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Knappes Gut

Mehr als 1.200 Absagen: Pforzheim hat zu wenig Kita-Plätze

In Pforzheim sind Kindergartenplätze ein knappes Gut. Im vergangenen Jahr musste die Stadt zahlreichen Familien eine Absage erteilen. Derweil bleiben manche Gruppen geschlossen – aus Personalmangel.

Der Umfrage zufolge ging jede vierte Kita-Leitung in den letzten zwölf Monaten bis zu 20 Tage zur Arbeit.
Kita-Plätze sind in Pforzheim heiß begehrt, aber leider immer noch knapp. Foto: Monika Skolimowska/dpa

Einen Kindergartenplatz zu bekommen ist in manchen Städten eine Geduldsprobe, denn von einem ausreichenden Angebot ist man in Pforzheim noch weit entfernt. Das wurde am Donnerstagabend in der Sitzung des Jugendhilfeausschusses deutlich.

Irene Schilenko, bei der Stadt zuständig für die Koordination der Kita-Platzvergabe, erläuterte, dass die Plätze nach einem Punktesystem vergeben werden. Dafür werden beispielsweise das Alter der Kinder oder die Berufstätigkeit der Eltern berücksichtigt.

„Insgesamt gab es 1.224 Absagen“, erläuterte Schilenko. Davon seien 547 Kinder unter drei Jahren und 677 Kinder über drei betroffen. Schilenko hatte aber auch gute Nachrichten: „Wir konnten allen Vorschulkindern einen Platz sicherstellen.“ Außerdem habe die Stadt allen Kindern, die in der Krippe waren, den Übergang in den Ü3-Kindergarten ermöglichen können.

Fachkräftemangel bremst Ausbau

Allerdings bremst der Fachkräftemangel den weiteren Ausbau des Kita-Angebots. Wegen fehlenden Personals könnten manche Kitas nicht alle Gruppen öffnen, sagte Schilenko auch auf Nachfrage aus dem Gremium.

So seien in der Kita Irenicus derzeit zwei von sechs Gruppen nicht in Betrieb. Ebenso betroffen ist die Kita Rasselbande, bei der wegen Personalmangels aktuell drei von sechs Gruppen geschlossen sind.

Im laufenden Kita-Jahr sollen durch Neubauten und Erweiterungen insgesamt 100 Betreuungsplätze für Kinder unter drei Jahren und 240 Ü3-Plätze hinzukommen.

Außerdem sollen nach Planungen der Stadt 91 weitere Hort-Plätze an Schulen entstehen. Über die Kindertagespflege könnten 16 weitere Betreuungsplätze angeboten werden.

Kita-Betreiber abgesprungen

Die neue Kita in der Zeppelinstraße hatte zunächst Sorgen bereitet. Dort war kurz vor der Eröffnung der Träger Konzept-e abgesprungen. In einer zweiten Vergaberunde kam jetzt die AWO Nordschwarzwald zum Zug.

Frank Johannes Lemke, als Vertreter der Caritas im Ausschuss, bat darum, in Zukunft bei den Bewerbern genauer hinzusehen: „Mit Kindertagesbetreuung ist kein Geld zu verdienen. Wir haben sehr eindrucksvoll bewiesen bekommen, dass es darum geht, die bewährten Träger in der Region zu stützen.“ Er forderte bei künftigen Vergabeverfahren einen Bonus für lokale Anbieter.

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