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Helfer empfinden persönliche Bereicherung

Pforzheim würdigt Ehrenamtliche für deren Engagement

27 Einzelpersonen und fünf Projekte in insgesamt fünf Kategorien wurden am Mittwochabend im Kulturhaus Osterfeld ausgezeichnet.

Menschen auf der Bühne
Die Bühne gehörte am Mittwochabend den zahlreichen ehrenamtlich engagierten Bürgern, denen Oberbürgermeister Peter Boch (Zweiter von links) beim zweiten städtischen Ehrungsabend persönlich für ihren Einsatz dankte. Foto: Stefan Friedrich

Zum zweiten Mal hat die Stadt Menschen und Gruppierungen aus Pforzheim, die sich durch außergewöhnliche Leistungen im bürgerschaftlichen Engagement hervorgetan haben, bei einem Ehrungsabend in den Mittelpunkt gestellt. Am Mittwochabend wurden Urkunden an insgesamt 27 Einzelpersonen und fünf Projekte in mehreren Kategorien verliehen.

Der Abend selbst wurde unter anderem mit Ausschnitten aus den Produktionen „Merci Jury“ und „Hexen“ sowie einer One-man-Varieté-Show umrahmt.

Alle Geehrten leisteten einen wertvollen Beitrag zur Stadtgesellschaft, ohne den vieles nicht möglich wäre, sagte Boch in seiner Begrüßung. „Ihr Engagement, Ihre Entschlossenheit und Ihr unermüdlicher Einsatz sind darüber hinaus auch Vorbild für andere, und dafür kann ich Ihnen persönlich gar nicht genug danken.“

Das gelte vor allem auch für die Jugendlichen, die an diesem Abend ausgezeichnet worden sind. „Ihre Leidenschaft, ihre Ideen und auch ihr Engagement sind der Beweis dafür, dass das Ehrenamt auch bei der jungen Generation noch gefragt ist und eben kein verstaubtes Modell darstellt, das keiner mehr machen will, auch wenn viele Vereine händeringend nach Nachwuchs suchen.“ Insofern sei ihm auch um die Zukunft der Stadt nicht bange, betonte Boch, zumal nicht nur die Jugendlichen inspirierend und vor allem „die treibende Kraft für positive Veränderung“ sein können, sondern auch Projekte ein Beispiel für die „Kraft der Gemeinschaft“ sein könnten, „wenn Menschen sich zusammentun und positive Veränderungen herbeiführen.“

Pforzheimer Helfer schildern in Film ihre Motivation

Die meisten von denen, die am Mittwochabend ausgezeichnet wurden, kamen in einem Film zu Wort und erzählten unter anderem, warum sie sich in ihren Bereichen für die Gesellschaft engagieren. „Mich macht das einfach glücklich, zu sehen, wenn Vereinsmitglieder ein Erfolgserlebnis im Sport haben, ein Erfolgserlebnis auch im Wettkampf haben“, sagte beispielsweise Luis Mössner, Jugendleiter beim Turnverein 1879 Eutingen. Aus Sicht von Rainer Meeh, Vorstandsmitglied von Büchle e.V., gibt das ehrenamtliche Engagement zudem „die Chance, Dinge zu bewegen, zu verändern und soziale Verantwortung zu übernehmen, gesellschaftliche Prozesse mitzugestalten und einfach etwas Sinnvolles zu tun“.

Und oftmals komme auch viel zurück, bestätigte Ute Hof, Jugendleiterin beim TV 1880 Huchenfeld. Gabriele Skaliks-Huber, Mitorganisatorin des Maislabyrinths Eutingen sprach in diesem Sinne von vielen tollen Erlebnissen und Begegnungen mit Menschen. „Sie haben in diesem Jahr dafür gesorgt, dass der Spaß an diesem Projekt ungebrochen ist.“

Hilfe finden Vereine unter anderem beim Projekt Vereinsbegleitung Pforzheim/Enzkreis, für das sich Peter Kölling und Elfriede Kratzmann äußerten. „Wir beschäftigen uns mit dem Wissenstransfer und der Qualifizierung von Menschen in den Vereinen“, sagte Kölling. Das wurde mit einer Urkunde gewürdigt.

Um Flüchtlingskinder wiederum kümmert sich das Projekt „Golden Hearts“. Sprache sei der erste Schritt für eine gelungene Integration, gab Initiatorin Frauke Janssen zu bedenken. Und „die Hälfte der von Golden Hearts betreuten Kinder hat aktuell in Pforzheim keinen Kindergartenplatz.“ Auch insofern sei es „einfach erfüllend, etwas Gutes zu tun und seine Zeit sinnvoll einzusetzen“, bestätigte Katja Weber vom Projekt Unser Lädle Hohenwart. „Ich habe selbst erfahren, wie man gemeinsam wirklich große Dinge bewegen kann und dabei stets auch noch etwas Neues lernt und seinen Horizont erweitert – und das ist einfach etwas, was einen unglaublich beflügelt.“

Ehre für einen Verstorbenen

Der Einzige, der in diesem Film nicht für sich selbst sprechen konnte, war Ralf Fuhrmann, der am 19. November 2020 verstorben ist und nun posthum geehrt wurde. Ihn hob Boch hervor und würdigte ihn als Menschen, der „für sein vielfältiges ehrenamtliches Engagement und seinen selbstlosen Einsatz in verschiedenen Bereichen des gesellschaftlichen Lebens in Erinnerung bleiben“ werde. „Sein Wirken hat das Leben vieler Menschen berührt und auch bereichert“, so Boch. „Sein Vermächtnis wird uns weiterhin daran erinnern, dass unsere Taten die Kraft haben, die Welt zu verändern, selbst wenn wir nicht mehr physisch anwesend sind.“

Das dürfte auch ganz im Sinne von Dietmar Jansen, Vorsitzender des Kirchenchors St. Elisabeth, gewesen sein, der – gemessen an dem zustimmenden Applaus – mit einem Spruch frei nach Wilhelm Busch erkennbar allen Anwesenden aus dem Herzen sprach: „Willst du glücklich sein im Leben, lass ein Ehrenamt dir geben.“

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