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Anreize für Bürger

Pforzheim beteiligt sich an bundesweiter Aktion: Klimawette soll 1.913 Tonnen CO2 einsparen

Können und wollen Pforzheimer Bürger ab sofort bis zum Beginn der Weltklimakonferenz am 1. November gemeinsam 1.913 Tonnen CO2 einsparen? Pforzheim nimmt die Herausforderung an und beteiligt sich an der bundesweiten Aktion „Die Klimawette“ mit einem eigenen lokalen Anreiz. 

Zwei Personen boxen mit Boxhandschuhen eine Tonne um.
Weggeboxt: Michael Bilhart und Bürgermeisterin Sibylle Schüssler boxen eine symbolische Tonne Kohlenstoffdioxid um. Bilharz fährt mit dem Rad durch Deutschland, um für die Klimawette zu werben.F Foto: Birgit Metzbaur

Sollte die Wette gewonnen werden, wird die Innenstadt von Pforzheim grüner werden durch die Installation eines „Grünen Zimmers“, das zum Verweilen und Entspannen einlädt. Zudem wird unter allen Teilnehmenden ein Pforzheim-Überraschungspaket verlost, kündigte Bürgermeisterin Sibylle Schüssler (Grüne) am Montag an.

Beim Klimaschutz rennt die Zeit davon, deshalb fordert „Die Klimawette“: „Heute handeln statt über morgen reden.“ Bis zur nächsten Weltklimakonferenz, die am 1. November in Glasgow beginnt, sollen mindestens eine Million Menschen die globale Verantwortung für besseren Klimaschutz nicht nur fordern, sondern glaubhaft und solidarisch mit dem eigenen Tun verbinden, so die Wette.

„Einfach machen,“ rät Michael Bilharz, Wirtschafts- und Sozialwissenschaftler und Experte für nachhaltigen Konsum beim Bundesumweltamt. Er hat sich drei Monate unbezahlten Urlaub genommen, um mit dem Fahrrad 6.000 Kilometer durch Deutschland zu fahren, in 200 Städten die Klimawette vorzustellen und zum Mitmachen einzuladen.

Am Montag machte er Halt auf dem Pforzheimer Marktplatz, wo er vor und mit Vertretern von Critical Mass, Verkehrsclub Deutschland (VCD), Greenpeace, Gemeinderäten, Landtagsabgeordneten und Bürgermeisterin Schüssler sprach.

Roboter NOX als Blickfang

Als Blickfang hatte Roboter NOX einen – angesichts eines Regenschauers – kurzen Gastauftritt, bei dem er eine symbolische Tonne wegboxte, genauso wie Schüssler und Bilharz. Peter Heissenberger von Critical Mass wünschte sich für jede Tonne, die er wegboxte, einen Kilometer Radweg.

Die Teilnahme an der Klimawette kann auf zwei Wegen geschehen: Man kann aus einer Liste von 20 wirksamen Alltagsmaßnahmen auf der Website der Klimawette einen eigenen Vorsatz für den Sommer aussuchen: vom LED-Lampentausch über den fleischfreien Monat oder den autofreien Arbeitsweg. Die CO2-Einsparung innerhalb des Wettzeitraumes wird online erfasst.

Die andere Möglichkeit ist „solidarisches Spenden“: 25 Euro für eine Tonne CO2 zugunsten von Klimaschutzprojekten „mit sozialem Mehrwert“. Wer dabei seine Postleitzahl eingibt, ist automatisch Teil der Pforzheimer Klimawette.

Menschen sollen freiwillig CO2 einsparen

Mit der bundesweiten Aktion „Die Klimawette“ sollen eine Million Menschen gewonnen werden, die freiwillig CO2 einsparen oder ihren Verbrauch mit einer Spende kompensieren.

Einen Zaubertrank als Lösung, wie der Druide Miraculix aus Asterix und Obelix, könne er nicht bieten, bedauerte Bilharz, gleichwohl habe er ein Zaubertrank-Rezept für das Klima mitgebracht. Die einzige Kunst sei, die drei Zutaten richtig zu mischen. Als erste Zutat, die jeder selbst in der Hand hat, nannte er: „Rahmenbedingungen ändern“.

Zum Beispiel Ökostrom nutzen oder Carsharing-Angebote. Zweitens: „Nicht stehen bleiben. Verantwortung für den ganzen CO2-Schmutz übernehmen“, den man selbst verursacht, und kompensieren. „Bei einer Ferienwohnung muss auch für die Endreinigung bezahlt werden.“ Eine Tonne CO2 – reicht das? „Nein, natürlich nicht.“

Es gehe darum: „Heute das Mögliche machen, um morgen das scheinbar Unmögliche zu erreichen: maximal 1,5 Grad Temperaturerhöhung.“ Die dritte Zutat: „Weitersagen.“ Einzelne sind ein Tropfen. Wenn viele zusammen einen Beitrag leisten, „wird aus den Tropfen eine Welle, die auch nach Glasgow schwappt“.

Begleitet von Pforzheimer Unterstützern schwang Bilharz sich gegen Mittag auf sein Rad, um zum nächsten Halt in Mühlacker zu fahren.

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