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Gespräche in Pforzheim

Staatssekretärin Deligöz besucht Familienzentrum Au: „Sprache ist der Schlüssel aus der Armut raus“

Ekin Deligöz, Staatssekretärin im Bundesministerium für Familie, Senioren, Frauen und Jugend macht den Menschen Hoffnung. Vor allem die Einführung der Kindergrundsicherung ist ihr wichtig.

Zu einem Fachgespräch traft sich die Parlamentarische Staatssekretärin Ekin Deligöz (links) mit der Leiterin vom Familienzentrum Au, Doris Winter, Stephanie Aeffner Grüne-MdB, Anne Pieroth (Projektleiterin) Rainer Semet FDP-MdB und Peter Benkner (Vorstand Familienzentrum Au)
Zu einem Fachgespräch traft sich die Parlamentarische Staatssekretärin Ekin Deligöz (links) mit der Leiterin vom Familienzentrum Au, Doris Winter, Stephanie Aeffner Grüne-MdB, Anne Pieroth (Projektleiterin) Rainer Semet FDP-MdB und Peter Benkner (Vorstand Familienzentrum Au) Foto: Birgit Metzbaur

„Sprache ist der Schlüssel aus der Armut raus“, weiß die Parlamentarischen Staatssekretärin im Bundesministerium für Familie, Senioren, Frauen und Jugend, Ekin Deligöz. Am Dienstagnachmittag war sie auf Einladung von Stephanie Aeffner, MdB (Bündnis 90/Die Grünen) aus Neu-Ulm nach Pforzheim zu einem Gespräch im Familienzentrum Au gekommen.

Der vorher terminierte Besuch bei pro familia musste noch online stattfinden, weil Deligöz im Stau auf der Autobahn stand. Am Abend war sie zu einer Vortragsveranstaltung im Kulturhaus Osterfeld.

In den Tallagen von Pforzheim leben 90 Prozent Menschen mit Migrationshintergrund

Im Stadtteil Au leben viele türkische und viele Familien aus dem Irak und Syrien. In den Tallagen der Stadt leben 90 Prozent Menschen mit Migrationshintergrund, „das macht Schwierigkeiten in die deutsche Bevölkerung zu integrieren, die in den Höhenlagen lebt“, erklärte Doris Winter, die Leiterin des Familienzentrums Au.

 Sprache ist der Schlüssel aus der Armut raus
Ekin Deligöz, Parlamentarischen Staatssekretärin im Bundesministerium für Familie, Senioren, Frauen und Jugend

Den Zugang zum Familienzentrum finden die Frauen, weil sie deutsch lernen wollen, berichtete Winter. Wichtig dabei sei die Kinderbetreuung während der Kurse. Das Kinderbetreuungsangebot in Pforzheim ist „ausbaufähig“, erklärte Aeffner ihrer Parteikollegin.

Das bringe Frauen in einen Teufelskreis. Ohne Kinderbetreuung kein Sprachkurs. Ohne Sprachkurs keine Arbeit. Winter wünschte sich von der Staatssekretärin, dass für die Weiterqualifizierung von Migrantinnen mehr Zeit zur Verfügung stehen soll.

Das Interesse von Migrantinnen an Weiterqualifizierung ist groß

Das Interesse von Migrantinnen an der Weiterqualifizierung sei groß, die Hürden ebenso. Deligöz zeigte sich an dem Thema interessiert, zumal der Mangel an pädagogischem Personal und bei den Pflegekräften zwei Bereiche sind, „an denen wir im Ministerium arbeiten“.

Winter berichtete vom Nähkurs für armutsgefährdete Frauen, wo sich die Teilnehmerinnen zeitgleich gerade auf eine Ausstellung im Café Roland vorbereiteten, Peter Benkner (Vorstandsmitglied) vom Lese-Club für Kinder und Anne Pieroth (Projektleiterin) von der Ausbildung ehrenamtlicher Behördenlotsen.

Am Beispiel der Kindergrundsicherung erklärte Deligöz, dass das Ministerium an der Digitalisierung von staatlichen Leistungen arbeite. Mit der geplanten Einführung der Kindergrundsicherung wurde ein komplexer Prozess gestartet.

70 Prozent der Kinderzuschlagberechtigten beantragen die Leistungen gar nicht

Viele Leistungen für Kinder wie Kindergeld, Kinderfreibetrag, Kinderzuschlag, Wohngeld und Leistungen aus dem Bildungs- und Teilhabegesetz kommen bei den Familien derzeit gar nicht an. 70 Prozent der Kinderzuschlagberechtigten würden die Leistungen gar nicht beantragen.

Aeffner nannte zwei Punkte als entscheidend für die Kindergrundsicherung: Wie hoch sind die Leistungen für Familien und kommen die Leistungen bei den Familien an. Die Kindergrundsicherung soll über ein digitales Portal abgewickelt werden.

Das Besondere sei, so Deligöz, dass der Staat dabei eine Bringschuld habe, automatisch prüfen müsse, welche Familie einen Anspruch haben könnte. Sieben Ministerien sind beteiligt, das Familienministerium hat die Federführung.

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