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1.000 Impfungen pro Woche

Die Pforzheimer Impfärzte ziehen von Goldis Stadl in die Bibliothek

Tausend Impfungen pro Woche - darunter 20 Prozent Erstimpfungen. In Pforzheim läuft der Impfturbo. Doch das Ärzteteam muss jetzt umziehen.

Die letzte Spritze war am Freitagnachmittag im Goldis Stadl gerade gesetzt, da begann auch schon der Umzug: Vorerst bis Ende Januar kann man sich den Piks jetzt in der Stadtbibliothek holen.
Kisten packen für den Umzug: Die letzte Spritze war am Freitagnachmittag im Goldis Stadl gerade gesetzt, da begann auch schon der Umzug: Vorerst bis Ende Januar kann man sich den Piks jetzt in der Stadtbibliothek holen. Foto: Stefan Friedrich

Rund tausend Impfungen pro Woche hat das Team um die Hausärzte Peter Engeser und Joshua Glassman im Goldis Stadl geschafft. Die Quote der Erstimpfungen lag bei etwa 20 Prozent.

Am Freitag erfolgte zwar die letzte Impfung dort, der Impfbetrieb wird aber an anderer Stelle weitergehen.

Das Impfteam ist bereits in den Veranstaltungsraum der Stadtbibliothek umgezogen und wird dort zunächst bis Ende des Monats weiter impfen.

Zum Abschied aus dem Stadl zieht Peter Engeser im Gespräch mit der Redaktion ein durchweg positives Fazit, nicht alleine was die Zahl der Impfungen betrifft. „Es war auch sehr angenehm vom Platz und der Größe her“, würdigt er den Stadl als Impfstätte.

Längere Staus konnten vermieden werden

Das sei nicht zuletzt den Menschen zugutegekommen, die hier nach der Impfung 15 Minuten warten mussten. Sie hätten dafür reichlich Platz gehabt. Zugleich konnte man im Eingangsbereich durch das Terminsystem längere Staus und Wartezeiten vermeiden.

„Das hat insgesamt gut geklappt mit der Anmeldung“, resümierte Engeser, der es ohnehin als „kontraproduktiv“ ansieht, „wenn zu viele Leute auf einem Haufen stehen und warten müssen.“

Trotzdem konnte man hier notfalls unangemeldet seine Impfung bekommen, zumindest wenn es die Kapazitäten gerade hergegeben haben. Diese Möglichkeit sei zuletzt vermehrt genutzt worden.

Auch am letzten Tag kamen Passanten spontan vorbei und durften sich den Piks nach erfolgter Registrierung holen.

Viele waren nach einer halben Stunde wieder draußen

Die Besucher der Impfstation in Goldis Stadl hätten sich insgesamt angetan gezeigt, wie zügig es ging, so Engeser. Manche hätten sich vor dem Besuch schon darauf eingestellt, dass sie zwei oder drei Stunden Zeit für die Impfung einplanen müssen „und sind dann – mit einer Viertelstunde Wartezeit im Stadl, die sie noch dableiben mussten – nach einer halben Stunde schon wieder weg gewesen“.

Auch insofern habe sich das System mit den Terminvergaben bewährt; ein System, das das Impfteam in der Stadtbibliothek fortsetzen wird, wo es an diesem Montag um neun Uhr den Impfbetrieb aufnehmen wird.

Am einfachsten ist es auch hier, Termine über die Webadresse der Praxis von Engeser und Glassmann zu buchen; es geht im Zweifel aber auch telefonisch, bestätigt Engeser.

Stand jetzt wird das Impfteam bis Ende Januar auf jeden Fall im Veranstaltungsraum der Stadtbibliothek präsent sein, jeweils montags bis freitags zwischen 9 und 16 Uhr. „Das ist gesichert“, betont Engeser.

Wie es danach weitergeht, hängt nicht zuletzt von der Situation Anfang Februar ab, sprich: ob die Räume wieder normal genutzt werden können oder nicht. Ob zu diesem Zeitpunkt schon wieder Veranstaltungen gemacht werden können, „das steht noch in den Sternen“, räumt Engeser ein.

Uns wäre es natürlich lieber, wenn man in der Stadtbibliothek, als Zeichen der Besserung, wieder Veranstaltungen machen kann.
Peter Engeser, Hausarzt

Die fünfte Welle sei ja bereits da, und sie werde von Omikron dominiert. Wie sich diese Variante insgesamt auswirkt, das müsse man beobachten. Kommt es schlimmer, ist die Wahrscheinlichkeit hoch, dass auch über den Januar hinaus in der Bibliothek geimpft werden kann. „Uns wäre es natürlich lieber, wenn man dort, als Zeichen der Besserung, wieder Veranstaltungen machen kann.“

Ärzte versuchen Skeptiker weiterhin zu überzeugen

Zu dieser Besserung beitragen könne, wenn weiterhin viele Menschen zur Impfung kommen, denn auch wenn Omikron wohl etwas milder verläuft: Letztlich geht es darum, die Infektionsketten zu durchbrechen, betont Engeser.

Dass es weiterhin viele Vorbehalte gegen die Impfstoffe gibt, das wertet er ohnehin als „irreal“, zumal „keine Impfung bisher so genau beäugt worden ist, wie diese.“

Als beispielsweise vor einigen Jahren die HPV-Impfungen für Kinder eingeführt worden sind, um Erkrankungen durch Papillomviren vorzubeugen, da habe kaum jemand den neuen Impfstoff hinterfragt – anders als jetzt.

„Damit müssen wir leben und trotzdem versuchen, die Leute zu überzeugen“, sagt Engeser. „Und ich denke schon, dass drei bis fünf Milliarden Impfungen ohne größere Probleme ein gewichtiges Argument sind.“

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