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Wärmster Ort der Stadt

Stadt Pforzheim fällt kranke Bäume beim Alten Schlachthof

Rund 25 Bäume müssen am Alten Schlachthof in Pforzheim entfernt werden, weil sie ein Sicherheitsrisiko darstellen. Ersetzt werden sollen sie durch heimische Sträucher.

Opfer der trockenen Jahre: Stürzen die Bäume um, werden sie zur Gefahr für das Schlachthofareal.
Opfer der trockenen Jahre: Stürzen die Bäume um, werden sie zur Gefahr für das Schlachthofareal. Mit der Fällung will das Grünflächen- und Tiefbauamt auch eine Verjüngung des Baumbestands erreichen. Foto: Axel Fischer-Lange

Im Gelände rund um den Alten Schlachthof an der Kleiststraße in Pforzheim sollen umsturzgefährdete Bäume gefällt werden – das ließ die Stadt Pforzheim am vergangenen Donnerstag in einer Pressemitteilung verlautbaren. Demnach weisen diese nach den vergangenen trockenen Jahren eine mangelnde Standsicherheit auf und stellen dadurch ein latentes Sicherheitsrisiko für den Verkehr dar.

Rund 25 Bäume werden in den kommenden Tagen rund um den Alten Schlachthof der Kreissäge zum Opfer fallen. Bäume der Sorten Bergahorn, Kirsche, Robinie und Birke werden dabei aus der bewaldeten Böschung beim Schlachthof entfernt.

Dabei hat das Grünflächen- und Tiefbauamt ganz gezielt dürre und morsche Bäume im Auge, die aufgrund des Wassermangels der vorangegangenen, regenärmeren Jahre, an Stabilität eingebüßt hatten. Auch einige Bäume mit Höhlungen und Stammfäule werden im Zuge der Aktion gefällt.

Auf dem Areal hatten in den vergangenen Jahren mehrere alte Bäume bereits ihre Standfestigkeit verloren. Sie waren zu schwach, der Böschungsneigung und dem Druck der Kronen umstehender Bäume zu widerstehen und hangabwärts in Richtung Schlachthofgebäude gefallen. Größere Schäden waren dabei bislang nicht zu beklagen.

Einheimische Sträucher sollen Bäume am Alten Schlachthof ersetzen

Werden dort im Gegenzug wieder Bäume gepflanzt? Auf Nachfrage erläuterte das Grünflächen- und Tiefbauamt, dass man an den entstandenen Lücken stattdessen einheimische Sträucher wie zum Beispiel Feldahorn, Haselnuss und Salweide anpflanzen werde.

Bei den Sträuchern handelt es sich um Arten, die aber durchaus einen baumartigen Habitus bilden werden. Damit wird der Hang stabilisiert und langfristig gegen Erosion gesichert. Diese Gehölzarten vertragen in zehn bis 20 Jahren einen Rückschnitt auf den Stock. Ein Neuaustrieb des verbleibenden Stocks bei einer erneuten Verjüngung wäre gewährleistet. Das Nachpflanzen von Bäumen hingegen würde, aufgrund der Hangneigung, einen weit höheren finanziellen Aufwand verursachen.

Mit dem Fällen der kranken und dürren Bäume will das Grünflächen- und Tiefbauamt auch gleichzeitig eine Verjüngung des Baumbestandes erreichen. Die Arbeiten sollen in enger Abstimmung mit der unteren Naturschutzbehörde stattfinden. Durch die Lichtung der Hangflächen nach der Baumentnahme soll eine natürliche Sukzession stattfinden: Neue Bäume können durch natürlichen Samenflug dort wachsen und eine Bestandsverjüngung auslösen.

Mit Baumfällungen ist Verkehrssicherheit wieder hergestellt

Laut Aussage des Grünflächen- und Tiefbauamtes ist durch den Eingriff die Verkehrssicherheit vorerst wieder hergestellt. Ob in absehbarer Zeit weitere Fällungen erfolgen müssen, könne man gegenwärtig noch nicht sagen. Dies sei abhängig von Witterung und äußeren Einflüssen.

Sicherheit steht also im Vordergrund. So denkt auch die Pforzheimer Gemeinderatsfraktion von Bündnis 90/Die Grünen. Auf Anfrage hieß es aus dem Fraktionsbüro, dass man nichts gegen die Rodung einzuwenden habe, da die zu fällenden Bäume die Verkehrssicherheit gefährden.

Bereich um den alten Schlachthof gehört zu den wärmsten der Stadt

Weiter hieß es in der schriftlichen Stellungnahme: „Es ist allgemein bekannt, dass der Klimawandel auch unseren heimischen Bäumen zu schaffen macht. Deswegen setzt die Stadt Pforzheim bei Ersatz- und Neupflanzungen auf an den Klimawandel angepasste Pflanzen und Bäume. Als Gemeinderatsfraktion Bündnis 90/Die Grünen begrüßen wir das.“

Die von der Stadt Pforzheim veröffentlichten Ergebnisse der Stadtklima-Analyse weisen unter anderem den Bereich um den alten Schlachthof als einen der wärmsten in der Stadt aus. Hier hat die Durchschnittstemperatur in den Jahren von 2001 bis 2010 am stärksten zugenommen. Tendenz der bis ins Jahr 2055 reichenden Temperatur-Prognose: weiterhin steigend.

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