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Stadtentwicklung

Millionenschwere Einkaufstour: Jägerpassage gehört jetzt der Pforzheimer Stadtbau

Die junge Pforzheimer Stadtentwicklungsgesellschaft greift beherzt zu. Neben dem C&A-Gebäude kann sie jetzt über die Jägerpassage und einem markanten Gebäude am Leopoldplatz auf die Innenstadtentwicklung Einfluss nehmen.

Jägerpassage in der Pforzheimer Fußgängerzone mit Sitzinsel, Pforzheimer Kurier und winterlichem Eis-Casal
Stadtbau statt Jäger? Ob die Passage von der Pforzheimer Fußgängerzone zur Bahnhofstraße plus die dazu gehörigen Häuser mit dem Eigentümer den Namen ändert, ist kein Thema. Foto: Edith Kopf

Mit einer ersten Bilanz macht Pforzheims Rathausspitze auf die Arbeit der im Juli 2021 auf den Weg gebrachten Stadtentwicklungsgesellschaft aufmerksam. Oberbürgermeister Peter Boch (CDU) und die beiden Geschäftsführer der um dieses Geschäftsfeld erweiterten Wohnbaugesellschaft Stadtbau präsentieren dazu eine millionenschwere Einkaufstour.

Wer dazu Zahlen erwartet, wird enttäuscht. Das Trio setzt auf die Wirkung der Standorte beim Bestreben, einen erfolgreichen Strategiewechsel zu dokumentieren. Der Gemeinderat hat die Entwicklungsgesellschaft befürwortet, damit die Stadt Pforzheim über Ankäufe und Flächenbevorratung aktiver Einfluss nehmen kann auf die Stadtentwicklung. Hintergrund ist, dass die Stadtbau als eigenständige Gesellschaft finanziell und unternehmerisch freier agieren kann als eine Stadtverwaltung.

Ziel ist eine gute Vermietung im Sinne einer lebendigen und vitalen Stadt sicherzustellen.
Peter Boch, Oberbürgermeister Pforzheim

Der jüngste Coup in diesem Sinne und Anlass der Pressemitteilung ist der Kauf der Jägerpassage mit den Häusern Bahnhofstraße 12, Barfüßergasse 14 und Westliche Karl Friedrich-Straße 24. Das Gebäudeensemble war bereits länger auf dem Markt und es mangelte nicht an Konkurrenten für die zentrale Adresse zwischen Fußgängerzone und Bahnhofstraße. Ziel sei, „eine gute Vermietung im Sinne einer lebendigen und vitalen Stadt sicherzustellen und gleichzeitig die Bausubstanz, vor allem die Fassade zu erhalten“, wird der Rathauschef dazu in einer Pressemitteilung zitiert.

Kauf ermöglicht Abriss für die Schlossberghöfe

Erhalt und Reaktivierung sind auch Stichworte zum dem bereits 2022 gekauften markanten Gebäude am Leopoldplatz schräg gegenüber dem Industriehaus. Bei den gerade entstehenden Schlossberghöfen hat die Stadtbau ebenfalls zugegriffen. Mit dem bereits mehrfach vorgestellten Kauf des C&A-Gebäudes im vergangenen September sicherte sie zumindest vorläufig die Existenz des Modegeschäfts. Außerdem steht damit dem Abriss des westlichen der vier Betonwürfel plus Verbindung zum Hauptgebäude an der Östlichen Karl-Friedrich-Straße nichts mehr im Wege.

Als stadtbildprägend stufte der Aufsichtsrat der Stadtbau unter Vorsitz des Oberbürgermeisters auch das ehemalige Haus der Region in der Habermehlstraße 20 ein und empfahl den Ankauf. „Das Gebäude wird aufgrund seines sehr schlechten Zustands entweder kernsaniert oder abgerissen“, wird dazu der technische Geschäftsführer Lamprecht zitiert.

Zum Kernbereich der Stadtbau gehört der Ankauf von zehn Grundstücken an der Postwiesenstraße im Wohngebiete Lange Gewann. Die Konversionsgesellschaft Buckenberg, an der die Stadtbau 50 Prozent hält, sicherte Flächen für sechs Geschosswohnungsbauten mit 150 Einheiten sowie 21 Grundstücke zur individuellen Bebauung für Familien.

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