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Hochschulprojekt

Pforzheimer Studierende zeigen, wie kreativ Künstliche Intelligenz werden kann

Herbststimmung mithilfe von KI-Tools erzeugen: Das haben Pforzheimer Studenten gemacht. Jetzt stellen sie ihre Kreationen vor.

In der Arbeit von Joana Hoffmann, Nadine Bartel und Maxie Petzold (V. links) verleiht künstliche Intelligenz dem Herbst in menschliche Züge.
Die Jahreszeit erhält ein Gesicht: Bei der Arbeit von Joana Hoffmann, Nadine Bartel und Maxie Petzold (von links) verleiht Künstliche Intelligenz dem Herbst menschliche Züge. Foto: Axel Fischer-Lange

Wie kreativ kann künstliche Intelligenz (KI) sein? Studierende der Hochschule Pforzheim hatten im Rahmen der interdisziplinären Veranstaltung „Künstliche Intelligenz und Kreativität“ die Aufgabe, das Thema „Herbststimmung“ mithilfe von KI-Software künstlerisch umzusetzen. Die Resultate sind verblüffend.

Anlässlich einer Vernissage wurden am Montag die Ergebnisse in den Räumen der Hochschule vorgestellt. Konrad Zerr, Professor für Marktforschung und Marketing, begrüßte die Anwesenden gleich mit drei griffig formulierten Eröffnungsreden, die er vom Zettel vorlas. „Welche davon stammt aus der KI?“ fragte er anschließend in die Runde – und blickte in verblüffte wie fragende Gesichter.

Das Thema „Herbststimmung“ wurde von den Projektgruppen vielschichtig interpretiert. Die Ergebnisse waren Texte, Gemälde, menschliche Porträts sowie ein Kochrezept – alle erzeugt mithilfe von KI-Tools.

KI interpretiert Buch neu

Als Ausgangsbasis wurde die Software jeweils mit Begriffen und Eigenschaften zum entsprechenden Thema versorgt. Eine Projektgruppe ließ ein komplettes Buch durch KI neu interpretieren, die zu diesem Zweck mit existierenden Geschichten gefüttert wurde.

Die Software generierte Bilder, Charaktere und Texte neu. Für eine Charles-Dickens-Geschichte wurde so eine neue Figur entwickelt, die zur bestehenden Geschichte passt.

Wie Gourmet-kompatibel künstliche Intelligenz ist, kann man in Form eines Gurken-Dill-Soufflés probieren, dessen Rezept per KI kreiert wurde. Der Begriff „Herbststimmung“ wurde dazu in Parameter aufgeschlüsselt und als Input für die KI hinzugefügt. Wie schmeckt das Gericht aus dem Computer?

„Akzeptabel“, sagte eine der Teilnehmerinnen grinsend. Final abschmecken kann eben doch nur der Mensch. Wie sehen die Gesichter des Herbstes aus? Zu dieser Frage haben drei Studentinnen ihr KI-Tool mit Begriffen gefüttert, die man mit der Jahreszeit assoziiert. Das Progamm „DALL-E“ generierte daraus künstliche Porträts von Menschen in unterschiedlichen Stimmungen. Die KI versah die Bilder auch gleich mit individuellen Namen.

KI als idealer Lieferant für erste Konzeptideen

Die Studierenden gewannen bei dem Projekt wichtige Eindrücke. Künstliche Intelligenz eigne sich hervorragend als Lieferant für erste Konzeptideen, als Impulsgeber und um Prozesse zu beschleunigen, sagte eine der Studentinnen. Der Mensch könne diese Konzepte dann als Basis nehmen, um sie mit seinen sinnlichen Mitteln weiterzuentwickeln.

Zerr hatte die Idee zum KI-Projekt. Nicht ohne Zielgedanken, denn Künstliche Intelligenz hält immer mehr Einzug in die Marketing-Praxis. Zerr: „Eine Kölner Agentur hat jetzt sogar die Stelle eines KI-Flüsterers ausgeschrieben“, eines Souffleurs für künstliche Intelligenz sozusagen.

Und welche seiner drei Begrüßungsreden wurde durch KI-generiert? „Alle drei“, löste Zerr das Rätsel auf. Woran man das hätte erkennen können? Zerr schmunzelt. „Ich lese normalerweise nicht vom Zettel ab.“

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