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Verletzungen durch Treppensturz

Mann stirbt einen Tag nach einer Polizeikontrolle in Pforzheim – gibt es einen Zusammenhang?

Ein Mann ist in Pforzheim einen Tag nach einer Polizeikontrolle gestorben. Eine Obduktion soll zeigen, ob sein Tod mit einer Verletzung zusammenhängt, die er sich bei einem Treppensturz vor dem Polizeirevier zugezogen hat.

Ein Blaulicht leuchtet auf dem Dach eines Polizeiwagens.
In Pforzheim stirbt ein Mann einen Tag nach einer Polizeikontrolle. Foto: David Inderlied/dpa/Symbolbild

In der Nacht des 4. Mai ist ein 46-Jähriger aus ungeklärter Ursache in seiner Wohnung in der Durlacher Straße in Pforzheim zusammengebrochen. Laut gemeinsamer Mitteilung der Staatsanwaltschaft Karlsruhe Zweigstelle Pforzheim und des Landeskriminalamts Baden-Württemberg blieben Reanimationsmaßnahmen des Rettungsdienstes erfolglos, sodass der Mann starb.

Der 46-Jährige war im Laufe des Tages in einem Krankenhaus in Pforzheim wegen einer Erkrankung behandelt worden. Eigenen Angaben zufolge hatte sich der Mann zudem bei einem Treppensturz verletzt. Entgegen dem Anraten der Ärzte habe er sich trotz bestehender Lebensgefahr selbst aus dem Krankenhaus entlassen, so die Mitteilung.

Bei der Überprüfung durch das Polizeipräsidium Pforzheim, ob ein nicht natürlicher Tod vorliegt, gab die Lebensgefährtin des Toten an, dass kein Treppensturz ursächlich für die Verletzungen sei. Sie vermute ein Einwirken durch Polizeibeamte vier Tage zuvor. Am 29. April war der Mann kontrolliert worden.

Mann stürzt im Eingangsbereich des Polizeireviers

Dabei wurden Betäubungsmittel gefunden und sichergestellt. Am Folgetag suchte er das Polizeirevier Pforzheim-Nord auf und wollte die Beweismittel wieder haben. Dem Mann wurde nach Angaben der beteiligten Polizisten ein Platzverweis erteilt, welchem er nicht nachgekommen sei. Darauf sei er nach vorheriger Androhung „unter Anwendung unmittelbaren Zwanges aus dem Revier geschoben“ worden und im Eingangsbereich gestürzt.

Nachdem er keine Verletzungen geltend gemacht habe und auch keine festgestellt worden seien, habe sich der Betroffene von der Örtlichkeit entfernt. Durch die Staatsanwaltschaft wurde ein Vorermittlungsverfahren eingeleitet, in dem geprüft wird, ob der Anfangsverdacht einer Straftat besteht.

Gesundheitszustand durch Drogenkonsum soll Todesursache gewesen sein

Die bisherigen Überprüfungen und die Angaben der Ärzte des Krankenhauses deuten laut Mitteilung derzeit auf die langjährige Suchtmittelabhängigkeit und den hieraus resultierenden gesundheitlichen Zustand des Mannes als Todesursache hin. Ein kausaler Zusammenhang zwischen dem Sturz und dem Todesgeschehen scheine daher zum gegenwärtigen Zeitpunkt nicht gegeben.

Im Zuge der Vorermittlungen soll die vom Amtsgericht Pforzheim angeordnete Obduktion nicht nur eine eindeutige Klärung dieser Frage sowie der Todesursache, sondern auch Aufschluss über etwaige körperliche Verletzungen des Geschädigten erbringen. In Abstimmung mit der Staatsanwaltschaft in Pforzheim übernahm das Landeskriminalamt Baden-Württemberg die Bearbeitung des Vorgangs.

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