ist montags bis samstags zwischen 10 und 20 Uhr geöffnet. Sonntags und feiertags bleibt er grundsätzlich geschlossen. Diese Öffnungszeiten sind auch in der Baugenehmigung verankert worden und müssen dementsprechend eingehalten werden, bestätigte Schaier.