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Eiszeit

Warum es das Eis im Pforzheimer Eiscafé Casal vorerst nur zum Mitnehmen gibt

Während Kinder sich vor allem auf die klassischen Eissorten stürzen, sind Erwachsene experimentierfreudiger. Dass es an einheitlichen Regelungen fehlt, sieht man im Eiscafé Casal in Pforzheim jedoch kritisch.

Kinder mögen klassische Eissorten, Erwachsene experimentieren auch gerne, weiß Serena Meduri (links)
Kinder mögen klassische Eissorten, Erwachsene experimentieren auch gerne, weiß Serena Meduri (links) Foto: Stefan Friedrich

Endlich Sonne, endlich warme Temperaturen. Da schmeckt das Eis doch gleich viel besser, als bei Kälte und Regen.

In Pforzheim waren die Eisdielen am Dienstag allerdings noch im „To-Go-Modus“.

Sich an einen der Tische setzen und gemütlich ein Eis essen war hier noch nicht möglich. Dafür zeichnet sich bereits eines ab: Kinder mögen es beim Eis lieber klassisch, während die Erwachsenen durchaus experimentierfreudig sind.

Die Kinder gehen fast immer auf die Farbe des Eises.
Serena Meduri, Eiscafé Casal

Im Eiscafé Casal in der Innenstadt merken sie das längst. „Die Kinder gehen fast immer auf die Farbe des Eises oder sie werden von den Eltern geleitet“, weiß Serena Meduri, die selbst Erzieherin ist und bis vor zwei Monaten noch im Kindergarten gearbeitet hat.

Erdbeere, Schokolade und Vanille sind die Klassiker, die bei den Jüngsten immer gehen; seltener wagen sich Kinder auch an eher exotische Sorten wie Pistazie oder Pfefferminz ran.

Erwachsene dagegen sind aus ihrer Erfahrung wesentlich offener und probieren auch mal jene Eissorten, die sie bislang noch nicht kannten. Echte Exoten findet man unter den 30 Sorten, die sie hier alle selbst herstellen, zwar nicht, dafür probieren die Kunden gerne auch mal ganz neue Kreationen, die auf den zweiten Blick teilweise so neu gar nicht sind.

Brioche mit Eis

Eis im Brioche beispielsweise: Hierzulande ist es noch eher ungewohnt, doch in ihrer Heimat fast schon Tradition, verrät Meduri. „Die gibt es bei uns schon ewig“, erinnert sie sich. „Als ich ein kleines Mädchen war, sind wir oft in Sizilien, Kalabrien oder in Rom gewesen und das erste, das ich gemacht habe, war, eine Brioche mit Eis zu essen.“

Vor zwei Jahrzehnten haben sie es schon einmal versucht, diese Variante auch in Pforzheim bekannt zu machen. Damals schien die Zeit allerdings noch nicht reif genug, räumt sie ein. „Inzwischen reisen die Menschen noch mehr und sind weltoffener geworden. Jetzt wird es auch angenommen.“

Eis lässt sich aber auch gut in heiße Waffeln verpacken; nicht die typischen kleinen Waffeln, sondern aus frischem Teig in Waffeleisen zubereitete Varianten, die dann umgeschlagen und beispielsweise mit Eiskugeln und Früchten gefüllt werden. Auch solche eher ungewohnten Eisvarianten kommen bei den Pforzheimern derzeit offenkundig an.

Die Freude über die neue Eissaison wird derzeit allerdings noch durch die unterschiedlichen Regelungen in den einzelnen Bundesländern getrübt, die sich nicht nur auf den Umsatz übertragen, sondern inzwischen auch schon viele Stammkunden verzweifeln lassen, weiß Meduri.

Corona-Regelungen sind für viele verwirrend

Sie kennt Stammgäste, die sie Anfang des Jahres unterstützt haben und die sie jetzt nicht bedienen darf, selbst wenn sie das Eiscafé in Pforzheim auch wieder für jenes Publikum öffnen darf, das nicht mal schnell ein Eis holen und dann wieder gehen will. Dann gälte auch in Pforzheim das „drei G-Modell“.

Bedient werden darf nur, wer getestet, geimpft oder genesen ist. „Was aber mache ich mit denen, die entweder noch nicht geimpft sind, die keine Lust haben, sich testen zu lassen oder die noch nie krank waren und damit auch noch nicht genesen sein können?“, fragt sie sich. „Denen tue ich doch Unrecht, obwohl sie uns die ganze Zeit unterstützt haben.“

Der Blick richtet sich nicht alleine nach Nordrhein-Westfalen, wo das anders gehandhabt werde. Wenn Kunden aus Karlsruhe vorbeikommen und sich wundern, warum sie sich nicht auch hier einfach reinsetzen dürfen, dann fehlen ihr die Argumente.

„Die sagen mir dann, dass sie dort nicht mehr vorzeigen müssen, ob sie genesen, gesund oder getestet sind“, schildert sie ihre Erlebnisse und findet das alles „sehr verwirrend“. Die Hoffnung ist deshalb, dass sich die Lage baldmöglichst normalisiert und dann auch überall gleiche Regeln gelten.

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