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Musikcomedy und Kunst-Installationen

Straßentheaterfestival wird zum Publikumsmagnet in der Pforzheimer Innenstadt

Zahlreiche Besucher lassen sich von verschiedenen Acts beim Straßentheaterfestival in Pforzheim verzaubern. Möglich machten es die verschiedenen Facetten der Straßentheater-Kunst, bei der für jeden Geschmack etwas dabei war.

Patrick Folkerts mischte auf dem Marktplatz Drinks im Inneren eines Kühlschranks - der kleinste Tresen der Welt besetzt mit einem Barkeeper
Patrick Folkerts mischte auf dem Marktplatz Drinks im Inneren eines Kühlschranks - der kleinste Tresen der Welt besetzt mit einem Barkeeper. Foto: Stefan Friedrich

Was sich bei der Eröffnung des 21. Internationalen Straßentheaterfestivals am Donnerstagabend bereits angedeutet hatte, hat sich am Samstagnachmittag in der Innenstadt bestätigt: Die verschiedenen Künstler waren mit ihrer jeweiligen Performance echte Publikumsmagneten.

Fast überall hatten sich größere Trauben gebildet. Die Besucher genossen Vielseitigkeit und Kreativität des Straßentheaters in seinen vielen Facetten.

Und da soll noch einer sagen, dass in Pforzheim nichts los sei. Schon am frühen Nachmittag war so viel geboten, dass es schwerfiel, sich zu entscheiden. Spätestens dann musste das Programm weiterhelfen, mit dem die Besucher ihren ganz persönlichen Rundgang zusammenstellten.

Straßentheater in Pforzheim: Künstler zeigen ihre Shows gleich mehrfach

Da alle Künstler entweder den kompletten Nachmittag vor Ort waren, respektive ihre Shows gleich mehrmals zeigten, verpasste man eigentlich nichts. Gut so, denn es gab eine Menge zu entdecken zwischen Marktplatz und Leopoldplatz.

Der Untere Marktplatz war ein guter Startpunkt für den Rundgang – zumindest für die Erwachsenen, die sich von Lucy Lous Waschlappentheater entführen lassen wollten. Da wehte eine frische Brise mit norddeutschem Charme über den Platz, wenn sie sich mit Waschlappen in Form von Oktopussen unters Publikum mischte.

Immer mittendrin war auf der anderen Seite des Rathauses Patrick Folkerts – und zwar im wörtlichen Sinne: Er hatte einen weißen Kühlschrank zu einer Bar umfunktioniert.

Darin saß er und bediente sein Publikum mit Drinks, die er eigens für sie gemischt hatte. Bedienen konnte man sich theoretisch auch direkt neben ihm, nur wirklich essen sollte man die Plüschtiere besser nicht, die die „Boucherie Bacul“ im Stil eines echten Metzgers fachgerecht aufbereitete. Was bei der Eröffnung am Donnerstagabend schon ein Publikumsmagnet war, funktionierte auch am Samstag auf dem Marktplatz. Schnell hatte sich eine große Traube an Menschen gebildet.

Der skurrile düstere Humor stieß offensichtlich auf viel Gegenliebe bei den Besuchern, die auch dann noch gebannt der Performance folgten, als am gegenüberliegenden Ende des Marktplatzes die Always drinking marching Band aufgetaucht war. Sie hatte ihre Fans gleich im Schlepptau. Denn zuvor war sie mit ihrer witzigen und frechen Art, Songs zu covern, durch die Fußgängerzone gezogen.

Daneben gab es aber auch die kleinen und feinen Nuancen, die den Facettenreichtum dieses Straßentheaterfestivals eindrucksvoll abdeckten. Kai Berthold etwa positionierte sich fast unscheinbar bei der Barfüßerkirche und erzählte seinem Publikum von Erinnerungen.

Jochen, der Elefant, ist vor allem beim jungen Publikum gefragt

Ein paar Meter weiter wartete Jochen, der Elefant; eine nicht zuletzt beim jungen Publikum beliebte Anlaufstelle. Er hatte sich hinterm Rolltor eines Bekleidungsgeschäfts versteckt und sich zum Glockengeläut der Schlosskirche nach draußen gewagt – übrigens auch für Matthias Trautmann, der Mann hinter dem kleinen Elefanten, eine ganz neue Erfahrung.

Vielleicht hätte er bei den englischen Telefonzellen mehr darüber erfahren können, die waren allerdings schon gut frequentiert: Einfach mal rangehen, wenn jemand Unbekanntes anruft; was zu Hause gemieden wird, wurde ein dem Fall zum großen Spaß.

Über die genannten hinaus waren noch viele andere Künstler an diesem Samstag in der Innenstadt aktiv, alle mit kreativen Ideen und einfallsreichen Darbietungen ganz unterschiedlicher Couleur, von der interaktiven Kunstinstallation mit einem Karussell-Tier bis zur Musikcomedy, Theater-Warm-Ups im Schlosspark und 360-Grad-Performance am späteren Abend. So unterschiedlich deren Darbietungen auch waren, geeint hat sie letztlich eines: die faszinierende Lust am Straßentheater, die sich auch dieses Mal wieder auf die vielen Besucher übertragen hat.

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