Jung, weltweit vernetzt und stark designbezogen ist das Trio, das in Pforzheim die Ornamenta 2024 zum Erfolg führen soll. Die Findungskommission hat „einstimmig“ für eine Zusammenarbeit der beiden Niederländer Willem Schenk und Jules van den Langenberg sowie der Deutschen Katharina Wahl entschieden.
Dies gaben am Mittwoch die Führungsspitze des für die Kuratorensuche zuständigen Ornamenta-Bunds sowie Kulturbürgermeisterin Sibylle Schüssler (Grüne) bekannt. So der Gemeinderat am 15. Juni diesem Votum folgt, könnte das Team sofort loslegen. „Es hat schon eine Zeitschiene vorgelegt.“
Was das inhaltlich für Pforzheim bedeutet, soll unmittelbar nach der Abstimmung deutlich werden. Es ist Teil des Konzepts, dass sich die drei Kuratoren selbst vorstellen und damit bereits ein erstes Zeichen setzen für die Ornamenta, die national und international alle fünf Jahre für Aufmerksamkeit sorgen soll.
Wir wollen den Überraschungseffekt.Georg Leicht, Präsident des Ornamentabunds
„Wir wollen den Überraschungseffekt“, erläuterte der Präsident des Ornamenta-Bunds, Georg Leicht. Weiter machte er deutlich, dass Wahl, van den Langenberg und Schenk eine „sehr ausgeprägte Begabung für Partizipation“ mitbringen – also Leute und Gruppen gut einbeziehen können.
Kuratorenteam für die Ornamenta 2024: Intensive Auseinandersetzung mit Pforzheim
Eine Grundlage bei dieser die Findungskommission mitreißenden Qualitäten war eine bereits ausgeprägte Auseinandersetzung mit dem, was Pforzheim ist und was Pforzheim sein könnte. Das Team habe sich unmittelbar nach der Ausschreibung der Stelle gemeldet und „ein mehrstündiges Gespräch mit dem Kulturamt geführt“, informierte Stephan Popp, der die Stadt wie schon bei der Intendantensuche und anderen Stellenbesetzungen begleitet.
Prozessideen, die Antworten auf die großen Fragen in Stadt und Region anstoßen könnten, entwickelte die nun designierte künstlerische Leitung für das Großereignis auch bei einem mehrtägigen Besuch in Pforzheim. Dies, so ist den Worten von Leicht zu entnehmen, hob sie deutlich ab von den drei Mitbewerbern, die in die Endrunde kamen.
Die Goldstadt Pforzheim strebt nach internationalem Renommee
Zehn Teams und Einzelpersonen hatten sich für das design- und zukunftsorientierte Neuland beworben, das der Goldstadt mittelfristig zu internationalem Renommee verhelfen soll. Sie reagierten durchweg auf die offene Ausschreibung der Kuratorenstelle, direkte Ansprachen wie bei der sonst vielfach vorbildhaften Kassler Documenta habe es nicht gegeben, sagte Schüssler.
Die Vorauswahl und die Kriterien für die aus Sicht der Bürgermeisterin „gute und mutige Entscheidung“ legte eine Untergruppe der 17-köpfigen Findungskommission fest. Für die Endauswahl kamen dann wieder alle Mitglieder zusammen. Die „wichtigen Vertreter der Stadtgesellschaft und der Politik“ plus Präsidium des Ornamenta-Bunds nahmen sich zwei Tage Zeit für die Endrunde. Sie entschieden sich für zwei 31 und 33 Jahre alte Männer und eine 44 Jahre alte Frau, die „in drei Fachbereichen einen großen Erfahrungshorizont mitbringen“, so Leicht.
Neben Marketing sowie die Konzeption von partizipativen und künstlerischen Projekten stellte der Präsident des Ornamenta-Bunds das internationale Netzwerk heraus, für das die drei einzeln und als Team stehen. Sie sorgten unter anderem bereits in Karlsruhe in der Hochschule für Gestaltung und im Zentrum für Kunst und Urbanistik in Berlin für Eindruck. Leicht lässt durchblicken, dass sie Pforzheim als Ausgangspunkt einer europäischen Vernetzungsidee setzen könnten. Dabei helfen soll ein Fachausschuss, dessen zehn bis zwölf Mitglieder gerade ausgewählt werden.