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Bedarf nach günstigem Mittagessen

Suppenküche öffnet ab Samstag in Pforzheimer Kiehnlestraße

Ein warmes Essen zum Mitnehmen – das gibt es in der Suppenküche, die am Samstag in der Kiehnlestraße 10 wieder öffnet. In Zeiten von Corona und gestiegener Arbeitslosigkeit ist der Bedarf nach einem günstigen Mittagessen in Pforzheim deutlich gestiegen.

Warmes Essen für wenig Geld: Das gibt es ab Samstag wieder drei Mal pro Woche bei der Suppenküche in der Kiehnlestraße 10 in Pforzheim. Im Schnitt geben die Helfer 100 bis 150 Essen pro Tag aus.
Warmes Essen für wenig Geld: Das gibt es ab Samstag wieder drei Mal pro Woche bei der Suppenküche in der Kiehnlestraße 10 in Pforzheim. Im Schnitt geben die Helfer 100 bis 150 Essen pro Tag aus. Foto: Archivfoto: Roland Wacker

Wegen der Corona-Auflagen kann das Essen nur abgeholt werden. Die Suppenküche, die dienstags, donnerstags und samstags von 11 bis 13 Uhr geöffnet hat, orientiere sich an den Vorgaben für Gaststätten, erklärt Rudolf Mehl, der Mitglied im Organisationsteam ist.

Die Suppenküche überbrückt die Zeit vor und nach der vierwöchigen Vesperkirche, die einmal im Jahr stattfindet und am vergangen Sonntag zu Ende ging. Jedes Essen kostet 50 Cent, Kinder bezahlen nichts.

An den Tagen vor dem Start gibt es für die Helfer noch einiges zu tun, erzählt Mehl. Das Lager muss aufgefüllt und die Kasse am improvisierten Ausgabeschalter an der Eingangstür aufgebaut werden.

Pool von 50 Helfern

Die Suppenküche kann – genau wie die Vesperkirche – auf einen Pool von 50 ehrenamtlichen Mitarbeitern zurückgreifen. Im Einsatz ist pro Tag aber immer ein Team von drei bis vier Helfern, die das Essen ausgeben, das auch von ihnen selbst gekocht wird. Was es zum Auftakt am Samstag gibt, sei noch unklar; der Koch wolle das spontan entscheiden, sagt Mehl.

Was am jeweiligen Tag angeboten wird, spreche sich herum und wirke sich auf die Zahl der Gäste aus. Aber im Schnitt werden 100 bis 150 Essen pro Tag ausgegeben, so Mehl. Es könnten aber noch mehr sein, denn manche Menschen würden sich aus Angst vor Corona nicht aus dem Haus trauen.

„Grundsätzlich ist den Gästen aber das Treffen mit anderen schon wichtig, auch wenn es momentan nicht möglich ist, beim Essen zusammenzusitzen. Die Begegnung ist auf die Zeit in der Warteschlange beschränkt. Viele kennen einander“, erzählt Mehl.

Bis 150 Essen werden pro Tag ausgegeben

Es werden bei der Suppenküche wesentlich mehr Essen ausgegeben als vor der Pandemie, sagt Thomas Lutz, Vorsitzender der Ökumenischen Vesperkirche Pforzheim. Die Suppenküche ist eine Initiative des Vereins.

„Corona hat viele Menschen hart getroffen. Der Bedarf hat deutlich zugenommen.“ Die gestiegene Arbeitslosigkeit komme auch noch dazu. Außerdem gebe es nicht viele Möglichkeiten, wo sie ein so günstiges Mittagessen bekommen.

Wir lassen die Menschen nicht allein.
Thomas Lutz, Vorsitzender der Ökumenischen Vesperkirche Pforzheim

Lutz hat bei manchen Menschen auch eine „verschämte Armut“ beobachtet. Sie könnten zwar Rente oder Hartz IV beziehen, trauen sich nicht aufs Amt zu gehen, um finanzielle Hilfe zu beantragen und nehmen daher lieber das Angebot der Suppenküche oder der Vesperkirche in Anspruch.

Letztere gibt es nur vier Wochen im Jahr, danach folgt die Suppenküche. „Wir lassen die Menschen nicht allein nach vier Wochen Vesperkirche“, betont Lutz.

Vesperkirche und Suppenküche werden über Spenden finanziert. Rund 170.000 Euro braucht der Verein pro Jahr, um beide Einrichtungen zu finanzieren.

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