Nach vier Jahren kehrt das Pforzheimer Straßentheater Festival zurück.
Nach vier Jahren Pause wird von diesem Donnerstag bis Samstag die Innenstadt zur Bühne.
Los geht es um 20.30 Uhr im Stadtgarten. Aber schon vorher wird mit Foodtrucks bewirtet. Sie stehen ab 19.30 im Stadtgarten.
Nicht ganz gewöhnliche Foodtrucks bei Straßentheater-Festival
Nur zwei sind allerdings für die Bewirtung der Besucher gedacht, ein weiterer gehört der Boucherie Bacul, einer Gruppe aus Belgien. Das Ensemble bespielt einen alten Fleischerwagen – als Metzgerei für Kuscheltiere. „Das ist nichts für schwache Nerven“, sagt Christine Samstag vom Kulturhaus Osterfeld, das die Veranstaltung nach der Corona-Zwangspause vor zwei Jahren jetzt wieder aufleben lässt.
Auch Kulturhaus-Leiter Bart Devijze ist von den Kuscheltier-Metzgern begeistert: „Sie lieben so ein bisschen die Absurdität“, sagt er. Aber das Highlight des diesjährigen Theatersommers kommt mit Pauken und Pyrotechnik: das französische Ensemble Les Commandos Percu. „Silence“ heißt das Programm der Gruppe, das sowohl donnerstags als auch freitags gezeigt wird. Stille.
„Es wird aber alles andere als still sein“, verspricht Dewijze. Es soll vielmehr ein „Sturm aus Geräuschen und Feuer“ über die Zuschauer hereinbrechen. „Eine ganz tolle Sache.“
„Es wird aber alles andere als still sein.“Bart Devijze, Leiter Kulturhaus Osterfeld
Zugleich wird man Klangskulpturen des Bildhauers Klaus Gündchen zeigen, die mit dem Tabu der unberührbaren Kunstwerke brechen wollen. Die beiden Künstler Nils Tannert und Markus Hauke sollen sich zumindest genau darum kümmern.
Höhepunkt am Freitag wird wieder das Percussions-Spektakel von Les Commandos Percu sein, außerdem tritt im Innenhof des Kulturhauses Osterfeld das Duo „2Gold mit Flugrost“ auf.
Zwei Künstlerinnen Ü50, die mit ihrem Programm „Alle wollen alt werden, aber keiner will es sein“ humorvoll Einblick ins Älterwerden gewähren. Davor zeigt das Duo Stefan Sing und Cristiana Casadio ihr Programm „Tangram“ – stets an der Grenzlinie zwischen Tanz und Jonglage, Zirkus und Theater.
Pforzheimer Innenstadt wird zur Theaterbühne
Am Samstag verwandelt sich dann die gesamte Innenstadt in eine riesige Theaterbühne. Zwölf Künstler oder Gruppen aus Deutschland, Frankreich, Spanien und Belgien treten zwischen Marktplatz und Leopoldplatz auf. „Eines der Highlights ist sicherlich die Always Drinking Marching Band“.
Die katalanische Brassband ist eine Gruppe, die nicht nur aus Musikern besteht, sondern nach eigenen Angaben auch aus Schauspielern, Technikern und Dichtern. Sie werden am Samstag gleich zweimal beim Dicken starten und mit viel Show und Musik die Westliche entlang marschieren.
Auch die Foodtrucks sind wieder da: Diesmal stehen sie allerdings am Marktplatz. Inklusive der Kuscheltier-Metzgerei der Boucherie Bacul.
Traumwelt im Benckiserpark in Pforzheim
Am Samstagabend gibt es um 22.45 Uhr im Benckiserpark eine Aufführung der Compagnie des Quidams. Eine Traumwelt mit leuchtenden Pferden und Musik. Zuvor gastiert das Theater Titanick mit einer „360-Grad-Performance“ auf dem Marktplatz. Das Ensemble verknüpft dabei Theater, Vertikaltanz, Kinetic Art und Videokunst. Wie das aussieht, lässt sich um 21.15 Uhr auf dem Marktplatz bestaunen.
„Es ist schön, mal wieder Französisch zu sprechen“, sagt Osterfeld-Chef Dewijze, der schon in den Tagen zuvor die Künstlerbetreuung übernommen hatte. Ein Großteil der Künstler und Gruppen sei schon für das Straßentheater-Festival 2020 gebucht worden und hätte die Auftritte einfach auf den neuen Termin gelegt.
Ein paar der damals gebuchten Künstler seien jedoch inzwischen nicht mehr aktiv oder die Ensembles hätten sich in der Coronazeit aufgelöst. „Etwa 70 Prozent der für 2020 gebuchten Künstler sind mit dabei“, sagt Dewijze. Den Rest habe man nachbesetzen können.
Internet
www.Pforzheimer-Festival
