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Pandemie lässt keine Gemeinschaft zu

Pforzheimer Vesperkirche findet nur „to go“ statt

Das Team der Vesperkirche hatte bereits ein Konzept entwickelt, wie Menschen in der Pforzheimer Stadtkirche ab Mitte Januar wieder zusammen sitzen können. Aber die hohen Inzidenzzahlen lassen das auch in diesem Winter nicht zu.

Vesperkirche
Dieter Krusenick (li), Ehrenamtlicher Helfer
Gemeinschaft in der Kirche: Die Pforzheimer Vesperkirche wird es ab Mitte Januar erneut nur als Essensangebot zum Mitnehmen geben. Foto: Roth

Es sollte ein bisschen Gemütlichkeit und Trost in die kalte Jahreszeit bringen, vor allem für jene Menschen, die eher am Rande der Gesellschaft stehen. Aber nun werden sich die Tore der Pforzheimer Vesperkirche in der Stadtkirche von 16. Januar bis 13. Februar lediglich zur Essensausgabe öffnen.

Die Pandemie verhindert auch in diesem Winter, dass Menschen gemeinsam an Tischen sitzen können, während sie bei einem entspannten Plausch ihr Essen zu sich nehmen. Thomas Lutz, Vorstandsvorsitzender des Vereins Ökumenische Vesperkirche Pforzheim, informierte an diesem Donnerstag die Stadt darüber, dass es coronabedingt erneut nur ein Essensangebot „to go“ geben wird.

„Die Pandemieentwicklung lässt es nicht zu, eine solche Veranstaltung verantwortungsbewusst zu gestalten“, sagte Lutz am Abend gegenüber dieser Redaktion. Schweren Herzens habe man sich daher zur Lösung vom vergangenen Jahr entschlossen. „Gemeinschaft, wie wir es gewollt haben, wie es unsere Gäste an der Vesperkirche schätzen, wäre unter diesen Bedingungen nicht möglich“, erklärte Lutz.

Es sehe nicht danach aus, als ob die hohen Inzidenzzahlen in Pforzheim innerhalb der nächsten Wochen deutlich heruntergehen würden. Auch gelte es, die ehrenamtlichen Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter zu schützen, von denen etliche über 70 Jahre alt sind.

Vergeblich einen Zwei-Schichtbetrieb fürs Essen in der Kirche ausgearbeitet

Noch vor wenigen Wochen hatten Lutz und das Organisationsteam unter Leitung von Elisabeth Schweizer einen Zwei-Schichtbetrieb ausgetüftelt, der dafür gesorgt hätte, dass sich nicht zu viele Menschen gleichzeitig im Kirchenraum aufhalten würden. Damals hatte noch die 3G-Regelung gegolten und man war am Überlegen gewesen, auf 2G umzustellen.

Doch angesichts des jetzigen Pandemiegeschehens wäre ein Ablauf mit Essen vor Ort – wenn überhaupt – ohnehin nur noch möglich gewesen, wenn Besucher der Vesperkirche geimpft oder genesen sind und darüber hinaus ein negatives Testergebnis vorweisen können. Die Hürden wären groß gewesen für die Gäste. Außerdem ist noch nichts darüber bekannt, ob die Landesregierung weitere Einschränkungen beschließt für Veranstaltungen, bei denen viele Menschen zusammen kommen.

Wir hätten das unseren Ehrenamtlichen nicht zumuten können.
Elisabeth Schweizer, Vesperkirche

„Wir hätten das unseren Ehrenamtlichen nicht zumuten können“, sagt auch Elisabeth Schweizer vom Organisationsteam der Vesperkirche, die gleichfalls bedauert, wegen der Entwicklung der Inzidenzzahlen das Essen nur zum Mitnehmen anbieten zu können. Bei einer Krisensitzung Anfang der Woche habe man sich dafür entschieden. Nun ist man zu der Notlösung zurückgekehrt, die sich im vergangenen Jahr als guter Kompromiss erwiesen hatte, wie die Besucher-Resonanz damals zeigte. Die Gäste waren froh, für nur einen Euro Mittagessen und Vesper wenigstens mitnehmen zu können.

Im Eingangsbereich konnten sie sich die Hände desinfizieren, und ein markierter Weg zeigte ihnen, wie sie bei ausreichendem Abstand zueinander zur Essensausgabe gelangten. Auf das damals erprobte Sicherheits- und Infektionsschutzkonzept wird das Organisationsteam nun wieder zurückgreifen können, wenn die Vesperkirche „to go“ am 16. Januar startet. Das Angebot gibt es vier Wochen lang, bis einschließlich 13. Februar. Danach öffnet die Suppenküche in der Kiehnlestraße wieder.

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