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Lästige Raupenplage

So bekämpft die Stadt Pforzheim Eichenprozessionsspinner

Die haarigen Raupen sind eine ernsthafte Gesundheitsgefahr. Die Stadt Pforzheim geht vorbeugend gegen die Tiere vor.

Markus Schnepf, Sachgebietsleiter im städtischen Grünflächen- und Tiefbauamt
Markus Schnepf ist Sachgebietsleiter im Grünflächen- und Tiefbauamt der Stadt Pforzheim. Foto: Markus Schnepf

In Pforzheim haben die Vorsorgemaßnahmen gegen die Raupen des Eichenprozessionsspinners begonnen. Die Raupenart ist gefährlich, weil die kleinen Härchen der Tiere beim Menschen schwere Haut- und Atemwegsreaktionen auslösen können.

Markus Schnepf, Sachgebietsleiter beim Grünflächen- und Tiefbauamt spricht über die Raupenbekämpfung im Pforzheimer Stadtgebiet.

Herr Schnepf, derzeit starten die Arbeiten zur Bekämpfung des Eichenprozessionsspinners. Woran erkennt man denn, welche Bäume befallen sind?
Markus Schnepf

Das erkennt man zurzeit nur schwer. Nach dem Schlüpfen sind es noch sehr kleine, unscheinbare Raupen. Deshalb arbeiten wir prophylaktisch und behandeln die Bäume, von denen wir wissen, dass sie in der Nähe von belebten Flächen sind. Das ist zum Beispiel an Spielplätzen, oder an der Buckenbergschule, wo es alte Eichen gibt.

Was wird zur Prophylaxe gegen die Raupen denn gemacht?
Schnepf

Wir behandeln die Bäume mit einem biologischen Präparat. Das Wirkstoffprotein wird mit den Blättern, die die Raupen fressen aufgenommen und zerstört selektiv das Verdauungssystem, die Tiere sterben nach wenigen Stunden bis einigen Tagen ab. Leider wirkt das Mittel aber auch gegen andere Schmetterlingsarten, so dass wir die Einsätze mit dem Naturschutz abstimmen und nur sehr gezielt arbeiten. An Bäumen, die etwas entfernter von Plätzen und Wegen stehen, haben wir Nistkästen für Meisen angebracht. Die Vögel sind natürliche Feinde der Spinner und können sie an befallenen Bäumen stark dezimieren. Allerdings müssen dazu die Vögel in den befallenen Bäumen nisten – dafür gibt es leider keine Garantie.

Falls man doch in die Nähe eines befallenen Baumes kommt: Wie kann man sich vor den Raupen schützen?
Schnepf

Fassen Sie die Raupen oder Gespinste nicht an. Auch in verlassenen Nestern oder bei trockener Witterung in der Umgebung der Bäume sind die Brennhärchen der Raupen noch lange aktiv. Wenn Sie sich in Wäldern oder Parks mit Eichen aufhalten, sollten Sie lange Kleidung tragen und vermeiden, sich auf den Waldboden zu setzen. Eltern sollten darauf achten, dass ihre Kinder nicht in der Nähe von Eichen auf dem Boden spielen oder Spielgeräte anfassen, da sich die Brennhärchen gerne am Boden ablagern. Kleidung und Schuhe, die mit den Härchen in Kontakt waren, sollte man gründlich waschen. Ebenso betroffene Spielsachen und Kinderwagen. Man selbst sollte nach Kontakt duschen und die Haare gründlich waschen.

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