Waffelgeruch liegt in der Pforzheimer Westlichen in der Luft. Ein Pärchen stellt sich vor einem Deko-Weihnachtsmann auf und fotografiert sich gegenseitig mit der Plastikfigur. Nach der Absage im letzten Jahr ist der Weihnachtsmarkt in diesem Jahr wieder in der Fußgängerzone und auf dem zentralen Marktplatz aufgebaut. Auf dem Blumenhof und in der Barfüßergasse lockt zusätzlich der Mittelaltermarkt Besucher an.
Im Vorfeld des Weihnachtsmarktes hatte es längere Zeit Diskussionen gegeben, das Ereignis wegen der aktuell ansteigenden Infektionszahlen doch abzusagen. Unter anderem der Enzkreis hatte sich dazu entschlossen, Weihnachtsmärkte in seinem Gebiet nicht zu öffnen.
Besucherin Lisa Küpper, die in der Mittagspause über den gerade eröffneten Weihnachtsmarkt schlendert, findet: „In der aktuellen Situation ist das eine schwierige Entscheidung, ob der Weihnachtsmarkt vertretbar ist.“ Darauf verzichten wolle sie nun aber auch nicht, nachdem alles aufgebaut sei. „Wie lange das noch so ist, ist die Frage,“ sagt ein Passant im Vorbeigehen dazu und spielt damit auf weitere mögliche Verschärfungen der Corona-Vorgaben an.
In Pforzheim entschied der Gemeinderat in der vergangenen Woche mehrheitlich, am Weihnachtsmarkt festzuhalten und diesen nicht abzusagen.
Die Stadt hatte hierzu laut Pressemitteilung in der nicht-öffentlichen Sitzung ein Konzept vorgelegt, welches „eine sichere Durchführung des Weihnachtsmarkts mit erhöhten Auflagen“ vorsehe. Details hierzu stellte Bürgermeister Dirk Büscher (CDU) am Montagnachmittag bei einem Pressetermin mit mehreren Stadträten vor.
Teile der Hinweis-Beschriftungen auf dem Boden, um die geltenden Abstände einzuhalten, lösten sich durch den Regen indes bereits vor dem Start um 12 Uhr.
Knapp 40 Buden laden in diesem Jahr zum Kaufen und Verweilen ein, neun weniger als ursprünglich geplant. In der aktuell geltenden Alarmstufe ist der Verkauf von Getränken und Speisen allerdings nur an Personen mit einem gültigen 2G-Nachweis erlaubt. Ein Stempel am Handgelenk soll zeigen, ob die 2G-Pflicht erfüllt ist.
Drei Stationen für 2G-Stempel
Den Stempel erhalten Besucher entweder direkt an den Essens- und Getränkeständen oder an Infoständen der Stadt Pforzheim. Diese stehen in der Westlichen beim „Dicken“, in der Östlichen auf Höhe des „I Dipfele“ sowie in der Tourist Info am Schlossberg. Gültig sind die Stempel für einen Tag. Bauzäune umranden zudem Stände mit Alkoholausschank.
Der Zutritt hierzu ist ebenso in der Warn- oder Basisstufe nur Personen mit einem 2G-Nachweis gestattet. Für die Betreiber sei das teilweise problematisch sagt einer der Glühweinverkäufer, der seinen Namen in der Presse nicht nennen möchte. „Ich bin froh darüber, dass der Weihnachtsmarkt stattfindet“, sagt er.
Er kritisiert jedoch die Umzäunung. Da er nur Glühwein an Kunden verkaufen dürfe, die sich im Bereich vor seinem Stand aufhalten, und diese den eingezäunten Teil nicht verlassen dürfen, müsse er bei großem Andrang Menschen abweisen, wenn der Bereich seines Standes voll sei.
An allen Buden des Weihnachtsmarktes und dem Mittelaltermarkt gilt die Maskenpflicht. Besucher müssen sich entweder mit der Luca-App registrieren oder ein Kontaktformular an den Infoständen der Stadt ausfüllen. Geöffnet ist der Weihnachtsmarkt täglich von 12 bis 20 Uhr, der Mittelaltermarkt öffnet seine Läden bereits um 11.30 Uhr.