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Erhöhtes Risiko für Biker

Motorrad-Kontrolltag der Polizei in Pforzheim und im Enzkreis wird von zwei tödlichen Unfällen überschattet

Der große Motorrad-Kontrolltag der Polizei im Land wird in Pforzheim und im Enzkreis überschattet: Am Sonntag gab es dort zwei tödlichen Unfällen binnen gut einer Stunde.

Ein schwarzes Motorrad liegt auf der Straße. Im Hintergrund steht ein Rettungshubschrauber auf einer Wiese.
Chancenlos bei der Kollision: Bei Sternenfels kam am Sonntag ein Motorradfahrer ums Leben. Er war gegen ein Auto geprallt und wurde überrollt. Auch der Rettungshubschrauber konnte nicht mehr helfen. Foto: Igor Myroshnichenko

Landschaftlich reizvoll, technisch teils anspruchsvoll: Für Motorradfahrer ist der Bereich des Polizeipräsidiums Pforzheim mit den Landkreisen Enzkreis, Calw und Freudenstadt ein beliebtes Revier. Wenn das Wetter dann noch so schön ist wie am zurückliegenden Sonntag, zieht es besonders viele Biker auf die Strecken.

Insofern war der Kontrolltag der Polizei im Land genau richtig gewählt. Die Schwerpunktkontrolle im Präsidiumsbereich Pforzheim war auf der Bundesstraße 500 bei Kniebis. Dort wurde laut Polizei unter anderem darauf geachtet, dass die technischen Voraussetzungen der Motorräder gegeben sind. Zeitgleich fanden Geschwindigkeitskontrollen statt.

91 Verstöße bei 147 Kontrollen

Insgesamt wurden 147 Motorradfahrer überprüft und 91 Verstöße festgestellt. Dabei fielen 36 Motorradfahrer durch überhöhte Geschwindigkeit auf. An insgesamt 55 Fahrzeugen wurden technische Mängel festgestellt, heißt es in einer Mitteilung der Polizei.

Überschattet wurde die Aktion von gleich fünf Unfällen am Wochenende. Am schlimmsten traf es Pforzheim und den Enzkreis. Dort starben binnen anderthalb Stunden zwei Motorradfahrer.

Zuerst bei Sternenfels: Dort setzte eine 19 Jahre alte Frau mit ihrem Auto zum Überholen an und übersah dabei laut Polizei einen entgegenkommenden Motorradfahrer. Der 54-Jährige bremste sein Motorrad stark ab. Dadurch stürzte er, prallte gegen das Auto und wurde überrollt. Der Mann erlag noch am Unfallort seinen schweren Verletzungen. Die Unfallstelle war stundenlang gesperrt. Ein Rettungshubschrauber war vor Ort.

Anderthalb Stunden später starb in Pforzheim ein 58-Jähriger nach einem Unfall, an dem er mit seinem Kraftrad alleine beteiligt war. Er fuhr laut Polizei gegen 16.15 Uhr auf dem Würmer Weg nach dem Ortsausgang Hohenwart in Fahrtrichtung Würm. Dort kam er vom Weg ab und fuhr gegen einen Baum. Dabei zog er sich lebensgefährliche Verletzungen zu, der Mann starb kurze Zeit später am Unfallort. Hinweise auf ein Fremdverschulden liegen der Polizei nicht vor. Ein medizinischer Notfall könne als Unfallursache nicht ausgeschlossen werden.

Als Motorradfahrer ist man einfach besonders gefährdet, trotz Helm und Schutzkleidung.
Sabine Maag, Sprecherin Polizeipräsidium Pforzheim

„Als Motorradfahrer ist man einfach besonders gefährdet, trotz Helm und Schutzkleidung“, sagt Sabine Maag, Sprecherin im Polizeipräsidium Pforzheim. Die Statistik untermauert ihr Statement. 317 Unfälle mit Motorrädern wurden im vergangenen Jahr im Präsidium Pforzheim registriert. Dabei gab es nicht weniger als 118 Schwerverletzte. Neun Menschen starben.

Allein zwei Tote und zwei Schwerverletzte werden an diesem Wochenende in die traurigen Zahlen für 2021 eingehen. Bei Simmersfeld stürzte ein 18-Jähriger im Bereich eines Fahrbahnteilers und kollidierte mit einem Verkehrszeichen. Dabei verletzte er sich schwer – ebenso wie ein 24-Jähriger, der in Richtung Talheim in einer Rechtskurve stürzte, gegen die Leitplanke prallte und erst auf einem Abhang zum Liegen kam.

Mehr Glück hatte am Samstag ein Motorradfahrer, der in der sogenannten Bettenbergkurve auf der Bundesstraße 463 von Wildberg in Richtung Nagold unterwegs war. Er kam von der Fahrbahn ab und stürzte, verletzte sich aber nur leicht.

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