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Neuer Name

Pforzheimer Aidshilfe heißt ab sofort Spotlight

Seit drei Jahren ist der Aidshilfe Pforzheim klar, dass sie angesichts veränderter Aufgabengebiete einen neuen Namen wollen. Am Donnerstag wurde er nun offiziell vorgestellt.

Aus der „Aidshilfe“ wird „Spotlight“: Team und Vorstand stellen den neuen Namen am Donnerstag vor, der ab sofort in Pforzheim und dem Enzkreis bekannt gemacht werden soll. Er wird den Veränderungen in den Aufgabengebieten gerecht, die längst über die reine Aidshilfe hinausgehen.
Aus der „Aidshilfe“ wird „Spotlight“: Team und Vorstand stellen den neuen Namen am Donnerstag vor, der ab sofort in Pforzheim und dem Enzkreis bekannt gemacht werden soll. Foto: Stefan Friedrich

Die Aidshilfe Pforzheim, die als Beratungsstelle für sexuelle Gesundheit und Selbstbestimmung für Pforzheim, den Enzkreis und den Landkreis Calw zuständig ist, bekommt einen neuen Namen: „Spotlight“ soll sie zukünftig heißen. Es ist das Ergebnis eines etwa dreijährigen Findungsprozesses, nachdem klar gewesen ist, dass sich die Hauptaufgaben der Beratungsstelle seit der Gründung des Vereins 1985 inzwischen stark verändert haben.

„Kerngeschäft war damals die Sterbebegleitung“, erklärt der erste Vorsitzende des Vereins, Timur Fuhrmann-Piontek. „Das hat sich in den letzten Jahrzehnten großartig verbessert.“ Heutzutage müsse keiner mehr an HIV starben. „Man kann genauso gesund alt werden, wie Menschen, die nicht HIV-positiv sind, und daher hat sich natürlich auch unsere Arbeit so ein bisschen verändert.“ Im Laufe der Jahre sei die Aidshilfe mehr zu einer Beratungsstelle für alle Fragen rund um sexuelle Gesundheit geworden „und natürlich haben wir auch unsere Aufgabengebiete ausgeweitet“.

Spezielles Angebot für Prostituierte in Pforzheim

Inzwischen stehen sie auf drei Säulen: Neben der Beratungsstelle gehört auch Aspasia dazu, ein Angebot, das sich speziell an Prostituierte richtet, sowie der Queer Space, der sich an queere Personen richtet und sich ebenfalls erfolgreich etabliert hat. „Aus allen drei Bereichen kommen Menschen zu uns und lassen sich beraten. Und wir begleiten sie“, sagt der Vorsitzende. Auch deshalb kam vor drei Jahren die Frage auf, ob der alte Name überhaupt noch zeitgemäß ist. Oft hätten sie von den Menschen, die sie begleiten, gehört, dass diese eigentlich eher ungern kommen, weil der Name abschrecke.

Das betrifft beispielsweise Sexarbeiterinnen, die selbst kein HIV haben, daher beim Besuch der Beratungsstelle befürchten, „dass es von außen so wirkt, als wären sie tatsächlich positiv, wenn sie zu uns kommen“, schildert die Leiterin der Beratungsstelle, Claudia Jancura, das Problem. „Das eine Thema hat aber nicht unbedingt mit dem anderen etwas zu tun, und bei der Aidshilfe zu klingeln war für viele deshalb eine erhöhte Barriere.“

Nicht nur Aidshilfe denkt über Namensänderung nach

Die Pforzheimer Aidshilfe ist nicht die einzige, die über eine Namensänderung nachdenkt. „Allerdings waren wir die allererste in ganz Deutschland, die sich mit dem Thema beschäftigt hat“, sagt Jancura.

In Sachen Namensfindung und Logogestaltung haben sie sich Hilfe von außen geholt; im gemeinsamen Gedankenaustausch ist der neue Name gefunden worden. Ein Name, der eigentlich sehr passend sei für das, was sie hier anbieten und leisten, sagt Jancura. „Wir haben unseren Spot immer auf Themen gerichtet, die im Verborgenen bleiben und über die man nicht so gerne spricht.“

Auch bei den Mitgliedern des Vereins ist der neue Name gut angekommen. „Wir haben bei der Mitgliederversammlung darüber abstimmen lassen und die fanden den Namen sofort gut“, versichert Jancura, die auch weiß, dass die eigentliche Arbeit jetzt erst beginnt.

Eine neue Webseite wird aktuell schon entwickelt, E-Mail-Adressen werden sich ändern, Kooperationspartner in den Landkreisen und der Stadt müssen informiert sowie Flyer gedruckt werden. Weil der neue Name aber griffig und modern klinge, zugleich auch einprägsam sei, hoffen sie, dass das schnell geschieht.

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