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Pforzheimer Bädermisere

Sportkreis Pforzheim ist für Kombibad auf dem Wartberg

Die Diskussion um die Zukunft der Bäder in Pforzheim nimmt wieder Fahrt auf: Jetzt spricht sich der Sportkreis eindeutig dafür aus, das Emma zugunsten eines Kombibads auf dem Wartberg aufzugeben.

Blick vom Beckenrand auf den Sprungturm im Wartbergbad Pforzheim
Kombibad statt Freibad: Nach dem Wunsch des Sportkreises, der 75.000 Vereinsmitglieder in Pforzheim repräsentiert, soll das Wartbergbad umgebaut werden Foto: Philip Sandrock

Es kommt wieder Bewegung in die Pforzheimer Bäder-Debatte: Nach dem gescheiterten Antrag der Grünen Liste, die eine Bürgerbefragung zur Zukunft der Pforzheimer Schwimmbäder gefordert hatte, will das Gremium dazu nochmals in einer Sondersitzung beraten.

Eine klare Meinung vertritt der Sportkreis Pforzheim-Enzkreis, der insgesamt 260 Vereine mit rund 75.000 Mitgliedern repräsentiert. „Der Sportkreis ist eindeutig für eine Kombilösung auf dem Wartberg“, so der Sportkreis-Vorsitzende Henry Wiedemann in einer Pressemitteilung. Unterstützung gibt es von der CDU.

Kombilösung für das Wartbergbad

Auf dem Wartberg soll nach Ansicht des Sportkreises ein adäquates, kombiniertes Hallen-, Freizeit- und Sportbad entstehen. Das sei eine ökonomische, sinnvolle und nachhaltige Lösung. Das Wartbergbad verfüge zudem ganzjährig über einen großen Pkw-Parkplatz und sei auch sehr gut an den öffentlichen Nahverkehr angeschlossen.

Von den Plänen für den Ausbau des Emma-Jaeger-Bades hingegen sollte man sich endgültig verabschieden. „Wir haben das im Vorstand diskutiert und sind überzeugt, dass wir da eindeutig Position beziehen müssen“, sagt Wiedemann auf Nachfrage unserer Redaktion.

Das Bad in der Innenstadt ist seit 2018 geschlossen. Der geplante Neubau soll mehr als 30 Millionen Euro kosten und ist immer noch umstritten.

Gemeinderatsbeschluss überdenken

Im Jahr 2018 habe sich der Sportkreis noch diplomatischer geäußert, aber „es ist nichts Verwerfliches, einen einst gefassten Gemeinderatsbeschluss aufgrund komplett veränderter Rahmenbedingungen noch einmal zu überdenken“, betont Henry Wiedemann, der seit Anfang Mai Vorsitzender des Sportkreises ist.

Man sei auch weit davon entfernt, Gemeinderats-Fraktionen oder einzelne Gemeinderäte wegen ihrer Haltung in dieser überaus komplexen Frage zu kritisieren.

Wasserfläche in der Stadt erhalten

Der Sportkreis fordert aber, dass die Wasserflächen in der Stadt zu 100 Prozent erhalten bleiben. Das heißt, das Eutinger Bad, das Fritz-Erler-Bad und das Nagold-Freibad müssen neben dem Huchenfelder Bad auf jeden Fall erhalten bleiben. Eine Forderung, der sich auch die Pforzheimer Schulen anschließen.

„Es ist besonders wichtig, dass Kinder so früh wie möglich schwimmen lernen. Der Schwimmunterricht gemäß den Bildungsplänen der verschiedenen Schularten und Profile kann aber nur umgesetzt werden, wenn die ursprünglichen Wasserflächen zu 100 Prozent erhalten bleiben, bei gleichzeitiger Gewährleistung ausreichender Schwimmzeiten“, so Edith Drescher, die geschäftsführende Schulleiterin der Pforzheimer Gymnasien.

Gemeinderat plant Sondersitzung

Die Debatte um die Bäder scheint wieder offen zu sein: Denn ob das Projekt Neubau Emma-Jaeger-Bad weiterverfolgt oder auf dem Wartberg ein Kombibad entstehen soll, will der Gemeinderat in einer Sondersitzung erneut beraten.

Die FW/UB-Fraktion möchte erneut eine Traglufthalle im Nagoldbad prüfen lassen. Wiedemann hofft auf eine schnelle Entscheidung: „Wir müssen die Wasserfläche in der Stadt erhalten, und da bietet sich das Wartbergbad für einen Umbau zu einem Kombibad einfach an.“ Man müsse sich allerdings auch darüber im Klaren sein, weiß der Sportkreis-Vorsitzende, dass dies keine billige Lösung wird.

Die CDU-Fraktion begrüßt in einer Stellungnahme die „klare Stellungnahme des Sportkreises bezüglich der Bädersituation“. Nachdem die CDU-Fraktion die Schwimm- und Wassersportvereine im April eingeladen habe, um die Meinung der Hauptnutzer zur Bädersituation zu hören, sei die Positionierung des Sportkreises ein klarer Hinweis für den gesamten Pforzheimer Gemeinderat, die zuletzt getroffene Entscheidung „auf die Sinnhaftigkeit zu überprüfen“.

„Der Fokus muss zunächst darauf liegen, die jetzt vorhandene Wasserfläche durch die Sanierung der bestehenden Bäder zu erhalten. Das Wegfallen weiterer Flächen können wir uns in Verantwortung für unsere Kinder aber auch unsere Vereine nicht leisten“, wird Andreas Renner zitiert, der stellvertretende CDU-Fraktionsvorsitzende.

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