
„So, gleich bin ich fertig“, tönt es aus dem neuen Mülleimer, der in der Fußgängerzone steht. Richtig gehört – der Blechkasten, einer von fünf neuen, ist ziemlich smart und kann sprechen. Und ab nächster Woche soll er bei der Aktion „Saubere Stadt“ mithelfen.
Derzeit haben sich rund 2.800 Personen für die Müllsammelaktion angemeldet. Sie kommen vor allem aus Schulen und Vereinen. Oberbürgermeister Peter Boch (CDU) hat in den vergangenen Jahren eine große Resonanz auf die Einladung zum Mitmachen erlebt.
Es geht darum, dass viele ein gutes Gefühl haben, wenn sie in der Innenstadt sind.Peter Boch, Oberbürgermeister
„Es geht darum, dass viele ein gutes Gefühl haben, wenn sie in der Innenstadt sind“, erklärt er mit Blick auf die Sauberkeit in der Innenstadt, die als Aushängeschild der Stadt diene.
Die Müllsammelaktion bezieht das gesamte Stadtgebiet ein. Gruppen und Einzelpersonen begleiten dabei die Stadtreinigung eine Woche lang und unterstützen sie bei ihrer Arbeit.
Wettbewerb soll für zusätzliche Motivation sorgen
Ein kleiner Wettbewerb soll für zusätzliche Motivation unter den Teilnehmenden sorgen: Die Gruppe, die am meisten Müll aufsammelt, soll am Ende belohnt werden.
Um auch abseits der Aktion für eine saubere Stadt zu sorgen, hat die Stadt nun fünf sogenannte „Smart-Mülleimer“ aufgestellt. „Der Mülleimer hat die Bewandtnis, den Müll zu pressen und verringert damit das Volumen bis um das achtfache vom Behälter“, erklärt Jens Hartmann, Abteilungsleiter der Technischen Dienste Pforzheim.
So versuchen wir, die Reinigungstouren auf ein Minimum zu beschränken.Jens Hartmann, Abteilungsleiter der Technischen Dienste Pforzheim.
Das Fassungsvolumen eines Mülleimers beträgt 240 Liter und kann, je nach Inhalt, immer wieder zu einem bestimmten Prozentsatz gepresst werden. Damit kann dann neuer Raum für Müll geschaffen werden, ohne den Mülleimer vorher leeren zu müssen. „So versuchen wir, die Reinigungstouren auf ein Minimum zu beschränken“, sagt Hartmann und erklärt, dass dies nicht nur Zeit, sondern auch CO2 spare.
Füllstand der Mülleimer in Echtzeit überwachen
Durch eine integrierte Software ist es den Technischen Diensten möglich, den Füllstand der Mülleimer in Echtzeit zu überwachen. Nach derzeitigem Stand müsse man nur einmal wöchentlich eine Leerungstour fahren.
Außerdem bietet der Mülleimer die Möglichkeit, frei bespielt zu werden und nach jedem Wegwerfen spricht er zu einem. Betrieben werden die Abfallbehälter durch Solarenergie.
Die Aufstellung der Müllgefäße in Sichtweite, das bringt uns sehr viel.
An Tagen wie Silvester, an denen Mülleimer oftmals missbraucht werden, kann der smarte Mülleimer per Knopfdruck extern verschlossen werden und so können beispielsweise Brände im Inneren der Mülleimer vorgebeugt werden.
Momentan befindet sich der intelligente Mülleimer noch in der Testphase und wird derzeit in Städten wie Berlin, Hamburg oder Dubai genutzt.
Der richtige Ansatz für die Stadt Pforzheim
Laut Sachgebietsleiter Alexander Metzler von den Technischen Diensten muss der Mülleimer für ein genaues Fazit etwa ein Jahr lang getestet werden. Daher gibt es auch nur fünf solcher Mülleimer im Stadtinneren Pforzheims.
„Die Aufstellung der Müllgefäße in Sichtweite, das bringt uns sehr viel“, sagt Karlheinz Jösel vom Gemeindevollzugsdienst. Er begrüßt die Mülleimer mit Blick auf Ordnungswidrigkeiten. OB Boch gibt sich optimistisch und denkt, es sei der richtige Ansatz für die Stadt Pforzheim und könnte zu einer deutlichen Attraktivitätssteigerung der Stadt beitragen.