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Partnerschaft der Stadt

Keine ukrainische Partnerstadt für Pforzheim in Sicht

Pforzheims polnische Partnerstadt Tschenstochau knüpft weitere Kontakte in die Ukraine. In der Stadt ist man für eine Partnerschaft offen, es fehlt aber die direkte Verbindung.

Eine unkrainische Flüchtlingsfamilie wurde Opfer dreister Verbrecher.
Pforzheim will ein Zeichen setzen und bemüht sich um eine Verbindung zu einer Stadt oder Region in der Ukraine. Foto: Robert Michael/Symbolfoto/dpa

Acht Partnerstädte hat Pforzheim bereits, doch könnte noch eine weitere Städtepartnerschaft hinzukommen? Derzeit bemühen sich viele deutsche Kommunen um Verbindungen in die Ukraine. Auch Karlsruhe plant, „als Zeichen der Solidarität und Garant der Unterstützung“ eine Partnerschaft mit einer Stadt in der Ukraine.

Viele Städte dort liegen durch den Überfall Russlands in Schutt und Asche. Ein Ende des Konflikts ist nicht absehbar und es herrscht eine humanitäre Ausnahmesituation. Irgendwann muss sich das Land dann um den Wiederaufbau kümmern. Wären da Hilfe aus und partnerschaftliche Beziehung zu Deutschland hilfreich?

„Ich bin mit dem Generalkonsul der Ukraine in Kontakt und habe ihm die Solidarität Pforzheims mit der Ukraine versichert. Die Pforzheimer Bevölkerung ist unglaublich engagiert und hilft mit sehr großem Engagement Geflüchteten aus der Ukraine, die in Pforzheim untergebracht sind“, sagt Oberbürgermeister Peter Boch (CDU).

Aktuell 1.500 Menschen aus der Ukraine in Pforzheim

In der Stadt sind aktuell über 1.500 Menschen aus der Ukraine registriert. Viele davon wohnen privat, aber auch in kommunalen Unterkünften. In Pforzheim arbeite man unter Hochdruck an der Akquirierung und Anmietung weiterer Unterkünfte, so der OB. „Unter unseren Partnerstädten hat unsere polnische Partnerstadt Tschenstochau eine eigene ukrainische Partnerstadt – Kamenets Podolski – und unterstützt diese in vielfältiger Weise.“

Hier sei man ebenfalls im Gespräch, wie eine Kooperation aussehen könnte. „Wir wollen die Ukraine von Herzen gerne unterstützen“, so Boch. Allerdings gebe es im Moment noch keine direkten Verbindungen mit einer bestimmten Stadt oder Region in der Ukraine.

In Pforzheims Partnerstadt ist man einen Schritt weiter: Tschenstochau hat im März eine zweite Partnerschaftsvereinbarung mit einer ukrainischen Stadt abgeschlossen, Berdychiv. Auf der Internetseite der polnischen Partnerstadt ist zu lesen, dass es mit der Stadt in der Zentralukraine schon seit 2011 einen freundschaftlichen Kontakt gibt.

Im Zuge der sich zuspitzenden Krise wurde dort 2021 eine Absichtserklärung über die Zusammenarbeit der Städte unterzeichnet. Am 3. März, wenige Tage nach dem russischen Überfall, wurde die Partnerschaft offiziell besiegelt.

Partnerschaften sind wichtig für Zusammenhalt in Europa

Monika Finna, bei der Stadt zuständig für die Städtepartnerschaften, betont, wie wichtig und bereichernd partnerschaftliche Beziehungen für den Zusammenhalt in Europa sind: „Die Menschen lernen sich über gemeinsame Erlebnisse besser kennen“. Sprache, Kultur, Menschen, Lebensstil – alles könne über den Austausch in einer Städtepartnerschaft selbst erlebt werden. „So entstehen Freundschaften“, weiß Finna.

Aber jede Partnerschaft habe einen ganz eigenen Hintergrund. Und die meisten der Pforzheimer Städtepartnerschaften sind aus privaten Kontakten der Bürger entstanden: Mit Saint-Maur-des-Fossés in Frankreich beispielsweise über eine Sportpartnerschaft, die schon in den 1960er-Jahren entstand.

Die Partnerschaft mit dem kroatischen Osiek entwickelte sich aus den Hilfsaktionen während des jugoslawischen Bürgerkriegs in den 1990er-Jahren. Nur eine der Städtepartnerschaften ist politisch beschlossen worden: Mit der Stadt Gernika in Spanien wurde 1989 nach einem Vorstoß aus dem Gemeinderat die Partnerschaft besiegelt. „Sie ist aber genauso aktiv und lebendig, wie die anderen Partnerschaften“, weiß Finna.

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