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Lockerung lässt Blumenläden aufblühen

Pforzheimer Gartencenter verzeichnen nach der ersten Woche gute Geschäfte

Gartencenter und Blumenläden sind nach der Lockerung des Lockdowns froh über den direkten Kontakt zu den Kunden. Manches Geschäft plant aber voraus und sammelt Ideen für den Fall einer weiteren Schließung.

Alles blüht: Der Ansturm auf die Gartencenter hielt sich in Pforzheim in der ersten Woche nach der Neuöffnung noch in Grenzen. Dennoch sind die Geschäfte zufrieden mit der Resonanz.
Alles blüht: Der Ansturm auf die Gartencenter hielt sich in Pforzheim in der ersten Woche nach der Neuöffnung noch in Grenzen. Dennoch sind die Geschäfte wie der Gartencenter Streb zufrieden mit der Resonanz der Kunden. Foto: Herbert Ehmann

„Bin ich froh, dass Sie wieder geöffnet haben“ – diesen Satz hat Sieglinde Wurst, Inhaberin des Blumenladens in der Dillsteiner Straße, in den vergangenen Tagen oft gehört. Click&Collect sei zwar schön und gut gewesen, aber der persönliche Kontakt hätte doch gefehlt, sagt sie.

Wurst ist froh, dass sie ihre treuen Kunden wieder sieht und dass ihr Laden, der seine Pflanzen aus der eigenen Gärtnerei im Enzauenpark bezieht, den Lockdown gut überstanden hat. Dazu haben die Mitnahme-Angebote und der Lieferservice beigetragen. Beides werde gut angenommen und laufe weiter, sagt Wurst.

Vor allem weil es in der viel befahrenen Dillsteiner Straße kaum Parkmöglichkeiten gebe und man in der Innenstadt nur gegen Gebühr parken könne.

Gartenzentrum Faas plant „Pflanzen-Drive-in“

Auch im Gartenzentrum Faas in Grunbach ist das Geschäft wieder angelaufen – wenn derzeit auch ein bisschen schleppend, sagt Ricarda Bendix. Die kaufmännische Angestellte macht das kühle Wetter dafür verantwortlich. Da kaufe natürlich niemand Frühlingspflanzen, sagt sie.

Seit Mitte Dezember war das Gartenzentrum geschlossen. Kunden konnten aber die Ware abholen oder liefern lassen. Dieser Service laufe weiter. Und noch etwas hat Faas geplant: Einen Pflanzen-Drive-in. Kunden könnten dann mit dem Auto auf das Gelände des Gartenzentrums fahren und sich von Mitarbeitern die Einkäufe einladen lassen.

Die Maßnahme sei auch mit Blick auf eine mögliche weitere Schließung vorgesehen. „Man weiß ja nicht, wie es mit Corona weitergeht“, so Bendix.

„Es ist super angelaufen“, freut sich Jasmin Schildhorn, Marktleiterin bei Dehner, über die Neuöffnung und das Stück zurückgewonnene Normalität. Die Kunden würden sich diszipliniert an die Hygieneregeln halten, manche rufen aber vor ihrem Besuch an, um zu fragen, was der Stand der Dinge sei.

Ein Mitarbeiter des Gartencenters auf der Wilferdinger Höhe passt vor allem wochenends am Eingang auf, dass die Kunden Abstand halten und es nicht „drunter und drüber“ geht, so Schildhorn. Maximal 200 Kunden dürfen sich im Geschäft aufhalten. „Click&Collect“ gebe es weiterhin. Gekauft werde momentan alles rund um das Thema Garten - von Pflanzen bis Möbel.

Kunden und Mitarbeiter sind „happy“

Sehr gut laufen die Geschäfte auch bei Blumen Schäfer beim Hauptfriedhof. Sowohl Kunden als auch die acht Mitarbeiter seien „happy“, dass der Laden wieder geöffnet hat. „Wir sind zufrieden“, sagt Chefin Sonja Schäfer. Nach der Öffnung sei wieder volles Programm: An sieben Tagen die Woche ist geöffnet, auch sonntags von 10 bis 12 Uhr.

Nachgefragt werde vor allem Frühlingsbepflanzung. Vier bis fünf Kunden dürften gleichzeitig in den Laden. Schäfer hofft, dass sich alle an die Regeln halten, damit die Corona-Zahlen weiter runtergehen. „Jeder muss was dafür tun“, sagt sie.

Gartencenter mit Corona-Ampel

Das Gartencenter Streb in der Kieselbronner Straße hat am Eingang eine Corona-Ampel installiert, die anzeigt, wie viele Kunden sich gerade im Geschäft befinden. 340 dürfen rein, aber auf einer Fläche von 13.000 Quadratmetern verteilen sie sich auch gut, sagt Marktleiter Tobias Stierle.

Die Leute wollen Farbe im grauen Alltag. Und Blumen sind gut für die Seele.
Tobias Stierle, Marktleiter Gartencenter Streb

Er habe mit dem Schlimmsten gerechnet und am Anfang sei auch viel los gewesen. Der Andrang habe sich aber „schön über den gesamten Tag verteilt“, erzählt Stierle lachend.

Klare Regeln: Mit einer Corona-Ampel versucht der Gartencenter Streb in Pforzheim die Zahl der Kunden im Landen zu steuern.
Klare Regeln: Mit einer Corona-Ampel versucht der Gartencenter Streb in Pforzheim die Zahl der Kunden im Landen zu steuern. Foto: Herbert Ehmann

Außerdem gebe es klare Hygieneregeln im Gartencenter, betont der Marktleiter, der auch schon Maskenverweigerer des Ladens verwiesen hat.

Gekauft wurden in den vergangenen Tagen vor allem Pflanzen, Frühjahrsblüher, Schnittblumen und Kräuter, aber auch die ersten Salatsetzlinge und Weidenkätzchen, die man schon in den Garten pflanzen kann, so Stierle, der eines beobachtet hat: „Die Leute wollen Farbe im grauen Alltag. Und Blumen sind gut für die Seele.“

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