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Verhaltene Beteiligung

Klima-Bewegung Fridays for Future kehrt zurück auf Pforzheims Straßen

Knapp 100 Teilnehmer zogen am Freitagvormittag beim globalen Klimastreik der Fridays for Future Bewegung durch die Pforzheimer Innenstadt. Kurzzeitig sperrten die Demonstranten die Zerrennerstraße mit einem Sitzstreik.

Umzug der Fridays for Future Bewegung in der Pforzheimer Innenstadt.
Verhalten: Zwischen 100 und 150 Personen beteiligten sich am Freitagvormittag an der Fridays for Future Demonstration in der Pforzheimer Innenstadt. Mit Sprechchören und Plakaten zogen die Teilnehmer durch die Innenstadt. Foto: Felix Doll

Sie sind zurück im Pforzheimer Stadtbild: die Demonstranten der Fridays for Future Bewegung. Mitorganisatorin Jamila Hatlapatka zeigte sich auf Nachfrage allerdings etwas enttäuscht über die Zahl der Teilnehmer.

Im Vorfeld des globalen Klimastreiks hatte sie auf 300 bis 500 Demonstranten in Pforzheim gehofft. Nach Polizeischätzung nahmen aber nur knapp 100 Personen an der Klima-Protestaktion teil. Selbst zählten die Demonstranten in der Spitze 150 Teilnehmer, wie Hatlapatka sagt.

Zum Ende des Umzugs durch die Innenstadt beteiligten sich in der Westlichen Karl-Friedrich-Straße noch knapp 70 Personen. „Ansonsten ist der Streik doch gut gelaufen“, sagte Hatlapatka und zeigte sich damit optimistisch, dass die Bewegung auch in Zukunft in Pforzheim auftreten wird.

Viele Erwachsene bei Demonstration der Schüler

Um 12 Uhr hatten sich die Demonstranten auf dem Marktplatz vor dem Rathaus neben dem Bauernmarkt getroffen. Auffallend dabei, dass neben Schülern auch viele Erwachsene vor Ort waren.

Eine davon war Susanne Brückner vom Naturschutzbund Neuhausen im Enzkreis. Bereits im vergangenen September hatte sie sich mit ihrem Mann am globalen Klimastreik der Fridays for Future Bewegung beteiligt. „Mein Mann ist heute leider krank und nicht dabei.“ Selbst hielt sie das aber nicht ab, sich am Protest zu beteiligen.

„Wir haben die Verantwortung für die nachfolgenden Generationen“, erklärte sie ihren Antrieb. Der Aspekt der nachfolgenden Generationen und zukünftigen Kinder war auch einigen Rednern der folgenden Beiträge wichtig. Einer davon, Jonathan Trapp von der IG Metall Jugend: „Die Klimakrise bringt ein Stück weit zusammen, was zusammen gehört“, erklärte der 30-Jährige den Zusammenhang der Gewerkschaft mit den Protesten.

„Krieg schadet vor allem denen, die betroffen sind. Mit der Klimakrise ist es das selbe“, sagte er in Bezug auf den Krieg in der Ukraine. Die Frage sei daher: „Weshalb sind wir noch so stark abhängig von fossiler Energie?“

Redner in Pforzheim machen auf Folgen des Klimawandels aufmerksam

Fridays for Future Mitorganisator Achim kritisierte in seiner Ansprache den Umgang Deutschlands mit dem Krieg in der Ukraine. „Bei diesem Angriffskrieg sterben täglich hunderte Leute, und trotzdem kauft Deutschland weiterhin Erdöl aus Russland.“

Zwecklos nannte er dabei auch die möglichen Pläne von Bundeswirtschafts- und Energieminister Robert Habeck, Erdöl-Importe aus Russland durch Importe aus Katar zu ersetzen. Er forderte daher stellvertretend für die Fridays for Future Bewegung ein Ende der fossilen Energie, „denn die Zeit zu handeln ist jetzt“.

Christian Schmidt von der Seebrücke Pforzheim machte in seiner Rede aufmerksam auf die Parallelen des Ukrainekriegs und der Klimakrise. „Menschen werden fliehen“, gab er die Folgen des Klimawandels in vielen Ländern zu bedenken.

Umzug der Fridays for Future Bewegung in der Pforzheimer Innenstadt.
Mit Sprechchören und Plakaten zogen die Teilnehmer der Fridays for Future Demonstration durch die Innenstadt. Foto: Felix Doll

Weitere Redebeiträge stammten von Vertretern des Arbeitskreises Klassenkampf, Greenpeace, dem Naturschutzbund Pforzheim, der Aids-Hilfe Queer Space und dem ADFC. Zum Ende rief Peter Heissenberger von der Fahrradinitiative Critical Mass zu einer gemeinsamen Demonstration am Abend auf dem Waisenhausplatz auf. Demnach beteiligt sich die Fridays for Future Bewegung zukünftig auch an den monatlichen Aktionen der Fahrradaktivisten.

Um den Busverkehr weniger zu stören als bei den vorherigen Demonstrationen, lief der Tross im Anschluss vom Marktplatz durch die Östliche Karl-Friedrich-Straße, Deimlingstraße, zum Waisenhausplatz. Von dort aus ging es am Stadttheater vorbei durch die Zerrennerstraße.

Zum Ärger mancher Autofahrer und Passanten blockierten die Demonstranten bei ihrem Umzug durch die Zerrennerstraße mehrere Minuten lang mit einem Sitzstreik die Fahrbahn. Anschließend liefen die Teilnehmer über die Goethestraße zum Leopoldplatz und durch die Westliche Karl-Friedrich-Straße wieder zurück zum Marktplatz.

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