Die Zeitpläne für die zwei in Pforzheim geplanten Polizeineubauten scheinen aufzugehen. Dies zeigt die Tagesordnung des Gestaltungsbeirats am Freitag, 26. November.
Sowohl das künftige Führungs- und Lagezentrum in Innenhof des Polizeipräsidiums Nordschwarzwald in der Bahnhofstraße 13 als auch die neue Außenstelle auf einer Freifläche in der Forststraße 3 werden besprochen. Überzeugen die mit der Planung beauftragten Architekten, rücken Ende 2023 an beiden Stellen die Bautrupps an.
Platzmangel, Denkmalschutz und wenig Erfolg beim Versuch, Nachbargrundstücke zu kaufen, hatten im Juni 2020 dafür gesorgt, dass Innen- und Finanzministerium nach langem Ringen einen Knopf unter diese Standortlösung machten. Im Landesamt für Vermögen und Bau (V+B) war zuvor variantenreich darum gerungen worden, dem Prinzip „ein Präsidium – ein Dienstort“ Genüge zu tun.
Aber selbst die massivste Lösung auf dem kleinen Innenhof hätte die Erfordernisse nicht komplett erfüllt. Die Überprüfung, ob die fünf Geschosse mit Tiefgarage städtebaulich und denkmalschutzrechtlich überhaupt möglich wären, schenkten sich die Verantwortlichen vor diesem Hintergrund.
Das Gebäude soll eine Zertifizierung in BNB silber erhalten.Christian Lindinger, Leiter V+B Pforzheim
Konsequenz wird sein, dass die Kripo nicht wie zunächst geplant in die Bahnhofstraße, sondern in die Forststraße umziehen wird.
Den Termin für das erneute Kistenpacken gibt der Mietvertrag vor, den das Land mit den Eigentümern des früheren Gebäudes der Firma Thales geschlossen hat. Er läuft zur Jahreswende 2026/27 aus.
Da die Pläne für das neue Domizil jetzt präsentiert werden, ist davon auszugehen, dass die Option auf Verlängerung bis 2030 wohl nicht gezogen wird.
Für Pforzheim eröffnen die millionenschweren Bauprojekte des Landes zwei neue Entwicklungsoptionen. Zum einen wird Ende 2026 womöglich der Weg frei für eine grundlegende Neuanlage des ansonsten eher verlassenen Industriekomplexes in der Ostendstraße.
Polizeibau wertet Quartier auf
Zum anderen bringt der Polizeibau auf der landeseigenen Freifläche in bester Oststadtlage eine Quartiersaufwertung. Die Forststraße 3 „wird mit hohem Anspruch an Nachhaltigkeit“ bebaut, verspricht der Leiter von Vermögen und Bau in Pforzheim, Christian Lindinger: „Das Gebäude soll eine Zertifizierung in BNB silber erhalten.“
Dafür zuständig, das „Bewertungssystem nachhaltiges Bauen“ des Bundes zu erfüllen, sind die deutschlandweit tätigen bbp-architekten. Das Büro hat mit seinem Vorentwurf im März überzeugt und bekamen den Zuschlag. Zeitgleich durchlief auch der Neubau des Führungs- und Lagezentrums in der Bahnhofstraße ein wettbewerbliches Vergabeverfahren.
Hier wurde das Stuttgarter Büro Harder Stumpfl Schramm ausgewählt. Es hat Erfahrung mit den speziellen Anforderungen, die eine polizeiliche Schaltstelle mit sich bringt. Im Mai übergab es den Neubau des Führungs- und Lagezentrums in Ludwigsburg an das Land.
Service
Der Gestaltungsbeirat spricht in seiner Sitzung am 26. November auch über den Neubau eines Mehrfamilienwohnhauses an der Westlichen Karl-Friedrich-Straße 129 sowie zum dritten Mal über die von der Bruno Bader GmbH angestrebte Bebauung der Frankstraße. Die Sitzung ab 13.20 Uhr ist zwar öffentlich, aber nur über eine Videokonferenz zu verfolgen. Die Zugangsdaten gibt es über eine E-Mail an Gestaltungsbeirat@Pforzheim.de.