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Gastronomie

Mit „VoBarista“ öffnet Pforzheims erstes inklusives Restaurant

Das „VoBarista“ ist der erste inklusive Gastronomiebetrieb des Vereins Miteinanderleben in Pforzheims Innenstadt. Im Volksbankhaus soll damit eine Lücke geschlossen werden.

Menschen stehen in einem Café
Frank Fillbrunn, Maren Bieberich, Ralf Günther-Schmidt, Norbert Bogner, Diana Salomone-Lehmann und Bruno Klopfer eröffnen das neue Restaurant. Foto: Harald Bott

Über eine gewisse Zeit war sie verweist, doch nun kehrt neues Leben in die Gastronomie im Pforzheimer Volksbankhaus ein. Am Freitag war der offizielle Startschuss für das Inklusionsrestaurant „VoBarista“. Der Name ist eine Wortschöpfung aus der Abkürzung von Volksbank (VoBa) und der italienischen Bezeichnung für einen Barkeeper, der Kaffee zubereitet (Barista).

Vor vier Wochen sei er in einem Inklusionscafé in den Niederlanden gewesen, begrüßte der Vorstandsvorsitzende des Vereins Miteinanderleben, Bruno Klopfer, die Gäste. Dabei sei ihm aufgefallen, wie selbstverständlich das Zusammenleben dort funktioniere.

„Lassen Sie uns das Leben miteinander leben, weil es lebenswert ist“, sagte der ehemalige Gymnasiallehrer. „Wir sind sehr glücklich über jeden Mieter hier im Volksbank-Haus“, sagte Volksbank-Vorstand Ralf Günther-Schmidt, „aber über Miteinanderleben freuen wir uns ganz besonders“.

Volksbank-Vorstand sieht in Inklusion auch Mittel gegen Fachkräftemangel

Die Volksbank verstehe sich grundsätzlich als Wertegemeinschaft und trage nicht nur mit der Gastronomie im Volksbankhaus dem Inklusionsgedanken Rechnung. Ganz bewusst sei das Haus als eine Stätte der Begegnung konzipiert worden.

Auch vor dem Hintergrund des anhaltenden Fachkräftemangels sei Inklusion ein Konzept, das immer mehr Schule machen müsse.

Wir sind sehr glücklich über jeden Mieter hier im Volksbank-Haus, aber über Miteinander freuen wir uns ganz besonders.
Ralf Günther-Schmidt, Volksbank-Vorstand

„Wir freuen uns auf eine langjährige Zusammenarbeit“, sagte Günther-Schmidt. Inzwischen wurde für die Gastronomie auch eine Toilette für Schwerstbehinderte eingerichtet. „Auch damit wollen wir dem Inklusionsgedanken Rechnung tragen“, schloss Günther-Schmidt.

Er sei eine Stunde vor dem offiziellen Start der Veranstaltung im „VoBarista“ gewesen und habe schon mal die Qualität des Tagesessens getestet, erzählte Sozialbürgermeister Frank Fillbrunn (FDP). „Ich kann ihnen sagen, es hat ausgezeichnet geschmeckt“, rührte der Bürgermeister die Werbetrommel.

Im „VoBarista“ in Pforzheim arbeiten acht Menschen

Dass „VoBarista“ auch eine Herausforderung darstelle, machte der Geschäftsführer des Vereins Miteinanderleben, Norbert Bogner, deutlich. „Was machst du am besten nie, das ist eine Gastronomie“, scherzte Bogner.

Dennoch sei man das Wagnis eingegangen, auch weil es in der Stadt relativ wenige Beschäftigungsmöglichkeiten für Menschen mit Behinderungen gebe. „Lassen Sie uns gemeinsam immer mehr Inklusion wagen“, so Bogner weiter und dankte den Mitarbeitern, dass sie sich jeden Tag der Herausforderung stellen würden.

Insgesamt arbeiten in dem Restaurant acht Mitarbeiter. Von Montag bis Freitag zwischen 9 und 17 Uhr können die Gäste im „VoBarista“ aus einer Wochenkarte mehrere Menus auswählen. Zudem gibt es Eis und Kuchen.

Miteinanderleben betreibt bereits zwei Restaurants

20 Jahre lang hatte die Familie Stecher die Gastronomie an der Stelle betrieben und ging dann in den Ruhestand. Im Anschluss daran versuchten es mehrere Pächter, scheiterten aber an Corona.

„VoBarista“ ist inzwischen der dritte Gastronomiestandort von Miteinanderleben. Die beiden anderen finden sich in Mühlacker mit dem Restaurant „EssEnz“ und „Inclusive Mühlacker“.

Die musikalische Umrahmung der Eröffnungsfeier gestaltete das Duo „Blindside“ mit Maren Schmidt und Oliver Welz.

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