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Mit Bestnoten

Pforzheimer Hörakustikerin ist Landessiegerin des Deutschen Handwerks

Alena Binhack hat ihre Ausbildung mit Bestnoten abgeschlossen und wurde als Landessiegerin beim Leistungswettbewerb des Deutschen Handwerks gekürt – ihre Ausbildung absolvierte sie in Pforzheim.

Keiner war besser als sie: Alina Binhack hat ihre Ausbildung zur Hörakustikerin mit der besten Note im Land abgeschlossen und ist damit Landessiegering beim Leistungswettbewerb des Deutschen Handwerks geworden.
Keiner war besser als sie: Alina Binhack hat ihre Ausbildung zur Hörakustikerin mit der besten Note im Land abgeschlossen. Foto: Stefan Friedrich

Für viele läuft er ein bisschen unter dem Radar, der Beruf des Hörakustikers. Damit in Berührung kommt man eigentlich nur dann, wenn jemand aus der engeren Verwandtschaft – in der Regel die Eltern oder Großeltern, respektive man selbst – mal ein Hörgerät braucht.

Dann ist Alena Binhack zur Stelle. Sie arbeitet in Pforzheim in der Fielmann-Filiale und hat ihre Ausbildung zur Hörakustikerin mit Bestnoten abgeschlossen.

Von der Handwerkskammer wurde sie diesen Sommer ausgezeichnet, weil sie auf Landesebene den ersten Platz beim Leistungswettbewerb des Deutschen Handwerks geholt hat.

Zum Wettbewerb meldete sich die Siegerin nicht extra an

„Ich bin da so ein bisschen reingerutscht“, verrät sie im Gespräch mit dieser Redaktion. „Ich habe mich nämlich nicht extra für den Wettbewerb beworben.“

Generell sei quasi jeder dafür zugelassen, wenn er an den Prüfungen im Rahmen seiner handwerklichen Ausbildung teilnimmt, dabei unter 25 Jahre alt ist und zuvor noch keine Ausbildung abgeschlossen hat. „Das war bei mir der Fall“, sagt sie.

Als Binhack ihre Prüfung abgelegt hat, waren die Noten so gut, dass in Baden-Württemberg niemand anderer in diesem Handwerksberuf besser abgeschnitten hat als sie.

Und weil sie anders als in anderen Branchen für den Wettbewerb kein eigenes Handwerksstück herstellen musste, also alleine das Notenergebnis zählte, stand sie am Ende plötzlich ganz vorne im Landeswettbewerb: Platz eins, Landessiegerin.

Binhacks Job in Pforzheim ist es, das passende Hörgerät auszuwählen

Ein bisschen stolz ist sie darauf schon, sagt Binhack, und gefreut hat sie sich sowieso über diesen Titel. Aber letztlich übt sie das Handwerk nicht deswegen aus, sondern weil sie Freude am Umgang mit den Menschen hat, die zu ihr kommen.

„Mein Job ist es, für sie ein passendes Hörgerät auszuwählen, sie zu beraten, was das Beste ist, und dann das umzusetzen, was man gemeinsam besprochen hat“, sagt Binhack. Wenn ein Kunde zu ihr kommt, dann war er in der Regel vorher beim Hals-Nasen-Ohren-Arzt und hat sein Gehör bereits testen lassen.

Falls nicht: „Man kann das auch bei uns machen“, versichert sie, „ein kurzer Test, um zu gucken, ob man überhaupt ein Hörgerät benötigt“. Ist das der Fall, klärt Binhack erst einmal ab, was im Alltag tatsächlich gebraucht wird. „Da werden ausführliche Messungen gemacht.“

Hörgeräte unterscheiden sich je nach Einsatzort

Letztlich ist nicht nur die Frage, ob man wieder gut hören kann, entscheidend; auch andere Faktoren muss sie bei ihrer Arbeit beachten: Können die Kunden das Hörgerät später auch gut selbst bedienen, soll man das Gerät per App steuern können oder darüber sogar Telefonate streamen, zählt sie nur einige Faktoren auf.

Technisch sei das heutzutage alles kein Problem mehr. In großen Sälen kann man notfalls eine Hall-Einschränkung zuschalten, in einer Gruppe wiederum nutzt man andere Funktionalitäten, um die Leute besser verstehen zu können. „Dementsprechend wird das Hörgerät dann ausgewählt.“

Man muss dem Kunden gut zuhören können und verstehen, was er wirklich braucht und was nicht.

Diesen Prozess zu begleiten ist eines der Dinge, die Binhack an ihrem Job so reizen. „Man muss dem Kunden gut zuhören können und verstehen, was er wirklich braucht und was nicht. Darauf achte ich extrem.“

Hörakustikerin wollte ursprünglich Erzieherin werden

Dass sie das tun kann, hat sie letztlich auch ihrem Bruder zu verdanken, der ihr damals ein Praktikum vermittelt hat. Eigentlich wollte sie nämlich Erzieherin werden oder im sozialen Bereich arbeiten. „Aber dann habe ich gemerkt: Super, dieser Beruf gefällt mir total gut.“

Deshalb hat sie sich auch für die Ausbildung zur Hörakustikerin entschieden. „Mir hat im sozialen Bereich so ein bisschen das Nachdenken gefehlt: Wenn der Kunde mit einem Problem vor einem sitzt, woran liegt es überhaupt? Wie kann ich es lösen?“ Als Hörakustikerin könne sie sich nun ganz darauf konzentrieren.

Daher will Binhack auch dran bleiben und weitermachen. „Ich werde mich weiterbilden“, nimmt sie sich fest vor. Ein Stipendium hat sie als Landessiegerin erhalten. Binhack peilt zunächst den Meister an und ist überzeugt: „Da wird sich noch einiges ergeben in der Zukunft.“

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