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Kranke Füchse

Neuer Stadtjäger für Pforzheim: Klaus-Peter Schliffka kümmert sich um Wildtiere im Stadtgebiet

Pforzheim hat einen neuen Stadtjäger. In den vergangenen Jahren drängen immer mehr Wildtiere in den Siedlungsbereich, wodurch es vermehrt zu Vorfällen in Wohngebieten kommt.

Ein Fuchs schnüffelt am Boden
Stadt statt Land: Füchse sind in den vergangenen Jahren vermehrt in Siedlungsgebiete vorgedrungen. Auch in Pforzheim wurden die Tiere bereits in Gärten oder auf Höfen gesichtet. Foto: Annette Riedl/dpa

Seit Neujahr hat Pforzheim einen Stadtjäger. Klaus-Peter Schliffka ist für das gesamte Gebiet Pforzheim zuständig. Wie die Stadt mitteilte, ist sie damit eine der ersten Kommunen, die von dieser neuen Möglichkeit Gebrauch macht.

Schliffka hat eine spezielle Ausbildung absolviert und ist Ansprechpartner, wenn es Probleme mit Wildtieren gibt, die in Siedlungsgebieten auftauchen.

Häufigste Probleme in der Vergangenheit sind kranke Füchse

In den vergangenen Jahren habe es sich auch in Pforzheim bemerkbar gemacht, dass immer mehr Wildtiere in den Siedlungsbereich drängen und es dadurch vermehrt zu Vorfällen in Wohngebieten oder anderen Bereichen kommt, in denen sich viele Menschen aufhalten.

Häufigste Probleme in der jüngsten Vergangenheit waren kranke Füchse, die sich in Gärten oder auf Höfen zu schaffen machten. Aber zum Beispiel auch Waschbären, Bisamratten, Nutria und Marder seien vielen Hausbesitzerinnen und -besitzern ein bekanntes Problem.

Bislang waren die Möglichkeiten, die eine Jägerin oder ein Jäger in solchen Fällen hatte, sehr begrenzt und ein Bejagen oder sonstige Hilfen oftmals kompliziert oder sogar unmöglich. Für Wohnhäuser, Hofräume und Hausgärten, die an Wohnhäuser angrenzen oder beispielsweise auch Friedhöfe, gelten nämlich spezielle Regelungen.

In diesen sogenannten „befriedeten Bezirken“ ruht die Jagd, das heißt die Jagdpächterin oder der Jagdpächter hat hier kaum Möglichkeiten, um für die geplagten Grundeigentümer tätig zu werden.

Klaus-Peter Schliffka hat spezielle Ausbildung zum Stadtjäger absolviert

Durch die Änderung des Jagd- und Wildtiermanagementgesetzes (JWMG) wurde nun im Laufe des Jahres 2022 die Möglichkeit eröffnet, eine sogenannte Stadtjägerin oder einen Stadtjäger einzusetzen, diese Person kümmert sich um genau solche Fälle.

Dem Ersten Bürgermeister und für das Jagdwesen zuständigen Dezernenten der Stadt Pforzheim, Dirk Büscher (CDU), sei es ebenfalls ein großes Anliegen gewesen, in Pforzheim schnellstmöglich eine Stadtjägerin oder einen Stadtjäger einsetzen zu können, so die Mitteilung weiter.

Er wird unseren Bürgern als Ansprechpartner zur Seite stehen.
Jürgen Beck, Amt für öffentliche Ordnung

Schliffka ist als erfahrener Waidmann bekannt und hat die spezielle Ausbildung zum Stadtjäger als einer der ersten in Baden-Württemberg mit Erfolg absolviert. Er sei von Anfang an begeistert von der Idee gewesen, diese Tätigkeit in Pforzheim auszuüben und habe seine Unterstützung aktiv angeboten, heißt es von der Stadt.

Am 29. Dezember 2022 hat ihm die Jagdbehörde der Stadt Pforzheim im Beisein des Leiters des Amts für öffentliche Ordnung, Jürgen Beck, die Einsetzungsurkunde übergeben. Der neue Stadtjäger wurde dabei nochmals auf die ihm bereits bekannten Rechte und Pflichten hingewiesen.

Probleme durch Wildtiere im Stadtgebiet werden immer komplexer

„Als Vorstandsmitglied des Jagd-, Natur- und Wildtierschützerverbandes und auch als Naturschutzwart für das Stadtgebiet ist es mir ein Anliegen, nicht Wildtiere zu entnehmen, sondern bei Konflikten beratend nach Lösungen zu suchen“, stellt der neue Stadtjäger Klaus-Peter Schliffka heraus.

Dies erfolge in Abstimmung mit dem Wildtierbeauftragten der Stadt, Kreisjägermeister Dieter Krail und allen öffentlichen Stellen und Ämtern. „Die Rechte und Pflichten der Jagdpächterinnen und Jagdpächter bleiben von meiner Einsetzung unberührt“, so Schliffka weiter.

Die Problemstellungen für alle Beteiligten durch Wildtiere im Stadtgebiet seien immer komplexer geworden, stellt Beck fest, und daher sei es notwendig gewesen, eine bürgerorientierte Lösung zu schaffen.

„Mit der Einsetzung von Herrn Schliffka als Stadtjäger ist uns dies gelungen und er wird unseren Bürgerinnen und Bürgern als kompetenter und engagierter Ansprechpartner mit Rat und Tat in Fragen des Wildtiermanagements zur Seite stehen.“

Neuer Stadtjäger ist für gesamte Gemarkung Pforzheim verantwortlich

Das Einsatzgebiet von Schliffka erstreckt sich auf die gesamte Gemarkung der Stadt Pforzheim, inklusive der zugehörigen Ortsteile. Die Befugnisse beschränken sich dabei aber auf die Flächen, auf denen die reguläre Jagd nicht ausgeübt werden darf (befriedeter Bezirk).

Alle sonstigen Bereiche werden weiterhin von den jeweiligen Jagdpächterinnen und Jagdpächtern betreut und bejagt. Die Aufgabe des Stadtjägers ist es, in Zusammenarbeit mit dem Wildtierbeauftragten der Stadt Pforzheim, Eigentümerinnen, Eigentümer oder Nutzungsberechtigte von befriedeten Bezirken in Fragen des Wildtiermanagements und der Wildtiere in Siedlungsbereichen sowie in Geltungsbereichen von Bebauungsplänen zu beraten und zu unterstützen.

Präventive Maßnahmen haben Vorrang und können durch den Stadtjäger mit Zustimmung des jeweiligen Grundstückseigentümers oder Nutzungsberechtigten in eigener Zuständigkeit und nach eigenem Ermessen erfolgen. Es soll dabei auch stets eine enge Zusammenarbeit mit Stadt, Polizei und den jeweils für das Gebiet zuständigen Jagdpächter geben.

Der Stadtjäger wird nach Beauftragung durch die betroffenen Grundstückseigentümerinnen und -eigentümer oder sonstige Nutzungsberechtigte tätig und ist somit nicht bei der Stadt Pforzheim angestellt. Die Kosten trägt die jeweilige Auftraggeberin oder der jeweilige Auftraggeber, auch die Abrechnung erfolgt direkt zwischen diesen und dem Stadtjäger.

Service

Die Kontaktdaten des Stadtjägers finden sich auf der Website der Stadt Pforzheim unter www.pforzheim.de oder direkt auf der eigenen Website von Klaus-Peter Schliffka unter www.stadtjaeger-pforzheim.de.

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