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Impfung ohne Termin

Pforzheimer nehmen Impfambulanz in der Bahnhofstraße gut an

In der Bahnhofstraße 28 können sich Bürger ohne Termin gegen Corona impfen lassen. Die Resonanz fällt bislang positiv aus, versichern die Mediziner beim Pressegespräch. Vorerst wird die Ambulanz bis Ende des Jahres geöffnet sein.

Mit der ärztlichen Impfambulanz wollen Sebastian Fischer, Hilde Neidhardt, Peter Engeser, Till Neugebauer, Peter Boch, Brigitte Joggerst, Kerstin Ladenburger und Bastian Rosenau (von links) weiterhin ein niederschwelliges Impfangebot in der Stadt sichern
Mit der ärztlichen Impfambulanz wollen Sebastian Fischer, Hilde Neidhardt, Peter Engeser, Till Neugebauer, Peter Boch, Brigitte Joggerst, Kerstin Ladenburger und Bastian Rosenau (von links) weiterhin ein niederschwelliges Impfangebot in der Stadt sichern Foto: Stefan Friedrich

Auch weiterhin kann man sich in der Stadt Pforzheim ohne größeren Aufwand impfen lassen: Schon bevor das Impfzentrum in der St. Maur-Halle geschlossen wurde, haben sich die Beteiligten zusammengesetzt und überlegt, was man alternativ anbieten kann.

Die Idee einer ärztlichen Impfambulanz war schnell geboren. Seit dieser Woche ist sie nun auch in Betrieb.

Alleine am Mittwoch wurden knapp 90 Menschen geimpft, so die Impfärzte Till Neugebauer und Peter Engeser, die sich mehr als zufrieden mit dem Start zeigen. Das Publikum sei gemischt gewesen, so Neugebauer. Es war „alles dabei“ von Jugendlichen bis zu Senioren, die zur dritten Impfung gekommen sind.

Auffällig sei jedoch gewesen, dass viele Menschen mit Migrationshintergrund unter den Besuchern der Impfambulanz waren, die in der Regel keinen Termin in einer Arztpraxis machen. Sie können hier ohne Anmeldung vorbeikommen – nicht zuletzt dank des finanziellen Engagements von Stadt und Landkreis.

Unterstürzung von der Ärzteschaft

Am Ende sei diese nämlich ein „rein kommunales Werk“, betont Landrat Bastian Rosenau, als die Impfambulanz in der Bahnhofstraße 28 – das ehemalige „Aposto“ – bei einem Pressegespräch vorgestellt wird. Zwar hätten sie alle die Hoffnung, dass sich auch das Land noch an den Kosten beteiligen wird.

„Das war aber gar nicht das Thema“, so Rosenau. Wichtiger sei die „große Unterstützung aus der Ärzteschaft“ gewesen, die sich – kaum war klar, dass die Impfzentren geschlossen werden – sofort einig war: „Das können wir so nicht lassen. Da müssen wir etwas tun.“

Frage nach dem Bedarf stand im Raum

Ärzte und Gesundheitsamt haben dann die ersten Impulse gegeben. Von Anfang an sei dabei klar gewesen, dass weniger die Frage nach den Kosten im Raum stehen dürfe, als der tatsächliche Bedarf. „Wir mussten da was machen“, räumt Rosenau ein – gerade auch mit Blick auf die Impfquoten in der Stadt, die sich laut Feuerwehrkommandant Sebastian Fischer inzwischen aber wieder positiv an den Landesdurchschnitt annähern.

Enzkreis und Stadt Pforzheim haben Impfambulanz eingerichtet

Die Impfambulanz wurde daher gemeinsam von Enzkreis und der Stadt Pforzheim eingerichtet. Die Organisation hat das Gesundheitsamt zusammen mit der Stadt übernommen. Die Impfungen wiederum werden von verschiedenen niedergelassenen Ärzten, sowie von den medizinischen Versorgungszentren der Kliniken und dem Mobilen Impfteam aus Karlsruhe durchgeführt.

Ich bin nach wie vor bass erstaunt und geplättet.
Bastian Rosenau, Landrat

„Ich bin nach wie vor bass erstaunt und geplättet, wie schnell die unterschiedlichen Zahnräder wieder ineinandergegriffen haben, um das quasi über Nacht aus dem Boden zu stampfen“, ist Rosenau deshalb stolz auf die vielen Helfer. Wie wichtig ein solches Angebot für die Bevölkerung ist, das habe sich ja bereits gezeigt.

„Wenn ich aus meinem Büro rausschaue, dann sieht man wunderbar die Straße runter und wenn man dann da die Schlangen stehen sieht, dann muss man einfach sagen: Alles richtig gemacht.“

Dem Dank des Landrats konnte sich Pforzheims Oberbürgermeister Peter Boch nur anschließen. „Die schnelle Umsetzung und Realisierung ist keine Selbstverständlichkeit“, betont auch er. Dass es nun an zentraler Stelle in der Stadt auch weiterhin ein Impfangebot gibt – zunächst bis Ende des Jahres, mit Option auf Verlängerung – das freue ihn besonders.

Niederschwelliges Angebot sei nötig

Zumal, ergänzt die Erste Landesbeamtin Hilde Neidhardt, gerade ein niederschwelliges Angebot in der momentanen Situation gebraucht wird, das es den Menschen, die noch nicht geimpft sind, „so einfach wie möglich macht“, sich den berühmten „Piks“ zu holen. Schon bei den Impfaktionen auf den Supermarktplätzen im September habe man gemerkt, wie groß der Bedarf tatsächlich noch sei.

Und auch das Angebot beim Impfbus, der in Pforzheim regelmäßig Station machte, werde ja stark nachgefragt. Menschen, die bei solchen Gelegenheiten sagen: „jetzt komme ich halt, wenn Sie gerade schon da sind“ sind es, die Neidhardt auch als Zielgruppe für die Impfambulanz ausmacht.

Öffnungszeiten der Impfambulanz

Die ärztliche Impfambulanz im früheren Aposto wird im Oktober von Montag bis Donnerstag in der Zeit von 15 bis 19 Uhr sowie freitags und samstags von 11 bis 17 Uhr geöffnet haben.

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