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Zahl der Geflüchteten steigt

Pforzheim hält Hochfeldhalle für die Unterbringung von Flüchtlingen vor

In Pforzheim bereitet man sich darauf vor, aufgrund der steigenden Zahl von Flüchtlingen Sporthallen als Notunterkünfte zu nutzen. Zunächst geht es um die Hochfeldhalle in Huchenfeld.

Feldbetten stehen in einer Notunterkunft für ukrainische Flüchtlinge. Die erste von insgesamt fünf Unterkunft mit je 150 Betten wurde in der Sporthalle der Beruflichen Schule Fahrzeugtechnik eingerichtet. (zu dpa «Bis Jahresende mindestens 2000 neue Plätze für Flüchtlinge in Hamburg») +++ dpa-Bildfunk +++
Mit dem Aufbau der Notunterkunft könnte im Oktober begonnen werden (Symbolbild). Foto: Julian Weber picture alliance/dpa

Die Stadt bereitet sich darauf vor, die Hochfeldhalle in Huchenfeld als Notunterkunft für Geflüchtete bereitzustellen. Seit Anfang September steigt in Pforzheim die Zahl geflüchteter Menschen aus der Ukraine wieder kontinuierlich an. Dies geht aus einer Mitteilung der Stadtverwaltung hervor.

Vor allem aus den Landeserstaufnahmestellen werden der Stadt demnach wieder Menschen zugewiesen – nicht nur aus der Ukraine, sondern auch Asylsuchende aus anderen Teilen der Welt. Auch wenn die vom Land ursprünglich geschätzten 100 Zuweisungen pro Monat wohl im September nicht ganz erreicht werden, sei der Trend eindeutig. „Die vorhandenen Unterbringungsmöglichkeiten werden schon sehr bald nicht mehr ausreichen“, konstatiert Oberbürgermeister Peter Boch (CDU).

Die Situation ist sehr dynamisch.
Frank Fillbrunn, Sozialbürgermeister der Stadt Pforzheim

„Steigen die Zahlen weiter so an, werden wir wieder eine oder perspektivisch sogar mehrere Sporthallen als Notunterkünfte brauchen.“ Die Stadt rechne nach den aktuellen Zuweisungszahlen des Landes bis Ende des Jahres mit 200 bis 300 Zuweisungen. Sozialbürgermeister Frank Fillbrunn (FDP) ergänzt: „Die Situation ist sehr dynamisch, die Zuweisungszahlen können von Woche zu Woche schwanken. Das macht die konkreten Planungen so schwierig für uns.“

Die Bürgermeisterrunde hat daher am Dienstag unter Leitung des Oberbürgermeisters die Entscheidung getroffen, die Hochfeldhalle in Huchenfeld als erste Halle zur Einrichtung einer Notunterkunft vorzuhalten – etwa 80 Menschen könnten dort untergebracht werden. Die Ortsvorsteherin und der Ortschaftsrat seien bereits informiert. Konkrete Aufbauarbeiten sind ab der zweiten Oktoberhälfte möglich, informiert die Stadt.

Die Hochfeldhalle werde in nächster Zeit für Veranstaltungen und den Vereinssport nicht mehr zur Verfügung stehen. Dies sei natürlich misslich. Man habe aber die Verpflichtung, den Menschen zu helfen, so die Stadt in der Mitteilung weiter. In der ersten Jahreshälfte war bereits in der Jahnhalle eine Notunterkunft eingerichtet worden, was Auswirkungen auf den Schul- und Vereinssport hatte.

Anmietung von Immobilien gestaltet sich für Stadt Pforzheim schwierig

Auch die Bergdorfhalle in Büchenbronn war zeitweise vorsorglich für die Notunterbringung Geflüchteter hergerichtet worden. „Wir bemühen uns sehr intensiv, unsere Unterbringungskapazitäten weiter auszubauen und geeignete Immobilien anzumieten“, sagt der Sozialbürgermeister. Allerdings sei die Marktsituation schwierig. Geeignete Immobilien, die vor allem auch die sicherheitsrelevanten Bedingungen erfüllen, seien kaum noch verfügbar.

Aktuell sind 1.560 Geflüchtete aus der Ukraine in Pforzheim registriert, ein Großteil davon ist nach wie vor privat untergekommen. Insgesamt hat die Stadt Pforzheim seit Beginn des Krieges in der Ukraine bisher 424 Personen in die vorläufige Unterbringung aufgenommen.

„In der kommunalen Anschlussunterbringung waren zum Ende des Monats August zwar noch wenige Personen mit ukrainischer Staatsbürgerschaft untergebracht, dies wird sich aber schon in kurzer Zeit deutlich verändern“, stellt Sozialbürgermeister Fillbrunn heraus.

Geflüchtete aus der Ukraine kämen schon nach maximal sechs Monaten in die Anschlussunterbringung. Derzeit erhalten auch die Kreise, die wie Pforzheim im Verhältnis zur Einwohnerzahl ihre Aufnahmequoten für Menschen aus der Ukraine bereits erfüllt haben, wieder ukrainische Geflüchtete zugewiesen.

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