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Innovativer Haushaltshelfer

Staubsauger-Roboter aus Pforzheim kann auch Treppen putzen

Staubsauger-Roboter erleichtern vielen die tägliche Arbeit. Wer allerdings Stufen in der Wohnung hat, lernt schnell die Grenzen der Geräte kennen. Pforzheimer Studierende hatten eine Idee.

Eine Computerskizze des innovativen Haushaltshelfers: Herkömmliche Geräte scheitern an Stufen und Schwellen.
Eine Computerskizze des innovativen Haushaltshelfers: Herkömmliche Geräte scheitern an Stufen und Schwellen. Foto: Hochschule Pforzheim

Einen Staubsauger-Roboter, der auch Treppen steigen und reinigen kann, haben drei Studierende der Fakultät für Technik der Hochschule Pforzheim entwickelt, das geht aus einer Mitteilung der Hochschule hervor. Im Rahmen ihres interdisziplinären Projekts „Entwicklung eines automatisierten Stufenüberwindungssystems für Haushaltsroboter“ erarbeiteten Marvin Gehm, Pascal Benz und Anna Monteserrato demnach einen vielversprechenden Prototypen.

„Das gibt es bisher noch nicht auf dem Markt. Wenn es so ein Gesamtsystem gäbe, dann würde ich das kaufen“, bestätigt laut der Mitteilung auch Jürgen Bauer, Leiter des Bachelorstudiengangs „Maschinenbau/ Produktionstechnik und -management“, der die Arbeit wissenschaftlich betreute.

„Wir haben eine vollständig funktionstüchtige Roboterhebeeinheit mithilfe einer 3D-CAD-Software entwickelt. Darüber hinaus wurde ein Prototyp gebaut, der die Funktion des Hinauffahrens einer Stufe erfüllt“, erklären die Studierenden demnach. Ihre Projektarbeit beinhalte verschiedene Themengebiete aus der Elektrik (elektrische Komponenten), dem Maschinenbau (Kreativtechniken, Konstruktion und Prototypenbau) sowie der Betriebswirtschaft (Wirtschaftlichkeit und finanzielle Aspekte).

Roboter-Prototyp wurde auf dem Pforzheimer Campus getestet

Die Studierenden würden dazu angeregt, ihre Vorkenntnisse anzuwenden und darauf aufbauend ihr Wissen zu vertiefen. Sie sollten lernen, Lösungsansätze zu entwickeln, zu verbessern und durch strukturiertes und analytisches Vorgehen funktionsfähige Modelle zu bauen, wird Jürgen Bauer zitiert. Die Bauelemente des entstandenen Prototyps erstreckten sich von der Sensorik über verschiedene Lagerarten bis hin zum Elektromotor.

Eine derartige Innovation, seien sich die Maschinenbau-Studierenden sicher, biete großes Potential, um den Produktlebenszyklus von gewöhnlichen Staubsaugrobotern zu verlängern, „da es bisher kein kostengünstiges Produkt mit dieser Funktion auf dem Markt zu kaufen gibt. Das Stufenüberwindungssystem für Haushaltsroboter eignet sich vor allem für den Einsatz in mehrstöckigen Wohnungen und Häusern.“

Auf die Prototyp-Fertigung sei die Durchführung einer Versuchsreihe auf dem Pforzheimer Campus gefolgt, um die Entwicklung auf Funktionalität zu überprüfen. Nachfolgende Studierendengenerationen kommender Semester könnten die Erstentwicklung von Anna Monteserrato, Marvin Gehm und Pascal Benz nun noch weiter optimieren.

Um die Innovation tatsächlich eines Tages am Markt zu etablieren, sei es perspektivisch vielleicht ein gangbarer Weg, die Funktion der Hebeeinheit an einen Roboterhersteller zu verkaufen, um auf dessen bereits vorhandene Systeme, Maschinen und Strukturen, wie zum Beispiel Lieferantenbeziehungen, zurückzugreifen, blickt Jürgen Bauer in der Erklärung in die Zukunft.

Pforzheimer Maschinenbau schafft es beim Hochschulranking in die Spitzengruppe

Pascal Benz und Marvin Gehm studieren im Bachelorstudiengang „Maschinenbau/Produktentwicklung“, Anna Monteserrato im Bachelorstudiengang „Maschinenbau/Produktionstechnik und -management“ – alle drei im sechsten Semester.

Beim diesjährigen Hochschulranking der Wochenzeitung „Die Zeit“, Deutschlands größtem Hochschulranking, schaffte es der Pforzheimer Maschinenbau laut der Mitteilung bei zwölf von insgesamt 13 abgefragten Kriterien in die Spitzengruppe.

Die Studierenden vergeben unter anderem Bestnoten im Hinblick auf das Lehrangebot, die Studienorganisation sowie Laborpraktika. Die angehenden Maschinenbauer heben hier unter anderem interdisziplinäre Bezüge innerhalb des Lehrangebots (insbesondere zwischen verschiedenen Lehrveranstaltungen), dem jeweiligen Veranstaltungstyp angemessene Teilnehmerzahlen in den Lehrveranstaltungen oder die Funktionsfähigkeit der Versuchsanordnungen sowie die Anleitungen zum Experimentieren im Rahmen von Laborpraktika hervor.

Besonderes Lob erhielt außerdem die Berufsfeld- und Praxisrelevanz der vermittelten Qualifikationen. „Auch die Arbeitgeber bestätigen uns diese positive Einschätzung und bescheinigen unseren Absolventinnen und Absolventen hohe Fachkompetenz und Einsatzbereitschaft“, so Hanno Weber, Prorektor für Studium und Lehre an der Hochschule Pforzheim.

Der Einschreibezeitraum für Studieninteressierte zum Wintersemester 2022/23 dauert noch bis zum 30. September.

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